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Suizide junger Türkinnen"Ich habe mir den Kopf erkältet"

Die Suizidrate bei jungen türkischstämmigen Frauen ist hoch. Ein Forschungsprojekt der Berliner Charité untersucht die Ursachen, will aber auch aufklären - und Hilfe leisten.

Trauer und Scham: Die Selbstmordrate bei jungen türkischen Frauen ist doppelt so hoch wie bei Einheimischen. Bild: Juttaschnecke/photocase.de
Interview von E. Tasdemir und E. Kresta

taz.de: Letzte Woche startete die Charité die Kampagne "Beende dein Schweigen, nicht dein Leben". Wen wollen Sie damit erreichen?

Meryam Schouler-Ocak: Wir möchten türkischstämmige Frauen, also Berliner Frauen mit türkischem Migrationshintergrund, erreichen und hier insbesondere die jüngeren türkischstämmigen Frauen. Daten zeigen, dass sich türkische Frauen doppelt so häufig selbst töten wie Einheimische. Wir wollen mit unserer Aktion verzweifelten Mädchen und Frauen sagen: Holt euch Hilfe! Ruft an! Sprecht über eure Probleme!

Gibt es gesicherte Zahlen?

Im Interview: 

Andreas Heinz ist Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie am Campus Charité Mitte. Er studierte Medizin, Philosophie und Anthropologie in Bochum, Berlin und an der Howard University, Washington DC. Der Facharzt für Neurologie, Psychiatrie, Psychotherapie und Sozialmedizin ist Sprecher der Ständigen Konferenz der Lehrstuhlinhaberinnen und Lehrstuhlinhaber für Psychiatrie und Psychotherapie in Deutschland.

Meryam Schouler-Ocak ist Oberärztin an der Psychiatrischen Universitätsklinik der Charité im St.-Hedwig-Krankenhaus, sie leitet dort die AG Versorgungs- und Migrationsforschung, Sozialpsychiatrie. Die Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie ist Vorsitzende des Berliner Bündnisses gegen Depression e.zV.; sie ist die Initiatorin der aktuellen Kampagne "Beende dein Schweigen, nicht dein Leben".

Die Kampagne

Ein Plakat ist Teil einer Medienkampagne, die seit einer Woche in Berlin läuft. Sie soll junge Frauen aus türkischstämmigen Familien ermutigen, sich bei Selbstmordgedanken an eine neue Beratungsstelle zu wenden. Auf dem Plakat der Kampagne ist eine junge Frau mit dunklen Locken zu sehen, ihr Mundwinkel zeigt nach unten, Tränen laufen ihr über die Wange – sie weint. Durch die Mitte des Bildes verläuft eine Grenze in Form einer gekringelten Telefonschnur, die das Gesicht des Mädchens in zwei Hälften teilt. Auf der anderen Seite der Schnur deutet der Mundwinkel nach oben, die junge Frau lächelt und blickt Betrachter fröhlich und zuversichtlich an. Darüber steht auf Deutsch und auf Türkisch: "Beende dein Schweigen, nicht dein Leben".

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Hintergrund ist eine Studie, nach der junge Türkinnen in Deutschland etwa doppelt so häufig einen Suizidversuch begehen wie Gleichaltrige ohne Migrationshintergrund. Die Kampagne "Beende dein Schweigen, nicht dein Leben" wird unter anderem vom vom Bundesforschungsministerium finanziert.

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Kontakt:

Hotline 018 05-22 77 07 (Montag bis Feitag von 9.00 bis 16.00 Uhr)

www.beende-dein-schweigen.de

Meryam Schouler-Ocak: Es gibt eine regionale Studie aus Frankfurt am Main, die besagt, dass 30 Prozent aller Patienten, die dort nach einem Suizidversuch in die Akutpsychiatrie kamen, junge Frauen mit türkischen Wurzeln waren. Dies belegen auch Daten der WHO-Multicenterstudie aus dem Raum Würzburg von Professor Schmidtke: Die Suizidversuchsraten bei türkischstämmigen, insbesondere jüngeren Frauen, ist um ein Vielfaches höher als unter einheimischen Frauen.

Wie oft werden in Ihrer Klinik türkischstämmige Frauen nach einem akuten Suizidversuch behandelt?

Meryam Schouler-Ocak: Manchmal sind es zwei bis drei Frauen in einer Woche, dann wieder über Wochen keine. Sie kommen aus allen Schichten. Die meisten stecken in einer akuten Krise.

