: Streit um Krankenkassen
■ Milliardendefizit erwartet
Bonn (AFP) – Bundesgesundheitsminister Horst Seehofer (CSU) hat wegen Beitragserhöhungen erneut Streit mit den Krankenkassen. AOK-Vorstandsmitglied Udo Barske sagte der Welt am Sonntag, die Bundesregierung habe die Probleme im Gesundheitsbereich „schöngerechnet“. Nach dem Zeitungsbericht erwarten die Kassen in diesem Jahr ein Defizit in zweistelliger Milliardenhöhe. Für 1997 seien deshalb kräftige Beitragserhöhungen zu erwarten. Die Kassen argumentieren, daß die im Bonner Sparpaket vorgesehenen Kürzungen bei Kuren, Brillen und Zahnersatz nicht die erhoffte Sparsumme von 7,5 Milliarden Mark ergeben.
Dies sei aber nicht wahr. Die Bundesregierung hat in ihrem Sparpaket festgelegt, daß die gesetzlichen Krankenkassen bis Ende des Jahres die Beiträge nicht erhöhen dürfen und zum 1. Januar um 0,4 Prozentpunkte senken müssen. Der Verband der Angestellten-Krankenkassen rechnet aber damit, daß die Beiträge schon einen Monat später wieder um 0,4 bis 0,5 Prozentpunkte angehoben werden.
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