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Strengeres Waffenrecht wahrscheinlichSchützen unter Beschuss

Ein totales Verbot von privaten Schusswaffen, biometrische Sicherungssysteme oder die Beschränkung auf Kleinkaliber. Politiker fordern Verschärfungen des Waffenrechts.

Keine Frage des Kalibers: auch Kleinkaliber können tödlich sein. Bild: dpa

Eine Verschärfung des Waffenrechts wird immer wahrscheinlicher. Inzwischen schließen selbst bisherige Gegner wie der brandenburgische Innenminister Jörg Schönbohm (CDU) strengere Gesetze nicht mehr aus. Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) will mit biometrischen Sicherungssystemen den Missbrauch von Waffen erschweren. Der Bremer Innensenator Ulrich Mäurer (SPD) fordert ein Verbot von großkalibrigen Waffen für Sportschützen. Noch weiter gehen die Grünen. Parteichefin Claudia Roth forderte ein Verbot aller scharfer Waffen für SportschützInnen und WaffensammlerInnen, also auch von kleinkalibrigen.

Am Dienstag hatte ein 60-Jähriger im Landshuter Landgericht seine Schwägerin und sich selbst getötet. Die Tat nahm er mit einer Pistole vor, die er als Sportschütze legal besaß. Auch der Amoklauf in Winnenden wurde mit einer Waffe aus dem privaten Arsenal vom Vater des Täters begangen.

Bundesinnenminister Schäuble will darum nun Waffenschränke mit Fingerabdruck-Schlössern sichern, sodass "nur noch Berechtigte an ihre Waffe herankommen". Allerdings war die in Winnenden verwendete Waffe gar nicht im Waffenschrank gelagert. Ein Sicherungsmechanismus an der Waffe selbst könnte hier bessere Wirkung haben, meint Schäuble. Es gebe "interessante technische Möglichkeiten", mit denen man Kurzwaffen so sichern könne, dass nur noch der Berechtigte selbst mit ihnen schießen könne. Doch auch hieran gibt es Zweifel: Biometrische Systeme seien keine Lösung, weil sie mit gefälschten Fingerabdrücken überlistet oder die Mechanik wie bei einem ein Fahrradschloss geknackt werden könne, sagte der Herausgeber des Waffenmagazins Visier, David Schiller. Auch starke Magneten könnten die Elektronik durcheinanderbringen.

Bremens Innensenator Mäurer will bestimmte Waffen ganz aus den Schützenhäusern verbannen. "Im Schießsport werden zunehmend großkalibrige Waffen verwendet, die in Kaliber, Munitionsstärke und Durchschlagskraft den bei den Polizeien des Bundes und der Länder sowie bei der Bundeswehr verwandten Waffen entsprechen oder diese sogar übertreffen", heißt es in einem Positionspapier des Senators. Das will der Politiker womöglich mit einer Kaliberbegrenzung unterbinden. "Grundsätzlich sollte gelten, das Schusswaffen, die bei der Polizei oder beim Militär eingesetzt werden, im Schießsport nichts zu suchen haben", heißt es dazu. Mäurer ist derzeit Vorsitzender der Innenministerkonferenz.

Zweifel an der Notwendigkeit von großkalibrigen Waffen gibt es auch in der CDU. Der Unions-Innenexperte Reinhard Grindel sagte zur taz, man müsse mit den Schützenverbänden diskutieren, ob sie das Schießen mit Großkaliberwaffen unterlassen würden. "Es gibt viele Stimmen, die nichts dagegen einzuwenden hätten", sagte er. Ein Verbot von kleinkalibrigen Waffen hält Grindel nicht für notwendig.

Grünen-Chefin Claudia Roth allerdings schon. "Ein Verbot nur von großkalibrigen Waffen im Schützensport ist ein inkonsequenter Schritt", sagte sie der taz. "Sport sollte grundsätzlich nicht mit tödlichen Schusswaffen betrieben werden, sondern zum Beispiel mit Luftgewehren."

Tatsächlich können auch Schüsse aus kleinkalibrigen Waffen tödliche Wirkungen haben, sagte der Direktor des Instituts für Rechtsmedizin an der Uni Rostock, Andreas Büttner: "Das hängt davon ab, wo hingeschossen wird." Grundsätzlich könnten kleinkalibrige Waffen genauso tödlich sein wie großkalibrige.

Sogar Brandenburgs Innenminister Jörg Schönbohm (CDU), der bislang gegen Gesetzesänderungen argumentiert hatte, befürwortet nun eine leichte Verschärfung des Waffenrechts. Der Kauf von Gewehren und Pistolen müsse "strikter als bisher am Bedürfnisprinzip ausgerichtet werden", antwortete Schönbohm auf eine parlamentarische Anfrage. Größere Waffenbestände in Privathand seien nicht in jedem Fall gerechtfertigt. Bislang dürfen Schützen auch Waffen kaufen, die sie im Schützenverein gar nicht nutzen können.

Die Innenminister treffen sich Anfang Juni, um über die geplanten Änderungen zu diskutieren. "Sollten wir dafür Gesetze ändern müssen, werden wir das noch in dieser Wahlperiode umsetzen", sagte Bundesinnenminister Schäuble.

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44 Kommentare

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  • K
    Karl

    Was ist jetzt eigentlich mit dem 4-fach Mord in Schwaben?

     

    4 Tote durch Kleinkaliberwaffen?

     

    Und im Jahr davor die Plünderung eines Vereinstresors mit der Folge eines erheblichen Waffen- und Munitionsverlustes.