Ihre Kampagne in Berlin ist Teil eines Forschungsprojekts. Was erforschen Sie?

Andreas Heinz: Man schaut erst mal nach der Zahl von Suizidversuchen und dann gibt es die Interventionskampagne. Dann prüft man, ob sich danach was verändert hat. Damit man nicht einfach einem Zeittrend aufsitzt, gibt es eine Paralleluntersuchung in Hamburg ohne Intervention. Und man würde dann hinterher ein Argument haben, dass sich solche Interventionen lohnen. Das Problem bei Präventionen ist oft, es wird was Tolles gemacht, aber man hat keine Kontrolle, keine Vergleichsgruppe. Und dann landen neue Ansätze auf dem Beispielhaufen für gute präventive Versuche. Und kein Mensch finanziert das Projekt weiter.

Polemiker und Rassisten reden gerne über die kriminellen, halbwilden Jungs aus der türkischen Community, die es nicht schaffen, einen Arbeitsplatz zu finden oder den Hauptschulabschluss zu machen. Ist das Gegenstück zu diesem aggressiven Kerl das suizidgefährdete Mädchen? Medialer Zündstoff also?

Andreas Heinz: Diese ganze Diskussion ist stigmatisierend und falsch, weil man übersieht, dass die meisten Menschen, die mit Drogen handeln, das auf kleiner Ebene tun, um ihren privaten Konsum zu finanzieren. Wir versuchen seit über zehn Jahren eine Öffnung des Gesundheitssystems zu bewirken, weil Drogengebrauch, Drogenhandel häufig den Migranten angehängt wird. Und wenn Sie schauen, dann gibt es für Migranten riesige Zugangsbarrieren zum Suchthilfesystem. Migranten kriegen keine Hilfe für ihre Abhängigkeit oder Erkrankung.

Wie die gefährdeten Mädchen, die nicht wissen, wohin mit ihren Problemen?

Andreas Heinz: Ja. Zum Teil, weil sie nicht informiert werden, weil es keine muttersprachlichen Angebote gibt, weil eben diese Ungleichbehandlung bei den Jungs mit Angst vor Abschiebung verbunden ist, weil sie häufig schlechte Erfahrungen gemacht haben und denken, das Gesundheitssystem wird mich genauso behandeln. Und wir wissen auch: Zwischen psychischer Gesundheit und sozioökonomischem Index gibt es einen Zusammenhang. Da wird zu wenig getan und auch zu wenig darauf hingewiesen.

Meryam Schouler-Ocak: Wir sind hier in Berlin-Mitte, dem Bezirk mit den meisten Menschen mit Migrationshintergrund neben Kreuzberg und Neukölln. Wir haben sehr viele Patienten, die am Existenzminimum leben müssen. Die sich schämen zum Sozialamt zu gehen, weil es ihnen unangenehm ist.

Also ist die Gefahr des Suizids nicht nur ein migrantisches Problem, sondern auch ein sozioökonomisches Problem?

Andreas Heinz: Also die Gefahr psychischer Erkrankungen, zu denen leider häufig auch Suizidfolgen gehören, absolut! Sie können in jeder sozialen Stellung erkranken, aber man ist sehr viel bedrohter, wenn man arm ist.

Welche Beweggründe könnten eine türkischstämmige Frau dazu bringen, sich das Leben nehmen zu wollen?

Meryam Schouler-Ocak: Wir haben in sogenannten Fokusgruppen, das sind Diskussionsgruppen in unserem Forschungsprojekt, mit Frauen in verschiedenen Altersgruppen und auch mit Experten diskutiert. Jüngere Frauen haben ganz andere Beweggründe angegeben als Heiratsmigrantinnen oder ältere Frauen. Wir haben jetzt in einer Fokusgruppe mit türkischen Frauen, die einen Suizidversuch gemacht haben, häufiger gehört, dass die Partner sich deutsche Freundinnen gesucht haben und von den Ehefrauen erwartet haben, dass die treu bleiben.

Bei der Gruppe der 16- bis 24-Jährigen, die Sie jetzt verstärkt mit Ihrer Kampagne ansprechen wollen, was sind da die Hauptgründe der Krise?

