Studie zum weiblichen Lustzentrum: Mythos G-Punkt
Eine neue Studie sagt: Der G-Punkt ist wissenschaftlicher Betrug. Nicht für den weiblichen Orgasmus interessant, sondern für die Sextoyindustrie.
Wie einfach war die Welt, als man bis vor 250 Jahren noch dachte, dass die weiblichen nach innen gekehrte männliche Geschlechtsorgane seien. Die Vagina ein umgestülpter Penis, das Skrotum der Uterus, der Hoden die Eierstöcke.
Auch nach der Französischen Revolution galt der Mann als Maß. Während er große Ideen durch weit verzweigte Gehirnkanäle presste, lenkte und henkte. Bei der Frau war es komplizierter, da regierte nämlich die Gebärmutter. Sie wanderte durch den Körper, verursachte Leid und Unordnung. Hysterie.
An einen G-Punkt – in vergangenen Jahrzehnten immer wieder entdeckt, bestritten, totgesagt – war da noch nicht zu denken. Erst recht nicht an eine weibliche Ejakulation, erektiles Gewebe, multiple Orgasmen.
Eine Studie im US-Magazin Clinical Anatomy bringt nun Licht ins Dunkel: „The anatomy of sex“. Die Autoren Vincenzo Puppo und Giulia Puppo nennen, ganz in alter Tradition, die Klitoris den „weiblichen Penis“ – die einzige Quelle des Orgasmus.
Der G-Punkt aber: nichts als „wissenschaftlicher Betrug“, „das Zentrum eines viele Millionen Dollar schweren Business“ – die Sextoyindustrie, neu designte Vibratoren mit Fortsätzen, G-Punkt-Kosmetik. Kurz: Der vaginale Orgasmus ist eine kapitalistische Verschwörung.
Am Ende aber zeigen sich Puppo und Puppo versöhnlich. Sex müsse nicht mit dem Orgasmus des Mannes enden. „Nichtkoitale Sexpraktiken können nach der männlichen Ejakulation dazu dienen, die Frau zum Orgasmus zu bringen.“
Uff, endlich wäre auch das per Studie belegt.
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