     

    Nur zwei Tatverdächtige, wieder "Stützen der Gesellschaft"? so nen Fall gabs vor 10 Jahren schon einmal, so mit kunstvoll geöffnetem Haus und 2 Toten, damals auch mit ner offenbar illegalen .25er...

     

    Glück auf!

     

    Karl

  • S
    Solsa

    @vic:

    Ja, dann aber bei ALLEN Waffen. Vor allem jene, dei im Krieg jeden Tag unzählige von Kinderköpfen zerschießen oder Gliedmaßen abreißen!!

     

    Deutschland besitzt bereits eines der schärfsten Waffengesetze der Welt. Aber das reicht uns noch immer nicht. Ich bin weiß Gott kein Waffenfetischist und verabscheue diese Gegenstände zutiefst. Dennoch sollte einmal jeder in sich kehren und über den Grund nachdenken, weshalb damals in den USA der freie Umgang mit den Waffen gefördert wurden war.

    Unter anderem heißt es dort, dass das Volk unbedingt über die Freiheit und Möglichkeit verfügen sollte, im Falle eines totaliären Staates oder einer drohenden Diktatur diese selbst zu bekämpfen.

    Natürlich kann man auch mit einem Messer oder sonst etwas töten. Aber eine Waffe ist nun einmal weitaus effektiver. Man stelle sich einmal vor, der Staat mutiert in der bekannten Salamitaktik zu einem totalitären, militärischem Staat, dann steht das Volk mit seinen Messerchen Soldaten mit Maschinenpistolen gegenüber.

    Aber wahrscheinlich werden wir erst an diesem Tag unsere Engstirnigkeit gepaart mit sinnlosen Vorurteilen begreifen. Es gibt eben nicht nur Schwarz und Weiß, Gut und Böse, Falsch und Richtig. Es gibt auch noch sehr viel dazwischen.

     

    Nach der Logik, alle Waffen zu verbieten um Morde zu verhindern, müßte man auch den Alkohol verbieten. Die Anzahl der Toten und Schwer verletzten in diesen Fällen liegt um EINIGES höher!!!! Statt dessen wird bei Totschlag unter Einfluss von Alkohol vor Gericht milder geurteilt. Was für eine Scheinheiligkeit...

     

    Übrigens sidn die meisten Schusswaffen in denen es zu Opfern kommt ILLEGAL. Glaubt denn irgend jemand, das Kriminelle sich dadurch jetzt abschrecken lassen das zu tun, was sie schon immer getan haben?

  • Y
    Yakitora

    Einen Menschen töten kann man mit so ziemlich allem, per Klappspaten, Küchenmesser, Tablettenpackung usw.

    Was mich wundert, was haben großkalibrige Waffen eigentlich im Schießsport zu tun? Auf eine Schießscheibe kann ich auch mit einem Luftgewehr schießen; klar, mit einer Pumpgun gehts einfacher *g*, aber das hat nun wirklich nichts mehr mit Sport zu tun. Wieso und warum läßt man dann "Sportler" mit großem Kaliber rumlaufen?

    Zum Scheibenschießen langt 4,5mm Diabolo allemal, oder?

  • V
    vic

    Sollten sie nicht abgeschafft werden, so wünsche ich mir Waffen, die ausschließlich nach hinten losgehen.

  • T
    Tom

    Killerspiele müssen verboten werden! Das ist das eigentliche Übel. Waffen sind demgegenüber doch harmlos.

  • P
    Peter

    Eine technische und eine psychologische Frage von einem Außenstehenden der sich mit Waffentechnik und Schützenvereinen nicht auskennt:

     

    Warum kann man nicht einfach alle Munition einziehen (bis auf Polizei usw.) und in den Sportvereinen Farbpatronen oder Gummigeschosse zum Schießen verwenden. Das sportliche des Schießens (Biathlon ...?) und der "Spaß" (wie auch immer man den dabei noch haben kann) sollte dann ja nicht Einschränkt sein. Ich habe als Kind auch gerne mit Blasrohr und Erbsen oder Pfeil und Bogen gespielt und geschossen. Aber auch mit Farb- oder Gummipatronen sollte dieser "Spieltrieb" nicht eingeschränkt sein. Man kann ja immer noch sehen , wo man die Zielscheibe getroffen hat.

     

    Denn was nützten andererseits Elektroniksperren Schlösser usw., solange der Besitzer der Waffe immer noch die Möglichkeit hat, die Waffe zu entsperren und ernsthaft zu schießen? Oder geht es letzlich den Waffenbitzern und deren Lobby doch um "den Kick" zumindest theoretisch noch "ernsthaft" herumballern zu können? Mir kommt es jedefalls als wohl unwissender Außenstehender so vor, als geht es letztlich doch nur um diesen Punkt, dass ein Teil der Waffenbesitzer dieses (Macht-) Gefühl brauchen und diese Menschen ohne Waffe im Haus nicht "ruhig" schlafen können.

  • F
    FMH

    Es ist schön zu lesen, dass sich hier auch einmal jemand gegen biometrische Systeme ausspricht. Fingerabdruckscanner an Waffenschränken sind mit einem guten mechanischen Schloss nicht zu vergleichen. Die biometrische Sicherung von Waffen selbst errinert mehr an Science-Fiction als an eine nachvollziehbare, realisierbare Idee. Müssten die Schusswaffen dann nicht mit eigenen Schlössern versehen werden? Wären diese dann abnehmbar, erfüllten sie ihren Zweck nicht, da nicht kontrolliert werden könnte ob sie überhaupt angelegt werden. Könnte dies kontrolliert werden, wäre es ein Eingriff in die Privatsphäre, da die kontrollierende Stelle so immer wüsste, wann der Besitzer auf seine Waffen zugreift. Wären sie fest mit der Waffe verbunden, so müsste man Sonderbestimmungen für historische Waffen erlassen um eine Zerstörung zu vermeiden, wobei auch besitzer besonders verzierter, aber neuer Schusswaffen berücksichtigt werden müssten. Auch die Anschaffungskosten für solche wahrscheinlich ohnehin noch nicht entwickelten Systeme dürften horrend sein.