Meryam Schouler-Ocak: Verbote. Die Reglementierungen der Familie. Dass man zum Beispiel nicht rausgehen darf, dass man keinen Freund haben darf, dass man sich nicht so kleiden oder sich so entwickeln darf, wie man das möchte. Oder dass man jemanden heiraten soll, den man nicht möchte.

Auch in Südostanatolien gibt es sehr viele Selbstmorde. Aus den gleichen Verzweiflungen?

Meryam Schouler-Ocak: Es gibt eine Untersuchung von Professor Sayil aus dem Raum Ankara zur WHO-Multicenterstudie. Die Suzidraten in der Türkei sind niedriger als zum Beispiel in Deutschland. Aber in Südostanatolien ist die Rate wohl ziemlich hoch. Dort hat sich das Konzept von Ehre, Ruf, Scham so eng gehalten, dass sich die Frauen nicht rausbewegen können. Auch dort gibt es Ehrenmorde, Reglementierungen, Bestrafungen. Diese Mädchen haben keine Hilfsmöglichkeiten. Sie können sich nirgendwo hinwenden

Welche Rolle spielt die Religion. Suizid ist im Islam verboten.

Meryam Schouler-Ocak: Ich kenne das von traumatisierten Patienten oder von schwerstdepressiven Patienten aus meiner klinischen Arbeit. Zum Beispiel 1999 nach diesem großen Erdbeben bei Istanbul. Damals gab es viele schwersttraumatisierte Patienten: Sie hatten viele Angehörige verloren und waren akut suizidal. Da sagten viele, meine Religion erlaubt es mir nicht.

Haben die jungen Frauen, die hier aufgewachsen sind, diese religiöse Verbundenheit verloren?

Meryam Schouler-Ocak: Bei den jungen Frauen ist die peer group entscheidender, sie rückt die Religion in den Hintergrund.

Ist es wichtig, dass ein Therapeut den kulturellen Hintergrund eines Patienten versteht?

Andreas Heinz: Die Verhaltenstherapie, die sehr übend vorgeht, kann man leichter kulturell übertragen. Aber auch da kann man schnell auf Tabus stoßen. Wenn sie tiefenpsychologisch arbeiten, dann ist es wichtiger, dass man versteht, was in der Interaktion passiert. Man muss Therapeuten dafür sensibilisieren, dass sie auf kulturelle Unterschiede achten.

Gibt es einen Unterschied, wie sich eine Depression in Berlin äußert oder in Istanbul?

Meryam Schouler-Ocak: Die depressiven Symptome sind nach meiner Erfahrung sehr ähnlich. Hier vielleicht etwas intensiver vorgetragen, weil die betroffenen Frauen sich nicht ernst genommen fühlen, weil sie sich nicht verstanden fühlen. Es gibt auch lokaltypische Symptommuster in Bezug auf Depressionen oder andere Krankheitsbilder. Im türkischen Kontext redet man von "sikinti". Oft wird das mit Depressionen in Zusammenhang gebracht oder Langeweile, Engegefühl, Druckgefühl, Beklemmungsgefühle.

Andreas Heinz: Es gibt auch Organchiffren. Im Deutschen sagt man auch "Mir ist eine Laus über die Leber gelaufen". Ein Beispiel aus dem Türkischen ist: "Ich habe mir den Kopf erkältet" (Kafami üsüttüm). Das heißt nicht, dass man sich den Kopf erkältet hat, sondern "Ich drehe durch, ich werde verrückt". Und jetzt stellen Sie sich vor, eine im Wesentlichen türkischsprachige Frau kommt in eine nicht sprachkompetente Praxis und sagt: "Ich habe mir den Kopf erkältet."

Meryam Schouler-Ocak: Die Leute wissen oft nicht ihre Krankheit einzuschätzen, aber sie wissen auch nicht, welche Möglichkeiten, welche Beratungsstellen, Anlaufstellen existieren. Wir haben in unseren Fokusgruppen erfahren, dass sich Frauen, wenn überhaupt, an den Hausarzt wenden. Er ist quasi die Schlüsselfigur im System. Wir wollen nun für die Beratung gefährdeter Mädchen knapp 200 Multiplikatoren ausbilden: Erwachsene Frauen mit türkischem Migrationshintergrund und Mitarbeiter aus Medizin, Pflege, Psychologie und Sozialpädagogik.

Es gibt prozentual sehr viel mehr türkischstämmige Bevölkerung als türkischstämmige Psychologen. Gibt es Ansätze, diese Lücke zu füllen?

