Syrien und Arabische Liga: Protest gegen Sanktionen
Zehntausende demonstrieren in Damaskus gegen die von der Arabischen Liga gegen Syrien verhängten Sanktionen. Das Regime selber reagierte noch nicht.
DAMASKUS/MOSKAU afp | Zehntausende Regierungsanhänger haben am Montag in der syrischen Hauptstadt Damaskus gegen von der Arabischen Liga verhängte Sanktionen protestiert. Im Zentrum der Hauptstadt feierten sie Staatschef Baschar al Assad mit syrischen Fahnen und patriotischen Liedern.
Die Arabische Liga hatte wegen der anhaltenden Gewalt von Sicherheitskräften gegen Demonstranten am Sonntag einschneidende Wirtschaftssanktionen gegen Syrien verhängt.
Eine Reaktion der syrischen Führung blieb bislang aus. Für den Nachmittag wird eine Pressekonferenz von Außenminister Walid el Muallim erwartet. Allein am Sonntag kamen in dem Land mindestens 23 Menschen ums Leben. Seit dem Beginn der Proteste gegen Assad im März starben nach UN-Angaben mehr als 3.500 Menschen.
Indes wurde bekannt, dass Russland im kommenden Frühjahr eine Flotte von Kriegsschiffen, angeführt vom einzigen Flugzeugträger des Landes, in den syrischen Hafen Tartus entsenden will. Dies habe jedoch nichts mit der Gewalt in Syrien zu tun, sondern sei lange geplant gewesen, sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Moskau der russischen Tageszeitung Iswestija.
In Tartus liegen derzeit keine russischen Schiffe, es sind jedoch zivile und militärische Mitarbeiter des Landes vor Ort. Der Hafen ist seit der Sowjetzeit ein Stützpunkt der russischen Marine. Russland gilt als Verbündeter Syriens. Erst kürzlich verhinderte das Land zusammen mit China eine Resolution des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen zur Verurteilung der Gewalt in Syrien.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Hoffnung und Klimakrise
Was wir meinen, wenn wir Hoffnung sagen
Rechte Gewalt in Görlitz
Mutmaßliche Neonazis greifen linke Aktivist*innen an
+++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++
Slowakischer Regierungschef bei Putin im Kreml
Spiegel-Kolumnist über Zukunft
„Langfristig ist doch alles super“
Lohneinbußen für Volkswagen-Manager
Der Witz des VW-Vorstands
Krieg in der Ukraine
„Weihnachtsgrüße“ aus Moskau