    Es erscheint im Wahlkampf wohl immer wieder so zu sein, dass sich Politiker auch unter vollkommener Mißachtung jeglicher Fakten und Realität einen Meinung bilden und darauf Ideen aufbauen können. Sie sind eben auch nur Menschen, die nicht nach Leistung bezahlt werden.

  • RK
    Robert Kopp

    Was war noch Mal der Anlass der Verschärfungsdebatte? Der sog. Amoklauf in Winnenden, oder? Der Täter hatte eine Waffe benutzt, die nicht wie vorgeschrieben gesichert war. Was ändert also eine Begrenzung der Waffenzahl, kann man überspitzt gesagt mit 15 Repetiergewehren mehr Amok machen? Das ist doch Unsinn. Gab es in England und Australien nicht nach dem Ende des privaten Kurzwaffenbesitzes mehr Waffentote als vorher? Ja! Hat nicht wenige Wochen zuvor in Belgien ein Täter im Kindergarten mit Messer Amok gemacht? Hat nicht ein Schüler in NRW versucht, mit Sprengstoff die Schule anzugreifen? Haben nicht die Sauerland-Islamisten ebenfalls selbst Sprengstoff für Massenmord hergestellt? Alle drei Yes. Was also soll diese von WaffenPHOBIE FEHLgeleitete Debatte? Eine totale Sicherheit gegen irrationale und/oder kriminelle Gewalttaten gibt es nicht. Wie wäre es statt dessen Mal, die Politik, Polizei etc. würde sich zur Abwechslung etwas stärker mit der Bekämpfung der illegalen Waffen beschäftigen? Findet da auch etwas statt? Und die Polizei selbst, hatten die nicht neulich auch erst eine Beziehungstat mit 2 Toten mit Dienstwaffe. Robert (19, liberaler Nichtwaffenbesitzer und Pazifist)

  • BL
    Bernd Lessing

    Ausgesprochen irritierend finde ich die Tatsache, dass bei den Überlegungen zu einem (Teil-)Verbot des privaten Waffenbesitzes offenbar keinerlei Abwägung der Rechtsgüter stattfindet. Geht es um Eingriffe in Freiheitsrechte durch Vorratsdatenspeicherung, Online-Durchsuchung und andere Maßnahmen, folgen (zu Recht!) regelmäßige Stürme der Entrüstung. Aber aufgrund einiger weniger Straftaten Einzelner mehreren Millionen gesetzestreuer Bürger ihr Hobby unmöglich zu machen, das geht offenbar in Ordnung. Frei nach dem Motto: Lass mir meine Freiheiten - die anderer aber kannst Du gerne beschränken.

  • OA
    o aus h

    Richtig: Auch ein Verbot großer Kaliber kann nicht völlig verhindern, dass Menschen durchdrehen oder sich völlig geplant Mordinstrumente suchen und finden - und sei es gezielt mit Holzblöcken zu werfen. Aber: Die "Reichweite" ist bei Pistole, einem Gewehr eben deutlich höher und damit auch die Gefahr für die Allgemeinheit.

    Mein Fazit: Es macht die Welt nicht perfekt, aber das Verbot der Großkaliber ist richtig und wird durch das Argument, dass es nicht alles verhindern kann, nicht unrichtiger.

  • OA
    o aus w

    Richtig: Auch ein Verbot großer Kaliber kann nicht völlig verhindern, dass Menschen durchdrehen oder sich völlig geplant Mordinstrumente suchen und finden - und sei es gezielt mit Holzblöcken zu werfen. Aber: Die "Reichweite" ist bei Pistole, einem Gewehr eben deutlich höher und damit auch die Gefahr für die Allgemeinheit.

    Mein Fazit: Es macht die Welt nicht perfekt, aber das Verbot der Großkaliber ist richtig und wird durch das Argument, dass es nicht alles verhindern kann, nicht unrichtiger.

  • K
    Karl

    Die "Kaliberfrage" ist eine von keiner Fafkenntnis getrübte Scheindiskussion. Auftragsmörder verwenden gerne .22 und Militärwaffen gibts auch bis .17! Also was soll das? Es gilt und killt! der Impulserhaltungssatz.

     

    Ob die angedachte Einschränkung einen Sicherheitsgewinn darstellt bleibt zweifelhaft. Eine Personalisierung mag sinnvoller sein.

     

    Glück auf!

     

    Karl

  • MM
    Moritz Meier

    Zunächst mal stimmt der Expertenkommentar: Auch mit einer Kleinkaliber-Waffe kann man einen Menschen töten. Das gilt jedoch auch auch für Baseball-Schläger oder Messer. Und das ist keineswegs graue Theorie: Von den 1.000 Menschen, die jährlich in Deutschland ermordert werden, sterben weit mehr durch Messer oder Schläge mit "stumpfen Gegenständen" als durch Schusswaffen.