Meryam Schouler-Ocak: In Berlin gibt es drei niedergelassene türkischsprachige Psychiater, die eine Zulassung haben, was die Psychotherapie angeht, aber die haben ganz begrenzte Möglichkeiten - und Sonderbedarfszulassungen sind nicht möglich. Nun wurde eine Petition eingebracht mit dem Ziel, dass mehr muttersprachlich therapeutisch arbeitende Kollegen und Kolleginnen im System zugelassen werden.

Haben Sie Rückmeldungen auf die letzte Woche in Berlin gestartete Kampagne?

Meryam Schouler-Ocak: Ja, es waren schon Anrufe da. Wir erheben seit April letzten Jahres in allen Rettungsstellen in Berlin und Hamburg die Zahlen zum Suizidversuch und haben gesehen, dass letztes Jahr vor den Sommerferien die Zahlen stiegen. Deswegen startet wir die Kampagne jetzt vor den Ferien. Die Ferienzeit ist angstmachend, weil man in die alte Heimat fährt, die Familien zusammenkommen. Dann wird geguckt und erzählt. Für junge Frauen ist das angstbesetzt.

Andreas Heinz: Ein bisschen wie bei uns an Weihnachten.

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15 Kommentare

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  • G
    Gunter

    Zumindest wird in dem Artikel und so ganz langsam auch in anderen Medien deutlich, welche Probleme wir uns da nach Deutschland geholt haben. Von dem Mutltikultiunsinn ist agesichts roher Gewalt, die in solchen Kulturen an der Tagesordnung ist, nur noch wenig zu lesen. Gott sein Dank, wachen die Redaktionen wie die TAZ endlich aus dem Dornröschenschlaf auf und berichten ohne Zensur und Rosarotbrille über das was unter Deutschen Dächern wirklich geschieht. Danke für die Wahrheit.

  • D
    denninger

    Tja, ich hatte gerade wieder so ein Schlüsselerlebnis:

    Zwei elfjährige Schulfreundinnen meiner Tochter waren den Nachmittag über zu Besuch. Beide stammen aus sehr religiösen türkischstämmigen Familien.

    Die Mutter der einen ist in Deutschland aufgewachsen und so ist es kein Problem wenn meine Frau einmal nicht da ist.

    Die Mutter der zweiten ist in der Türkei aufgewachsen und vielleicht deshalb darf die Tochter in Zukunft nur noch zu uns kommen, wenn meine Frau auch ständig anwesend ist.

    Der Vater erklärte mir dass es sich nicht schickt, dass ein muslimisches Mädchen "allein" im Haus eines fremden Mannes ist, weil da "etwas passieren könnte".

    Ich finde es schon ziemlich unverschämt, mich als potenziellen Pädophilen und Triebtäter hinzustellen aber darum geht es nicht.

    Ich frage mich nur, ob die "community" eigentlich wirklich in der deutschen Gesellschaft ankommen will. Wenn ja, dann machen die Integrationsbemühungen Sinn. Wenn nicht, dann ist das alles, mit Verlaub, rausgeschmissenes Geld und vergeudete Zeit.

    Sorry, aber Integration und die daraus folgende Chancengleichheit fängt in der Familie an und nicht mit immer neuen Integrations- und Antidiskriminierungsgesetzen.

  • E
    Ebru

    upps...ich meinte natürlich Aysun:)

  • E
    Ebru

    Hallo Mediterran,

     

    noch gibt es keine eindeutigen Zahlen, diese Kampagne ist gleichzeitig auch eine Studie. Soll heißen, dass es bestimmte Studien aus anderen Großstädten gibt, aber keine für Berlin. Zu den Suizidraten gibt es eine Studie des Migrationsforschers Razum

    http://www.springerlink.com/content/2tljy2xkn3ahwc6w/

     

    Vielen Dank für die Anregung,liebe Aysel. Ich werde das recherchieren.

     

    Gruß,

     

    Ebru Tasdemir

  • M
    Martin

    Zu Aysun Akoglous Beitrag:

     

    Dir muss aber auch klar sein, dass viele Muslimas aus Gründen der Religion und der Familienehre keinen "ungläubigen" Deutschen heiraten möchten. Insoweit sehe ich das von Dir beschriebene Problem als ein Stück weit selbstgemacht an.

