Studie zu Sprachtests für Kleinkinder: Widersprüchliche Resultate
Einer Untersuchung zufolge weisen viele Tests zur Sprachfähigkeit von Kindern Mängel auf. Ihre Ergebnisse widersprechen sich gegenseitig.
KÖLN dpa | Viele Tests zur Sprachfähigkeit von Kindergartenkindern sind einer Studie zufolge mangelhaft. Die von Bundesland zu Bundesland unterschiedlichen Tests kommen demnach auch zu höchst unterschiedlichen Ergebnissen. Mal wird bei zehn Prozent der Kinder Förderbedarf festgestellt, mal bei 50 Prozent.
Zehntausende Kinder fallen vermutlich durchs Raster und werden nicht gefördert, obwohl sie Bedarf hätten. Das geht aus einer Studie des Mercator-Instituts für Sprachförderung und Deutsch als Zweitsprache hervor, die am Donnerstag in Köln vorgestellt wurde. Das Institut empfiehlt den Bundesländern, sich auf einige wenige Tests zu einigen und diese gemeinsam weiterzuentwickeln.
Die Tests wurden vor einigen Jahren verpflichtend eingeführt. Sie sollen feststellen, wie gut vier Jahre alte Kinder Deutsch sprechen. Kinder mit Defiziten sollen dann möglichst so gut gefördert werden, dass sie den Rückstand bis zur Einschulung aufgeholt haben. Bundesweit werden derzeit 21 verschiedene Tests angewandt.
Nur acht davon erfüllten mehr als 16 der von der Studie erfassten 32 Qualitätsmerkmale. Die Forscher verzichteten auf ein Ranking, aber in der Studie ist nachzulesen, dass der in Mecklenburg-Vorpommern angewandte Test „DESK 3-6“ und der in Hessen übliche Test „KiSS“ jeweils 25 der 32 Qualitätsmerkmale erfüllten, der in Bayern praktizierte Test „Kenntnisse in DaZ erfassen“ nur 6. Der in Nordrhein-Westfalen verbindliche Test „Delfin 4“ deckte 13 Kriterien ab.
Qualitätsmerkmale waren unter anderem, ob die Ergebnisse der Tests auch belegt waren, ob wirklich die Sprachfähigkeit gemessen wurde – und nicht zum Beispiel die soziale Kompetenz – und ob die Tests so ausgeführt wurden, dass sie die Kinder nicht von vornherein verunsicherten.
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