     

    Die Fixierung auf Amokläufe ist einzig den Medien geschuldet und wird der Sache nicht gerecht: In den letzten 10 Jahren gab es in Deutschland fünf Amokläufe mit insgesamt 43 Toten (erkennt selbst der SPIEGEL an). In der gleichen Zeit wurden 10.000 Menschen auf andere Weise und in anderen Tatzusammenhängen ermordert. (Von den 50.000 Verkehrstoten in diesem Zusammenhang mal ganz zu schweigen.)

     

    Insofern sind die gesamten Überlegungen zu Waffenverboten völlig verfehlt. Und wenn die Politik es doch tut, passiert das, was vor einigen Wochen in Südafrika geschah: ein Amoklauf mit einer Machete. Ergebnis: Drei Tote.

  • R
    René

    Das übliche schaulaufen der Politiker.Das vorgestern ein Mann erst seine Frau und da sich selbst vor den Augen der gemeinsamen Kinder tötet, oder das eine Woche nach Winnenden ein Forstarbeiter seine halbe Familie und ein Nachbars Kind tötete interresiert da niemanden, den diese Täter verwendeten illegale Waffen so wie in 96% aller Fälle in denen in Deutschland im vergangenen Jahr ein Mensch durch Schußwaffen getötet wurde.

  • P
    Peppi

    Hier in der Schweiz kriegt jeder die Persönliche Waffe nach hause (Sturmgewehr mit 20 schuss seriefeuer) und wie viele amokleufe haben wir mit denen ? Praktisch keine! Die Schiesereien werden meistens mit ilegalen waffen durchgeführt! Und auserdem, es sterben 20 leute bei einem amoklauf Tragisch ? vieleicht... aber schaut mal an wie viele menschen in afrika verhungern ? Hunderte jede minute und euch kratzt es nur das die warscheinlichkeit das ihr oder jemand den ihr kennt erschossen wird so hoch ist wie auf dem klo vom blitz getroffen zu werden...

  • K
    Karl

    Was ist jetzt eigentlich mit dem 4-fach Mord in Schwaben?

     

    4 Tote durch Kleinkaliberwaffen?

     

    Und im Jahr davor die Plünderung eines Vereinstresors mit der Folge eines erheblichen Waffen- und Munitionsverlustes.

     

    Nur zwei Tatverdächtige, wieder "Stützen der Gesellschaft"? so nen Fall gabs vor 10 Jahren schon einmal, so mit kunstvoll geöffnetem Haus und 2 Toten, damals auch mit ner offenbar illegalen .25er...

     

    Glück auf!

     

    Karl

  • S
    Solsa

    @vic:

    Ja, dann aber bei ALLEN Waffen. Vor allem jene, dei im Krieg jeden Tag unzählige von Kinderköpfen zerschießen oder Gliedmaßen abreißen!!

     

    Deutschland besitzt bereits eines der schärfsten Waffengesetze der Welt. Aber das reicht uns noch immer nicht. Ich bin weiß Gott kein Waffenfetischist und verabscheue diese Gegenstände zutiefst. Dennoch sollte einmal jeder in sich kehren und über den Grund nachdenken, weshalb damals in den USA der freie Umgang mit den Waffen gefördert wurden war.

    Unter anderem heißt es dort, dass das Volk unbedingt über die Freiheit und Möglichkeit verfügen sollte, im Falle eines totaliären Staates oder einer drohenden Diktatur diese selbst zu bekämpfen.

    Natürlich kann man auch mit einem Messer oder sonst etwas töten. Aber eine Waffe ist nun einmal weitaus effektiver. Man stelle sich einmal vor, der Staat mutiert in der bekannten Salamitaktik zu einem totalitären, militärischem Staat, dann steht das Volk mit seinen Messerchen Soldaten mit Maschinenpistolen gegenüber.

    Aber wahrscheinlich werden wir erst an diesem Tag unsere Engstirnigkeit gepaart mit sinnlosen Vorurteilen begreifen. Es gibt eben nicht nur Schwarz und Weiß, Gut und Böse, Falsch und Richtig. Es gibt auch noch sehr viel dazwischen.

     

    Nach der Logik, alle Waffen zu verbieten um Morde zu verhindern, müßte man auch den Alkohol verbieten. Die Anzahl der Toten und Schwer verletzten in diesen Fällen liegt um EINIGES höher!!!! Statt dessen wird bei Totschlag unter Einfluss von Alkohol vor Gericht milder geurteilt. Was für eine Scheinheiligkeit...

     

    Übrigens sidn die meisten Schusswaffen in denen es zu Opfern kommt ILLEGAL. Glaubt denn irgend jemand, das Kriminelle sich dadurch jetzt abschrecken lassen das zu tun, was sie schon immer getan haben?

  • Y
    Yakitora

    Einen Menschen töten kann man mit so ziemlich allem, per Klappspaten, Küchenmesser, Tablettenpackung usw.

    Was mich wundert, was haben großkalibrige Waffen eigentlich im Schießsport zu tun? Auf eine Schießscheibe kann ich auch mit einem Luftgewehr schießen; klar, mit einer Pumpgun gehts einfacher *g*, aber das hat nun wirklich nichts mehr mit Sport zu tun. Wieso und warum läßt man dann "Sportler" mit großem Kaliber rumlaufen?

    Zum Scheibenschießen langt 4,5mm Diabolo allemal, oder?

  • V
    vic

    Sollten sie nicht abgeschafft werden, so wünsche ich mir Waffen, die ausschließlich nach hinten losgehen.

  • T
    Tom

    Killerspiele müssen verboten werden! Das ist das eigentliche Übel. Waffen sind demgegenüber doch harmlos.

