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Streit um AKW-LaufzeitverlängerungGeschenke von Glos

Im Bundeswirtschaftsministerium laufen konkrete Vorbereitungen für längere Laufzeiten für Atomkraftwerke. Umweltminister Sigmar Gabriel verweist auf den Koalitionsvertrag.

Beim Atomausstieg findet die Bundesregierung keine einheitliche Linie. Bild: dpa

Eine Arbeitsgruppe, zu der WissenschaftlerInnen wie die DIW-Energieexpertin Claudia Kemfert sowie hochrangige Mitarbeiter des von Michael Glos (CDU) geführten Ministeriums gehören, hat bereits Eckpunkte für ein neues "Kernenergie-Nutzungsgesetz" erarbeitet. Sie sehen vor, die Laufzeit der Atomkraftwerke, die laut Atomkonsens auf etwa 32 Betriebsjahre begrenzt ist, auf "mindestens 40 Jahre" zu verlängern.

Begründet wird dies mit den steigenden Öl- und Gaspreisen sowie dem Klimaschutz. Durch die Atomausstieg werde der Anteil von Gas an der Stromerzeugung von 12 auf 20 bis 23 Prozent steigen, schreiben die Autoren. Durch den hohen Gaspreis würden die Verbraucher mit "mehreren Milliarden Euro zusätzlich belastet".

Faktisch würde sich durch eine längere Atomlaufzeit am Strompreis der Endkunden aber nichts ändern. Für diesen Preis, der sich an der Strombörse in Leipzig bildet, ist stets das teuerste Kraftwerk ausschlaggebend, das jeweils am Netz ist. Darum führt der Weiterbetrieb von Atomkraftwerken in der Regel nicht nicht zu niedrigeren Preisen, sondern lediglich zu höheren Profiten der Betreiber.

Um das zu ändern, finden sich zwei Vorschläge im Arbeitspapier: Zum einen unterstützen die Autoren die Idee, die Kostenvorteile über einen eigenen "Atomstrom-Tarif" an die Verbraucher weiterzugeben. Zum anderen sei im Rahmen des Kernenergie-Nutzungsgesetzes "zu prüfen", ob die Betreiber ihre zusätzlichen Gewinne aus der längeren Laufzeit "anteilig" an eine Stiftung abführen, die in Effizienz, erneuerbare Energien und Strukturhilfen investieren soll. Allerdings setzt das Ministerium nicht auf gesetzliche Vorgaben; abgeführt werden sollen die Gewinne, die Experten pro AKW auf eine Million Euro am Tag schätzen, "im Rahmen einer freiwilligen Vereinbarung".

Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) reagierte empört auf den Vorstoß. "Wenn das Bundeswirtschaftsministerium an Konzepten zum Wiedereinstieg bastelt, ist das nicht nur ein klarer Verstoß gegen den Koalitionsvertrag", erklärte Gabriel. "Es zeigt vor allem dass im Hause Glos reiner Atom-Lobbyismus betrieben wird."

Um Preissteigerungen zu dämpfen und die Klimaschutzziele zu erreichen, setzt Gabriel stattdessen auf eine Steigerung der Energieeffizienz und erneuerbare Energien. Auch ein Regierungsspecher erteilte dem Vorschlag des Wirtschaftsministeriums für die laufende Legislaturperiode eine klare Absage: "Zur Klima- und Enerergiepolitik der Bundesregierung ist alles wesentliche im Koalitionsvertrag festgelegt." Die Opposition im Bundestag reagierte ebenfalls empört. Ein "Atomstrom-Tarif" sei ein "verlogener Propagandatarif, weil er die gesellschaftlichen Kosten der Atomkraft unterlägt", sagte Bärbel Höhn, Fraktionsvize der Grünen. Hans-Kurt Hill von der Linksfraktion kritisierte, Glos tut alles, "um die bestehenden Strukturen im Sinne des Energiekartells zu erhalten".

Doch auch die Stromkonzerne sind nicht restlos begeistert. "Eine Verlängerung der Laufzeit um nur acht Jahre ist wenig", sagte Eon-Sprecher Jens Schreiber der taz. Er hält eine Laufzeit von 50 bis 60 Jahren für wünschenswert. Der Sprecher des süddeutschen Energiekonzerns EnBW, Ulrich Schröder, teilte mit, das Unternehmen habe keine konkreten Planungen für einen speziellen "Atomstrom-Tarif". Bezüglich der teilweisen Abführung der wirtschaftlichen Vorteile aus einem Weiterbetrieb sei das Unternehmen "gesprächsbereit".

RWE-Chef Jürgen Großmann hatte bereits zuvor erklärt, das Unternehmen sei bereit, Gewinne aus einer Laufzeitverlängerung zur Verfügung zu stellen. Der Atomstromtarif, den Großmann kürzlich angekündigt hatte, wird aber nach Angaben des Unternehmens derzeit nur für Industriekunden geprüft.

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19 Kommentare

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  • BG
    Bürger G.