    Ich habe (vor Jahren) für mich selbst überlegt, ob eine Türkin für mich als Partnerin in Betracht kommt. Ich habe sie bejaht. Allerdings habe ich zu meiner Studienzeit, als ich viele Ausländer(innen) kennengelernt habe, viel Ablehnung von Türkinnen und Kurdinnen erfahren müssen. Ich habe es dann aufgegeben. Andere Asiatinnen (z. B. aus Korea, China etc.) sind multikulturellen Partnerschaften viel aufgeschlossener als jene mit moslemischen Hintergrund.

    Seit Jahren bin ich mit einer Russin verheiratet, und lebe den Multi-Kulti-Gedanken!!!

     

    Viele Türken führen sich als chauvinistische Paschas auf und lassen sich zu Hause von der Mutter und den Schwestern von vorn bis hinten bedienen. Eine wirkliche Emanzipation hat im muslimischen Kulturkreis noch nicht stattgefunden. Das hat auch Alice Schwartzer kapiert, und kommuniziert es.

     

    Jede Selbsttötung ist eine zuviel! Also bitte, liebe Moslimas, emanzipiert Euch von patriachaischen Papiertigern!!!

  • DM
    deutsches Mädel

    @ Aysun Akoglou

     

    Ihren Kommentar fand ich aufschlussreicher, als den ganzen Artikel.

     

    Danke dafür.

  • L
    Lateralus

    Hilft sicher nicht, dass im Koran so Sachen wie diese stehen:

     

    Und wenn einige eurer Frauen eine Hurerei begehen, dann ruft vier von euch als Zeugen gegen sie auf; bezeugen sie es, dann schließt sie in die Häuser ein, bis der Tod sie ereilt oder Allah ihnen einen Ausweg gibt. [4:15]

  • W
    waldfrucht

    "...Die Ferienzeit ist angstmachend, weil man in die alte Heimat fährt, die Familien zusammenkommen. Dann wird geguckt und erzählt. Für junge Frauen ist das angstbesetzt."

     

    Wenn schon "die Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie und Vorsitzende des Berliner Bündnisses gegen Depression e.zV." es nicht wagt, das simple Zauberwort "Zwangsheirat" auszusprechen ohne sich die Zunge abzubeissen - wie sollen es dann ihre Patienten über die Lippen bringen?

     

    Das "Forschungsprojekt" der Berliner Charité erinnert an Untersuchungen eines renomierten Unternehmensberatungsinstitut, die heraus finden wollten, warum Aldi & Lidl so erfolgreich sind? Sensationelles Ergebnis: es liegt am Preis!

     

    Sorry, aber diese geheuchelte Ahnungslosigkeit und verlogene, vorgetäuschte Naivität des Artikels ist unerträglich. Bis zur totalen Selbstverleugnung verbiegt sich das komplette Gutmenschentum, was nicht eine Millisekunde zögern würden Ross & Reiter zu bennnen und schwerste Geschütze auffahren würden, wenn es nicht hoffnungslos in ihren Multikulti-Tabus incl. dem Islam=Frieden-Dogma gefangen wäre!

     

    Im übrigen sind Ursachenforschungsprojekte, die gleichzeitig "...ABER AUCH..." was-auch-immer "leisten" möchten, von hausaus für die Tonne! denn es zeichnet sich schon in diesem Interview ab, dass Ursachen die nicht erwünscht sind benannt zu werden, erst garnicht auf den Tisch kommen.

  • PW
    Peter W.

    von Aysun Akoglou:

    "Aber da die meisten Mädchen eher still leiden als gewalttätig zu werden, sind wir für die Mehrheitsgesellschaft keine akute Herausforderung und so interessieren unsere Probleme diese Gesellschaft auch fast gar nicht."

     

    Es gibt nur sehr wenig Berichte in den Medien zu diesem Thema, darum wissen viele gar nichts davon.

    Ich hoffe die taz Redaktion nimmt ihren Kommentar ernst und berichtet ab jetzt ausführlicher darüber.

  • NO
    Nationalitäten oder Religion?

    Hier im Artikel wird vorwiegend nur von türkischstämmigen Migranten gesprochen, und dabei der Zusammenhang mit Verboten, etc. erwähnt. Obwohl es in Deutschland aber auch jede Menge muslimische Migranten aus anderen Ländern gibt, werden diese überhaupt nicht aufgeführt, daher bleibt die Frage, ist diese Annahme Zwang/Verbot=Depressionen/Suizid auf die besondere Situation in der Türkei zurück zu führen, oder werden Migranten aus anderen Ländern einfach nicht wahrgenonnem(oder existiert bei diesen das Problem aus irgendeinem Grund gar nicht!?)? Das bleibt unklar, und ist etwas schade.

