Süffel, süffel: Portwein für den Gottesdienst:
In gewissen gut informierten Kreisen, die dem Port- und Branntwein zugetan sind, nennt man den Wahrheit-Redakteur auch den „Portwein-Papst“, weil er von jeder seiner Portugal-Reisen Flaschen hervorragender Vintage- oder Colheita-Jahrgänge mitbringt, die er in seinem Weinkeller sammelt. Aus diesem Grund kann der Portwein-Papst nur die Meldung begrüßen, die am Donnerstag aus dem – und das gibt es wirklich! – Gottesdienst-Institut der Nordkirche hereinschneite. Der Institutsleiter heißt Thomas Hirsch-Hüffell und ist offenbar eine ausgesprochene Süffelnase. Denn der gute Pastor empfiehlt der evangelischen Kirche, beim Abendmahl im Gottesdienst künftig weißen Portwein einzusetzen. Au ja, au fein! Dann würde der Portwein-Papst persönlich wieder zum Gottesdienst gehen. Allerdings nur, wenn es einen 20 Jahre alten Kopke oder Niepoort Dry White gibt. Und danach sollte man einen edlen Blue Stilton auf Vintage Port als Dessert verzehren. Wofür der Schimmelkäse dann in der christlichen Rituallehre stehen könnte, müsste letztlich das Gottesdienst-Institut klären.
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