Sylvia Sonnemann Der Miethai: Zutrittsrecht in der Pandemie
Ob Vermieter:innen das Recht haben, die Wohnung zu besichtigen, ist in Zeiten von Kontaktbeschränkungen ein häufiges Beratungsthema. Dabei gilt auch unabhängig der Pandemie, dass Vermieter:innen einen triftigen Grund zur Wohnungsbesichtigung haben müssen. Durch die geltenden Kontaktbeschränkungen sind die Anforderungen höher: In allen Lebensbereichen sollen Kontakte vermieden und Hygienemaßnahmen eingehalten werden.
Wenn aber Verbrauchszähler abgelesen, die Rauchwarnmelder geprüft oder Handwerksarbeiten geplant oder durchgeführt werden sollen, kann auch während des Lockdowns ein Zutrittsrecht bestehen. Das gilt auch für Kauf- oder Mietinteressent:innen, die vor dem Auszug der bisherigen Mieter:innen die Wohnung besichtigen möchten.
Zugleich muss die Dringlichkeit der Gründe mit den Belangen der Mieter:innen abgewogen werden. Ist die Mieterin vorerkrankt oder betagt, kann die Planung einer Modernisierung um ein paar Wochen verschoben werden, bis die Ansteckungszahlen wieder gesunken sind. Auch kann es genügen, wenn Mieter:innen die Ablesung der Wasserzähler durch Fotografieren der Zählerstände dokumentieren.
Benennen Vermieter:innen einen konkreten Grund, müssen sie die Anzahl der besichtigenden Personen bekannt geben sowie Datum und Uhrzeit einvernehmlich mit den Mieter:innen abstimmen.
Sylvia Sonnemann ist Geschäftsführerin des Vereins Mieter helfen Mietern, Bartelsstraße 30, Hamburg, ☎040-431 39 40,
www.mhmhamburg.de
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen