Studie über Facebook: „Gefällt mir“-Klicken zeigt IQ

Sag mir, was dir „gefällt“ und ich sag dir, wer du bist. Eine Studie zeigt, dass das Verhalten von Facebook-Nutzern viel über deren Persönlichkeit aussagt.

Nicht nur ein einfacher Klick. Bild: dpa

WASHINGTON afp | Aus öffentlich einsehbaren Daten über Vorlieben im Internet lassen sich einer Studie zufolge ausführliche persönliche Profile erstellen. Es sage viel über das Leben und die Ansichten von Internetnutzern aus, wo sie den Facebook-Knopf „Gefällt mir“ klicken, schrieben Forscher der britischen Universität Cambridge und des US-Softwarekonzerns Microsoft in ihrer am Montag veröffentlichten Studie.

Sie lasen aus den öffentlich einsehbaren Daten unter anderem das Geschlecht, die sexuelle Präferenz oder die Tatsache heraus, dass sich die Eltern eines Nutzers gerade haben scheiden lassen. Die Forscher griffen auf die Daten von 8.000 Freiwilligen zurück, die zusätzlich persönliche Angaben und die Ergebnisse eines psychometrischen Tests lieferten.

Diese Datensammlung analysierten die Wissenschaftler mithilfe von Algorithmen, wie sie beispielsweise auch für persönlich zugeschnittene Werbung verwendet werden. Mit 88-prozentiger Wahrscheinlichkeit konnten sie dadurch das Geschlecht der Nutzer vorhersagen, mit 95-prozentiger Sicherheit unterschieden sie weiße von schwarzen US-Bürgern. Ebenfalls sehr genaue Ergebnisse lieferte die Analyse für den Beziehungsstatus, die Religionszugehörigkeit und Drogenmissbrauch.

Dabei halfen nicht immer offensichtliche Angaben: Zwar klickten Anhänger der US-Demokraten öfters beim Weißen Haus auf „Gefällt mir“ und Republikaner eher bei George W. Bush. Doch ließen sich etwa vom Musik- und Filmgeschmack Aussagen über die Intelligenz ableiten.

Die Forscher zeigten in ihrer Analyse, dass Menschen mit einem hohen Intelligenzquotienten „Gefällt mir“ eher bei der politischen Satiresendung „Colbert Report“ oder dem Filmklassiker „Der Pate“ klickten. Facebook-Nutzer mit einem geringeren Intelligenzquotienten setzten ihre „Likes“ hingegen eher bei Harley Davidson und dem Sänger Bret Michaels der Rockband Poison.

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