: Stromer belagert
■ Protest gegen Stromvertrag/ UmweltschützerInnen besuchen „Raubritter“ von PreussenElektra
Hannover (taz/dpa) — Mit einer gut dreistündigen Blockade des Hauptverwaltungsgebäudes der PreussenElektra AG (PreAG) haben am Freitag rund 30 Mitglieder von Robin Wood und des BUND Thüringen gegen den Stromvertrag westdeutscher Energiekonzerne mit der ehemaligen DDR protestiert. Mit mehreren Fahrzeugen und riesigen Spruchbändern verbarrikadierten die UmweltschützerInnen den Haupteingang und die Zufahrt des Gebäudes. Die Aktion ging ohne Polizeieinsatz zu Ende.
Die PreAG und die ebenfalls am Monopolvertrag beteiligten Stromkonzerne RWE und Bayernwerk wollten „nur Kapital aus der Wiedervereinigung schlagen“, erklärte eine Sprecherin. Der künftige Stombedarf der neuen Bundesländer sei noch nicht abschätzbar. Derzeit liegt er wegen der Wirtschaftsmisere und der Stillegung stromfressender Industriebranchen sogar um 25 Prozent niedriger als vor Jahresfrist.
Die UmweltschützerInnen verteilten Flugblätter an die PreAG- MitarbeiterInnen. Darin hieß es, der Monopolvertrag verhindere eine dezentrale und damit ökologisch orientierte Energieversorgung. In einer politisch instabilen Situation sicherten sich „die westdeutschen Stromgiganten nach Raubrittermanier die Stromversorgung in der ehemaligen DDR“.
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