Studieren in Bremen: Privat ist einfach besser!
Viel Geld hat der Senat dafür übrig, dass die private Jacobs University privilegierten Studierenden weiterhin paradiesische Bedingungen bietet.
Grund zum Jubel gibt es bei der Jacobs University: Bremen zahlt weiter. Verbunden mit der Bitte, dass die private Hochschule ihre Finanzierungslücke „deutlich reduziert“, haben Karoline Linnert (Grüne) und Jens Böhrnsen (SPD) gestern versprochen, weiter Geld in dieses Wirtschaftsunternehmen der besonderen Art zu stecken, auf fünf Jahre verteilt 23 Millionen, plus Inflationsausgleich. Aber danach muss Schluss sein, oder auch nicht.
Dem Erhalt dieser privaten Hochschule komme, anders als der Finanzierung ausreichender LehrerInnenstellen, Kitaplätze oder einer vernünftigen Ausstattung von Polizei und Feuerwehr, „herausragende strukturpolitische Bedeutung zu“, so die BürgermeisterInnen. Denn die JUB habe ihren Platz in der Wissenschaftslandschaft gefunden.
So ist ihre Campus-Küche beim Wettbewerb ums Goldene Tablett der Uni-Mensa gefährlich nahe gekommen, in Bulgarien hat sie zudem ein großes Renommee und beim CHE-Uni-Ranking erreicht sie wegen ihrer Top-Ausstattung stets einen Spitzenplatz. Die zusätzlichen Subventionen wurden nötig, da sich die Annahmen, die Jacobs University könne sich jemals selbst tragen, „bislang als haltlos“ erwiesen haben, so die BürgermeisterInnen. Weil aber nichts auf dieser Welt ewig währt, folgt daraus, dass sie sich künftig sehr wahrscheinlich selbst wird tragen können.
In diese scheinprivate Hochschule hat Bremen 230 Millionen DM Anschubsfinanzierung gestopft, plus 50 Millionen Euro Kredit, der nie zurück gezahlt werden dürfte, sowie seit 2007 weitere 23 Millionen. Dem stehen fünf mal 15 Millionen der Jacobs-Foundation gegenüber und weitere für den Fall einer Konsolidierung zugesagte 125 Millionen Euro: Im Gegenzug hat sich die Uni nach dem Kaffee-Röster benannt.
Wegen anhaltender Erfolglosigkeit wird dieses Konzept nun fortgesetzt. Allerdings muss auch die JUB Sparauflagen erfüllen. So sollen künftig auf einen Professor volle 16 Studierende kommen, ein paar von ihnen sollen künftig echt Gebühren bezahlen, und die Heizung muss von Öl auf Gas umgestellt werden. sofern das nicht die Wissenschaftsfreiheit gefährdet.
Auch an der Bremer Uni besteht ein exzellentes Betreuungsverhältnis. Dort kommen auf 280 ProfessorInnen 20.000 Studierende, also 72,43 Studis pro Prof. Was beweist: In der Privatwirtschaft funktioniert so etwas einfach besser.
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