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StudentInnen-Jobs stabil

■ Maueröffnung bescherte Studenten neue Jobs / Vermittlungsstellen fürchten um das Lohnniveau / Ostler seien schlecht auf westliches Arbeitstempo vorbereitet

West-Berlin. Die Situation auf dem Jobmarkt für Studenten stelle sich nach der Öffnung der Mauer entgegen den ersten Befürchtungen als recht stabil dar. Dies ist das Resümee einer Umfrage bei den studentischen Arbeitsvermittlungsstellen „Heinzelmännchen“ an der Freien Universität und TUSMA an der Technischen Universität. Insgesamt haben beide Institutionen im letzten Jahr über 140.000 Jobs vermittelt. Tendenz auch in diesem Jahr weiter steigend.

Augenblicklich, so das Vorstandsmitglied der TUSMA, Andres Largaespada, herrsche bei einigen Unternehmen so etwas wie „Goldgräberstimmung“, was die Löhne auf dem studentischen Arbeitsmarkt sogar etwas nach oben treibe. Händeringend gesucht werden im Moment StudentInnen mit slawischen Sprachkenntnissen. Auftraggeber sind vor allem die Import/Export-Läden, die zur Zeit im Bereich der Kantstraße wie Pilze aus dem Boden schießen und Unterhaltungselektronik an Kundschaft aus dem ehemaligen Ostblock verscherbeln. Für solche Jobs geht nach Auskunft der TUSMA unter einem Stundenlohn von 17 Mark nichts. Für Hilfstätigkeiten hat sich das Lohnniveau auf etwa 13 Mark eingependelt, niedriger dotierte Jobs sind an der TU kaum vermittelbar.

Etwas anders als bei der TUSMA sind die Erfahrungen bei den „Heinzelmännchen“. Hier befürchtet man schon, daß die Konkurrenz aus der DDR demnächst die Löhne purzeln läßt. Denn, so jüngste Erfahrungen der „Heinzelmännchen“, bei einigen Jobangeboten schwinge im Hintergrund bereits mit, daß man sich ja auch billigere Arbeitskräfte aus der DDR besorgen könne. Nach Einschätzung der TUSMA brauchen die hiesigen StudentInnen diese aber nicht zu fürchten, denn die „gemächlich sozialistische Gangart“ entspreche nicht dem westlichen Arbeitstempo. Auch die direkte Konkurrenz von jobsuchenden StudentInnen der Humboldt-Universität steht frühestens nach der deutschen Vereinigung ins Haus. Zur Zeit erlaubt das Arbeitsförderungsgesetz TUSMA und „Heinzelmännchen“ nicht, DDR-StudentInnen zu vermitteln. Vielmehr scheint sich der Arbeitsmarkt für Westberliner StudentInnen sogar in den Ostteil der Stadt und das Umland auszuweiten. Bei der TUSMA sind schon erste Jobs an West -Studenten in die DDR, wie beispielsweise Möbeltransporte, vermittelt worden.

thol

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