  • P
    Peter

    Eine technische und eine psychologische Frage von einem Außenstehenden der sich mit Waffentechnik und Schützenvereinen nicht auskennt:

     

    Warum kann man nicht einfach alle Munition einziehen (bis auf Polizei usw.) und in den Sportvereinen Farbpatronen oder Gummigeschosse zum Schießen verwenden. Das sportliche des Schießens (Biathlon ...?) und der "Spaß" (wie auch immer man den dabei noch haben kann) sollte dann ja nicht Einschränkt sein. Ich habe als Kind auch gerne mit Blasrohr und Erbsen oder Pfeil und Bogen gespielt und geschossen. Aber auch mit Farb- oder Gummipatronen sollte dieser "Spieltrieb" nicht eingeschränkt sein. Man kann ja immer noch sehen , wo man die Zielscheibe getroffen hat.

     

    Denn was nützten andererseits Elektroniksperren Schlösser usw., solange der Besitzer der Waffe immer noch die Möglichkeit hat, die Waffe zu entsperren und ernsthaft zu schießen? Oder geht es letzlich den Waffenbitzern und deren Lobby doch um "den Kick" zumindest theoretisch noch "ernsthaft" herumballern zu können? Mir kommt es jedefalls als wohl unwissender Außenstehender so vor, als geht es letztlich doch nur um diesen Punkt, dass ein Teil der Waffenbesitzer dieses (Macht-) Gefühl brauchen und diese Menschen ohne Waffe im Haus nicht "ruhig" schlafen können.

  • F
    FMH

    Es ist schön zu lesen, dass sich hier auch einmal jemand gegen biometrische Systeme ausspricht. Fingerabdruckscanner an Waffenschränken sind mit einem guten mechanischen Schloss nicht zu vergleichen. Die biometrische Sicherung von Waffen selbst errinert mehr an Science-Fiction als an eine nachvollziehbare, realisierbare Idee. Müssten die Schusswaffen dann nicht mit eigenen Schlössern versehen werden? Wären diese dann abnehmbar, erfüllten sie ihren Zweck nicht, da nicht kontrolliert werden könnte ob sie überhaupt angelegt werden. Könnte dies kontrolliert werden, wäre es ein Eingriff in die Privatsphäre, da die kontrollierende Stelle so immer wüsste, wann der Besitzer auf seine Waffen zugreift. Wären sie fest mit der Waffe verbunden, so müsste man Sonderbestimmungen für historische Waffen erlassen um eine Zerstörung zu vermeiden, wobei auch besitzer besonders verzierter, aber neuer Schusswaffen berücksichtigt werden müssten. Auch die Anschaffungskosten für solche wahrscheinlich ohnehin noch nicht entwickelten Systeme dürften horrend sein.

    Es erscheint im Wahlkampf wohl immer wieder so zu sein, dass sich Politiker auch unter vollkommener Mißachtung jeglicher Fakten und Realität einen Meinung bilden und darauf Ideen aufbauen können. Sie sind eben auch nur Menschen, die nicht nach Leistung bezahlt werden.

  • RK
    Robert Kopp

    Was war noch Mal der Anlass der Verschärfungsdebatte? Der sog. Amoklauf in Winnenden, oder? Der Täter hatte eine Waffe benutzt, die nicht wie vorgeschrieben gesichert war. Was ändert also eine Begrenzung der Waffenzahl, kann man überspitzt gesagt mit 15 Repetiergewehren mehr Amok machen? Das ist doch Unsinn. Gab es in England und Australien nicht nach dem Ende des privaten Kurzwaffenbesitzes mehr Waffentote als vorher? Ja! Hat nicht wenige Wochen zuvor in Belgien ein Täter im Kindergarten mit Messer Amok gemacht? Hat nicht ein Schüler in NRW versucht, mit Sprengstoff die Schule anzugreifen? Haben nicht die Sauerland-Islamisten ebenfalls selbst Sprengstoff für Massenmord hergestellt? Alle drei Yes. Was also soll diese von WaffenPHOBIE FEHLgeleitete Debatte? Eine totale Sicherheit gegen irrationale und/oder kriminelle Gewalttaten gibt es nicht. Wie wäre es statt dessen Mal, die Politik, Polizei etc. würde sich zur Abwechslung etwas stärker mit der Bekämpfung der illegalen Waffen beschäftigen? Findet da auch etwas statt? Und die Polizei selbst, hatten die nicht neulich auch erst eine Beziehungstat mit 2 Toten mit Dienstwaffe. Robert (19, liberaler Nichtwaffenbesitzer und Pazifist)

  • BL
    Bernd Lessing

    Ausgesprochen irritierend finde ich die Tatsache, dass bei den Überlegungen zu einem (Teil-)Verbot des privaten Waffenbesitzes offenbar keinerlei Abwägung der Rechtsgüter stattfindet. Geht es um Eingriffe in Freiheitsrechte durch Vorratsdatenspeicherung, Online-Durchsuchung und andere Maßnahmen, folgen (zu Recht!) regelmäßige Stürme der Entrüstung. Aber aufgrund einiger weniger Straftaten Einzelner mehreren Millionen gesetzestreuer Bürger ihr Hobby unmöglich zu machen, das geht offenbar in Ordnung. Frei nach dem Motto: Lass mir meine Freiheiten - die anderer aber kannst Du gerne beschränken.