  • AA
    Aysun Akoglou

    Ich weiss nicht, ob das der deutschen Mehrheitsgesellschaft überhaupt auffällt, aber türkische Mädchen habe es hier in Deutschland überaus schwer einen Freund oder Lebensgefährten zu finden.

     

    Den meisten türkischen Jungs sind wir zu verwestlicht und verdorben, für viele sind wir fast automatisch Nutten oder Schlampen. Sie importieren sich lieber eine devote und gehorsame Braut aus der Türkei. Die tut was der Pascha ihr befielt und stellt keine grossen Ansprüche ans Leben.

     

    Die meisten deutschen Jungs habe Angst davor eine Beziehung mit einem türkischen Mädchen einzugehen, weil sie fürchten, dass dann gleich der grosse Bruder mit dem Messer kommt und die Familienehre verteidigen will. Ich habe genau diese Befürchtung schon einige Male von deutschen Jungs gehört. Und leider gibt es solche Fälle tatsächlich manchmal.

     

    Tja, was bleibt dann noch? - Viel türkische Mädchen sind sehr, sehr einsam. Ich bin zwar keine Wissenschaftlerin und kann diese These nicht fundiert beweisen, aber viele Gespräche mit meinen Freundinnen kreisen um diese fürchterliche Verlorenheit die viele hier in Deutschland empfinden.

     

    Aber da die meisten Mädchen eher still leiden als gewalttätig zu werden, sind wir für die Mehrheitsgesellschaft keine akute Herausforderung und so interessieren unsere Probleme diese Gesellschaft auch fast gar nicht.

  • F
    Florian

    Ich lebe in Deutschland seit 20 Jahren und das erste was mir aufgefallen ist, waren die türkischen Frauen in ihren Kopftüchern, ihren traurigen Gesichtern, langen grauen Kleidern, meistens beladen mit Einkäufern oder einer Taube kleiner Kinder, das alles auch bei 35 Grad hinterher stolzierte ein Pascha in kurzen Hosen, völlig entspannt und glücklich.

     

    Ich hatte das Gefühl, dass ich in einem Apartheid Land gelandet bin, meine Studienkommilitonen (meistens links) die ich darauf angesprochen haben, hatten nur mit den Achseln gezuckt, es herrschte eine völlige Gleichgültigkeit, die man mit einem schicken Etikett Toleranz versehen hat.

     

    Heute nach 20 Jahren hat sich so gut wie nichts geändert, es herrscht immer noch Apartheid dem die moslemischen Frauen zu Opfer fallen, die Mehrheitsgesellschaft zeigt sich "tolerant" also gleichgültig, auch die schrecklichen Ehrenmorde die ans Tageslicht gekommen sind, haben nicht an der "Toleranz" geändert.

     

    Die Deutschen haben eine völlig falsche Lektion aus ihrer Geschichte gelernt und sie laufen mal wieder geeinigt und stolz in die nächste Katastrophe.

  • M
    Mediterran

    " Daten zeigen, dass sich türkische Frauen doppelt so häufig selbst töten wie Einheimische."

     

    Wieviele sind das ??

     

    Was "zeigen denn die Daten" wer die Hauptgruppe der selbstmordgefährdeten in D stellt ??

     

    Immer schön politisch korrekt bleiben.

  • C
    conny

    "Polemiker und Rassisten reden gerne über die kriminellen, halbwilden Jungs aus der türkischen Community, die es nicht schaffen, einen Arbeitsplatz zu finden oder den Hauptschulabschluss zu machen...."

     

    Nein - auch alle anderen reden mit zunehmender Beunruhigung darueber. Wer ist denn hier der Polemiker bei dieser Art Fragestellung?

  • JT
    Julia Tober

    ''Wir wollen mit unserer Aktion verzweifelten Mädchen und Frauen sagen: Holt euch Hilfe! Ruft an! Sprecht über eure Probleme! ''

     

    Ja, klasse und unter den Kontaktdaten steht eine kostenpflichtige 01805er Nummer.

    1A Würde ich auch sofort anrufen, wenn ich Sorgen hätte, vielleicht sogar finanzielle.

     

    Wirklich schade.!