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TED taugt nichts

■ Er ist für ernste Themen ungeeignet

Offenbach (dpa/taz) – Für Umfragen unter Fernsehzuschauern zu ernsten Sachthemen ist das als TED bekannte Teledialog-System nach Ansicht von Marktforschern nicht geeignet. Den zunehmenden Einsatz von TED in Newsmagazinen und anderen Informationssendungen beobachte der Arbeitskreis Deutscher Marktforschungsinstitute (ADM) „mit großer Sorge“, teilte der Verband in Offenbach mit. Um die Einstellung der Bevölkerung zu ernsten Themen zu ermitteln, sei TED „vollkommen ungeeignet“.

Die Zusammensetzung der Zuschauer an den Schirmen sei meist eine andere als die der Bevölkerung insgesamt. Schon deshalb könnten TED-Ergebnisse nicht repräsentativ sein. Außerdem seien die am jeweiligen Thema interessierten Zuschauer teilnahmebereiter als die anderen. Sie riefen bei emotionalem Engagement vermutlich auch häufiger als nur einmal an. Darüber hinaus monieren die Marktforscher, daß „einwandfreie“ Fragestellungen nicht garantiert und die Zuschauer vom Moderator beeinflußbar seien. Während TED bei TV-Shows und -Spielen den Unterhaltungswert heben könne, sei er deshalb für politische Fragen unbrauchbar.

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