  • OA
    o aus h

    Richtig: Auch ein Verbot großer Kaliber kann nicht völlig verhindern, dass Menschen durchdrehen oder sich völlig geplant Mordinstrumente suchen und finden - und sei es gezielt mit Holzblöcken zu werfen. Aber: Die "Reichweite" ist bei Pistole, einem Gewehr eben deutlich höher und damit auch die Gefahr für die Allgemeinheit.

    Mein Fazit: Es macht die Welt nicht perfekt, aber das Verbot der Großkaliber ist richtig und wird durch das Argument, dass es nicht alles verhindern kann, nicht unrichtiger.

  • OA
    o aus w

    Richtig: Auch ein Verbot großer Kaliber kann nicht völlig verhindern, dass Menschen durchdrehen oder sich völlig geplant Mordinstrumente suchen und finden - und sei es gezielt mit Holzblöcken zu werfen. Aber: Die "Reichweite" ist bei Pistole, einem Gewehr eben deutlich höher und damit auch die Gefahr für die Allgemeinheit.

    Mein Fazit: Es macht die Welt nicht perfekt, aber das Verbot der Großkaliber ist richtig und wird durch das Argument, dass es nicht alles verhindern kann, nicht unrichtiger.

  • K
    Karl

    Die "Kaliberfrage" ist eine von keiner Fafkenntnis getrübte Scheindiskussion. Auftragsmörder verwenden gerne .22 und Militärwaffen gibts auch bis .17! Also was soll das? Es gilt und killt! der Impulserhaltungssatz.

     

    Ob die angedachte Einschränkung einen Sicherheitsgewinn darstellt bleibt zweifelhaft. Eine Personalisierung mag sinnvoller sein.

     

    Glück auf!

     

    Karl

  • MM
    Moritz Meier

    Zunächst mal stimmt der Expertenkommentar: Auch mit einer Kleinkaliber-Waffe kann man einen Menschen töten. Das gilt jedoch auch auch für Baseball-Schläger oder Messer. Und das ist keineswegs graue Theorie: Von den 1.000 Menschen, die jährlich in Deutschland ermordert werden, sterben weit mehr durch Messer oder Schläge mit "stumpfen Gegenständen" als durch Schusswaffen.

     

    Die Fixierung auf Amokläufe ist einzig den Medien geschuldet und wird der Sache nicht gerecht: In den letzten 10 Jahren gab es in Deutschland fünf Amokläufe mit insgesamt 43 Toten (erkennt selbst der SPIEGEL an). In der gleichen Zeit wurden 10.000 Menschen auf andere Weise und in anderen Tatzusammenhängen ermordert. (Von den 50.000 Verkehrstoten in diesem Zusammenhang mal ganz zu schweigen.)

     

    Insofern sind die gesamten Überlegungen zu Waffenverboten völlig verfehlt. Und wenn die Politik es doch tut, passiert das, was vor einigen Wochen in Südafrika geschah: ein Amoklauf mit einer Machete. Ergebnis: Drei Tote.

  • R
    René

    Das übliche schaulaufen der Politiker.Das vorgestern ein Mann erst seine Frau und da sich selbst vor den Augen der gemeinsamen Kinder tötet, oder das eine Woche nach Winnenden ein Forstarbeiter seine halbe Familie und ein Nachbars Kind tötete interresiert da niemanden, den diese Täter verwendeten illegale Waffen so wie in 96% aller Fälle in denen in Deutschland im vergangenen Jahr ein Mensch durch Schußwaffen getötet wurde.

  • P
    Peppi

    Hier in der Schweiz kriegt jeder die Persönliche Waffe nach hause (Sturmgewehr mit 20 schuss seriefeuer) und wie viele amokleufe haben wir mit denen ? Praktisch keine! Die Schiesereien werden meistens mit ilegalen waffen durchgeführt! Und auserdem, es sterben 20 leute bei einem amoklauf Tragisch ? vieleicht... aber schaut mal an wie viele menschen in afrika verhungern ? Hunderte jede minute und euch kratzt es nur das die warscheinlichkeit das ihr oder jemand den ihr kennt erschossen wird so hoch ist wie auf dem klo vom blitz getroffen zu werden...

  • K
    Karl

    Was ist jetzt eigentlich mit dem 4-fach Mord in Schwaben?

     

    4 Tote durch Kleinkaliberwaffen?

     

    Und im Jahr davor die Plünderung eines Vereinstresors mit der Folge eines erheblichen Waffen- und Munitionsverlustes.

     

    Nur zwei Tatverdächtige, wieder "Stützen der Gesellschaft"? so nen Fall gabs vor 10 Jahren schon einmal, so mit kunstvoll geöffnetem Haus und 2 Toten, damals auch mit ner offenbar illegalen .25er...

     

    Glück auf!

     

    Karl

  • S
    Solsa

    @vic:

    Ja, dann aber bei ALLEN Waffen. Vor allem jene, dei im Krieg jeden Tag unzählige von Kinderköpfen zerschießen oder Gliedmaßen abreißen!!

     

    Deutschland besitzt bereits eines der schärfsten Waffengesetze der Welt. Aber das reicht uns noch immer nicht. Ich bin weiß Gott kein Waffenfetischist und verabscheue diese Gegenstände zutiefst. Dennoch sollte einmal jeder in sich kehren und über den Grund nachdenken, weshalb damals in den USA der freie Umgang mit den Waffen gefördert wurden war.

    Unter anderem heißt es dort, dass das Volk unbedingt über die Freiheit und Möglichkeit verfügen sollte, im Falle eines totaliären Staates oder einer drohenden Diktatur diese selbst zu bekämpfen.

