■ Surfbrett: Die Partisanen suchen Sponsoren
In einem Land, in dem eine Partei wie die PDS als links gilt, muß einiges schiefgelaufen sein. Der schwarzrote Stern auf der Begrüßungsseite unter www .partisan.net ist da schon eine kleine Sensation. Nichts soll hier vergessen werden, auch wenn es mit der Praxis nicht so recht vorangeht. Die Archivliste wartet mit echten Raritäten auf. Sie reicht vom „B.Ohnesorg-Kongress“ über die Rote Hilfe bis zur „trend onlinezeitung“. Auch unter der Rubrik „Projekte“ steht das „Archiv451“ zumindest alphabetisch an erster Stelle. Dahinter verbirgt sich unter anderem eine „Bestandsliste“ des Trikont-Verlages. Was wären die 68er ohne ihn gewesen? Nichts, rein nichts. Doch auch dieses Museum kostet Geld, weswegen die Partisanen, durchaus der Zeit angepaßt, „SponsorInnen“ suchen. Bis zum 31. dieses Monats wollen sie 100 „und mehr“ Zusagen fest gebucht haben. Mit dem Geld sollen „ein Büro- und Kommunikationsraum“ in Berlin, ein „Open Terminal für Nachrichten und Mail“ sowie „kostenlose Homepages für Leute aus dem linken Spektrum“ bezahlt werden. Beispiele für Websites der radikalen Linken sind schon heute unter dem Parisanennetz anwählbar, zum Beispiel der „Revolutionäre Funke“ des „Kommunistischen Zirkels“. Sein Kommentar der Woche übt vorbeugend den Schulterschluß mit Edmund Stoiber in der Frage der doppelten Staatsbürgerschaft: Eine „Hilfe zur Integration“ sei der rot-grüne Gesetzentwurf jedenfalls nicht, vielmehr „bekräftige er rassistische Vorbehalte“. Die Webmaster legen jedoch Wert auf die Feststellung, daß solche Meinungen Privatsache der Mitgliedsgruppen seien. Falls das Partisanennetz das Ziel der 100 Geldgeber trotzdem nicht erreicht, soll das bereits überwiesene Geld zurückbezahlt werden. niklaus@taz.de
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