    Natürlich kann man auch mit einem Messer oder sonst etwas töten. Aber eine Waffe ist nun einmal weitaus effektiver. Man stelle sich einmal vor, der Staat mutiert in der bekannten Salamitaktik zu einem totalitären, militärischem Staat, dann steht das Volk mit seinen Messerchen Soldaten mit Maschinenpistolen gegenüber.

    Aber wahrscheinlich werden wir erst an diesem Tag unsere Engstirnigkeit gepaart mit sinnlosen Vorurteilen begreifen. Es gibt eben nicht nur Schwarz und Weiß, Gut und Böse, Falsch und Richtig. Es gibt auch noch sehr viel dazwischen.

     

    Nach der Logik, alle Waffen zu verbieten um Morde zu verhindern, müßte man auch den Alkohol verbieten. Die Anzahl der Toten und Schwer verletzten in diesen Fällen liegt um EINIGES höher!!!! Statt dessen wird bei Totschlag unter Einfluss von Alkohol vor Gericht milder geurteilt. Was für eine Scheinheiligkeit...

     

    Übrigens sidn die meisten Schusswaffen in denen es zu Opfern kommt ILLEGAL. Glaubt denn irgend jemand, das Kriminelle sich dadurch jetzt abschrecken lassen das zu tun, was sie schon immer getan haben?

  • Y
    Yakitora

    Einen Menschen töten kann man mit so ziemlich allem, per Klappspaten, Küchenmesser, Tablettenpackung usw.

    Was mich wundert, was haben großkalibrige Waffen eigentlich im Schießsport zu tun? Auf eine Schießscheibe kann ich auch mit einem Luftgewehr schießen; klar, mit einer Pumpgun gehts einfacher *g*, aber das hat nun wirklich nichts mehr mit Sport zu tun. Wieso und warum läßt man dann "Sportler" mit großem Kaliber rumlaufen?

    Zum Scheibenschießen langt 4,5mm Diabolo allemal, oder?

  • V
    vic

    Sollten sie nicht abgeschafft werden, so wünsche ich mir Waffen, die ausschließlich nach hinten losgehen.

  • T
    Tom

    Killerspiele müssen verboten werden! Das ist das eigentliche Übel. Waffen sind demgegenüber doch harmlos.

  • P
    Peter

    Eine technische und eine psychologische Frage von einem Außenstehenden der sich mit Waffentechnik und Schützenvereinen nicht auskennt:

     

    Warum kann man nicht einfach alle Munition einziehen (bis auf Polizei usw.) und in den Sportvereinen Farbpatronen oder Gummigeschosse zum Schießen verwenden. Das sportliche des Schießens (Biathlon ...?) und der "Spaß" (wie auch immer man den dabei noch haben kann) sollte dann ja nicht Einschränkt sein. Ich habe als Kind auch gerne mit Blasrohr und Erbsen oder Pfeil und Bogen gespielt und geschossen. Aber auch mit Farb- oder Gummipatronen sollte dieser "Spieltrieb" nicht eingeschränkt sein. Man kann ja immer noch sehen , wo man die Zielscheibe getroffen hat.

     

    Denn was nützten andererseits Elektroniksperren Schlösser usw., solange der Besitzer der Waffe immer noch die Möglichkeit hat, die Waffe zu entsperren und ernsthaft zu schießen? Oder geht es letzlich den Waffenbitzern und deren Lobby doch um "den Kick" zumindest theoretisch noch "ernsthaft" herumballern zu können? Mir kommt es jedefalls als wohl unwissender Außenstehender so vor, als geht es letztlich doch nur um diesen Punkt, dass ein Teil der Waffenbesitzer dieses (Macht-) Gefühl brauchen und diese Menschen ohne Waffe im Haus nicht "ruhig" schlafen können.

  • F
    FMH

    Es ist schön zu lesen, dass sich hier auch einmal jemand gegen biometrische Systeme ausspricht. Fingerabdruckscanner an Waffenschränken sind mit einem guten mechanischen Schloss nicht zu vergleichen. Die biometrische Sicherung von Waffen selbst errinert mehr an Science-Fiction als an eine nachvollziehbare, realisierbare Idee. Müssten die Schusswaffen dann nicht mit eigenen Schlössern versehen werden? Wären diese dann abnehmbar, erfüllten sie ihren Zweck nicht, da nicht kontrolliert werden könnte ob sie überhaupt angelegt werden. Könnte dies kontrolliert werden, wäre es ein Eingriff in die Privatsphäre, da die kontrollierende Stelle so immer wüsste, wann der Besitzer auf seine Waffen zugreift. Wären sie fest mit der Waffe verbunden, so müsste man Sonderbestimmungen für historische Waffen erlassen um eine Zerstörung zu vermeiden, wobei auch besitzer besonders verzierter, aber neuer Schusswaffen berücksichtigt werden müssten. Auch die Anschaffungskosten für solche wahrscheinlich ohnehin noch nicht entwickelten Systeme dürften horrend sein.

    Es erscheint im Wahlkampf wohl immer wieder so zu sein, dass sich Politiker auch unter vollkommener Mißachtung jeglicher Fakten und Realität einen Meinung bilden und darauf Ideen aufbauen können. Sie sind eben auch nur Menschen, die nicht nach Leistung bezahlt werden.

  • RK
    Robert Kopp

    Was war noch Mal der Anlass der Verschärfungsdebatte? Der sog. Amoklauf in Winnenden, oder? Der Täter hatte eine Waffe benutzt, die nicht wie vorgeschrieben gesichert war. Was ändert also eine Begrenzung der Waffenzahl, kann man überspitzt gesagt mit 15 Repetiergewehren mehr Amok machen? Das ist doch Unsinn. Gab es in England und Australien nicht nach dem Ende des privaten Kurzwaffenbesitzes mehr Waffentote als vorher? Ja! Hat nicht wenige Wochen zuvor in Belgien ein Täter im Kindergarten mit Messer Amok gemacht? Hat nicht ein Schüler in NRW versucht, mit Sprengstoff die Schule anzugreifen? Haben nicht die Sauerland-Islamisten ebenfalls selbst Sprengstoff für Massenmord hergestellt? Alle drei Yes. Was also soll diese von WaffenPHOBIE FEHLgeleitete Debatte? Eine totale Sicherheit gegen irrationale und/oder kriminelle Gewalttaten gibt es nicht. Wie wäre es statt dessen Mal, die Politik, Polizei etc. würde sich zur Abwechslung etwas stärker mit der Bekämpfung der illegalen Waffen beschäftigen? Findet da auch etwas statt? Und die Polizei selbst, hatten die nicht neulich auch erst eine Beziehungstat mit 2 Toten mit Dienstwaffe. Robert (19, liberaler Nichtwaffenbesitzer und Pazifist)

  • BL
    Bernd Lessing

    Ausgesprochen irritierend finde ich die Tatsache, dass bei den Überlegungen zu einem (Teil-)Verbot des privaten Waffenbesitzes offenbar keinerlei Abwägung der Rechtsgüter stattfindet. Geht es um Eingriffe in Freiheitsrechte durch Vorratsdatenspeicherung, Online-Durchsuchung und andere Maßnahmen, folgen (zu Recht!) regelmäßige Stürme der Entrüstung. Aber aufgrund einiger weniger Straftaten Einzelner mehreren Millionen gesetzestreuer Bürger ihr Hobby unmöglich zu machen, das geht offenbar in Ordnung. Frei nach dem Motto: Lass mir meine Freiheiten - die anderer aber kannst Du gerne beschränken.

  • OA
    o aus h

    Richtig: Auch ein Verbot großer Kaliber kann nicht völlig verhindern, dass Menschen durchdrehen oder sich völlig geplant Mordinstrumente suchen und finden - und sei es gezielt mit Holzblöcken zu werfen. Aber: Die "Reichweite" ist bei Pistole, einem Gewehr eben deutlich höher und damit auch die Gefahr für die Allgemeinheit.

    Mein Fazit: Es macht die Welt nicht perfekt, aber das Verbot der Großkaliber ist richtig und wird durch das Argument, dass es nicht alles verhindern kann, nicht unrichtiger.

  • OA
    o aus w

    Richtig: Auch ein Verbot großer Kaliber kann nicht völlig verhindern, dass Menschen durchdrehen oder sich völlig geplant Mordinstrumente suchen und finden - und sei es gezielt mit Holzblöcken zu werfen. Aber: Die "Reichweite" ist bei Pistole, einem Gewehr eben deutlich höher und damit auch die Gefahr für die Allgemeinheit.

    Mein Fazit: Es macht die Welt nicht perfekt, aber das Verbot der Großkaliber ist richtig und wird durch das Argument, dass es nicht alles verhindern kann, nicht unrichtiger.

  • K
    Karl

    Die "Kaliberfrage" ist eine von keiner Fafkenntnis getrübte Scheindiskussion. Auftragsmörder verwenden gerne .22 und Militärwaffen gibts auch bis .17! Also was soll das? Es gilt und killt! der Impulserhaltungssatz.

     

    Ob die angedachte Einschränkung einen Sicherheitsgewinn darstellt bleibt zweifelhaft. Eine Personalisierung mag sinnvoller sein.

     

    Glück auf!

     

    Karl

  • MM
    Moritz Meier

    Zunächst mal stimmt der Expertenkommentar: Auch mit einer Kleinkaliber-Waffe kann man einen Menschen töten. Das gilt jedoch auch auch für Baseball-Schläger oder Messer. Und das ist keineswegs graue Theorie: Von den 1.000 Menschen, die jährlich in Deutschland ermordert werden, sterben weit mehr durch Messer oder Schläge mit "stumpfen Gegenständen" als durch Schusswaffen.

     

    Die Fixierung auf Amokläufe ist einzig den Medien geschuldet und wird der Sache nicht gerecht: In den letzten 10 Jahren gab es in Deutschland fünf Amokläufe mit insgesamt 43 Toten (erkennt selbst der SPIEGEL an). In der gleichen Zeit wurden 10.000 Menschen auf andere Weise und in anderen Tatzusammenhängen ermordert. (Von den 50.000 Verkehrstoten in diesem Zusammenhang mal ganz zu schweigen.)

     

    Insofern sind die gesamten Überlegungen zu Waffenverboten völlig verfehlt. Und wenn die Politik es doch tut, passiert das, was vor einigen Wochen in Südafrika geschah: ein Amoklauf mit einer Machete. Ergebnis: Drei Tote.

  • R
    René

    Das übliche schaulaufen der Politiker.Das vorgestern ein Mann erst seine Frau und da sich selbst vor den Augen der gemeinsamen Kinder tötet, oder das eine Woche nach Winnenden ein Forstarbeiter seine halbe Familie und ein Nachbars Kind tötete interresiert da niemanden, den diese Täter verwendeten illegale Waffen so wie in 96% aller Fälle in denen in Deutschland im vergangenen Jahr ein Mensch durch Schußwaffen getötet wurde.