    @bernhard: natürlich müsste man nur abwarten (wenn man ein sicheres Endlager hat) denn nach 10 Halbwertszeiten haben wir nur noch Blei (das nennt man physik!) Für unsere konventionellen Sonderabfälle Abfälle (hochtxisch und kreberregend) machen wir es doch auch so (die haben keine Halbwertszeit)....da kräht auch kein Hahn danach und ist allg. akzeptiert! ;-)

  • BW
    bernhard wagner

    @ Bürger G:

     

    um zeit u. energie zu sparen nur 2 von vielen eigtl. notwendigen korrekturen:

     

    1. was die "wiederaufbereitung" von atommüll ist, wird deutlich an dem strahlenmüll, der regelmäßig aus La Hague zurückkommt.

     

    2. atommüll verbuddeln und dann nur noch warten müssen? also bei soviel 'naivität' fällt mir nix mehr ein.

  • BG
    Bürger G.

    Ohjeminee, so viel auf das ich antworten muss :-)

     

    @ Hartmann:

    Diese Studien kenne ich nicht (Kohlstudie: würde mich mal interessieren, wenn auch schon uralt und deshalb nicht mehr auf heutige Zeiten übertragbar) (Natur:Noch nie gehört und würde mich ebenfalls interssieren, aber ich glaube die Anti-AKW Bewegung hätte bestimmt schon zig Folgestudien gemacht um den Quatsch weiter zu verfolgen)

     

    @tanteemma:

    LÜGE 1: Dein Problem ist, dass Du den Unterschied zwischen Grund, Mittel und Spitzenlast nicht verstehen willst. Den Grundlaststrom den Kernkraftwerke produzieren und keine EE heute und in 15 Jahren ersetzen können wird nahezu zu 100 % in Deutschland benötigt.

    LÜGE2: Es gibt keinen "plötzlichen" Anstieg von Uran im Trinkwasser! Außer Dein pers. "Plötzlich" bezieht sich auf erdgeschichtliche Zeiten, aber da war es auch schon da! In Tricastin waren angeblich 16,5 Mikrogramm zu messen, was also der natürlichen Schwankungsbreite entspricht!

    LÜGE3: Die angeblichen Vattenfall Störfälle in Deutschland waren KEINE Störfälle! Des Weiteren hat die Behörde (SPD) nach ungefähr 15 min von dem Brand erfahren und der war wohl auch nicht zu vertuschen!!

     

    @Bark Wind: 1.) Richtig! Wir verbrauchen zu viel Energie. Energiesparen ist angesagt (vielleicht weniger doofe Kommentare schreiben und den Rechner auslassen! :-) Spaß!)

    2.) Die Atommüllendlagerung ist damit abgeschlossen, dass der Schacht Gorleben verfüllt und abgedichtet ist (vermutlich im Jahr 2060), ab da muss man nur noch warten, das kann nicht soviel kosten ;-) Des Weiteren hätte es genug andere Möglichkeiten gegebn, zum Beispiel die Wiederaufbereitung (Verboten durch Trittin) und die Entwicklung der Reaktorkonzepte zur Transmutation und damit zur Umwandlung von Langlebingen Nukliden in Kurzlebige unter der Gewinnung von Strom (Verhindert durch Rot-Grün).

    3.) Die Studie sagt aber auch eindeutig, dass der signifikante Anstieg der Leukämie nicht mit der Kernkraft in zusammenhang gebracht werden kann!

    4.) Prognos Studie und RSK Studie sind bekannt, da schon uralt.... alles sehr sehr hypothetisch!

     

    @bernhard wagner:

    1.) o.K., bauen wir 1000de ANDASOL nach Afrika in die Wüste (was da wohl der WWF zu sagen würde) und dann könnten Teile von Europa auf KKW verzichten und andere Länder, die bräuchten doch dann auch nen Platz an der Sonne (Sonnenverteilungskriege, die Kriege der Zukunft?)

    2.) Wird durch die Millionen von Leitungskilometern der Wirkungsgrad leider sehr sehr schlecht (und was sagt der WWF zu dieser Umweltzerstörung und Verschandelung)

    3.) Windkraft von den Karpaten bis zum Kaukasus: ohjeminee, arme Landschaft! und viel Spaß bei der Netzsteuerung, Wartung, Löschen von Bränden durch durchdrehende Turbinen etc. pp

    4.) Hat die Erzeugung von Elektrizität aus Kernenergie nichts mit dem Bau von ATOMBOMBEN zu tun!

     

    Gestern 07.08.2008 kein schlechter Tag für die Windmühlen-Lobby 55550 MWh, also 9% Wirkungsgrad! (Noch nichtmal die Strommenge die z.B. der Standort Gundremmingen, Biblis, Phillipsburg, Isar oder Neckarwestheim an einem Tag mit Kernenrgie produziert hat)

     

    Mein Argument für tanteemma: Wir brauchen Kernenergie in Deutschland (mit ALLEN Kraftwerken die wir haben) noch mindestens 30 Jahre, um dann endlich gute und realistische EE Konzepte zu haben oder die KERNFUSION!

  • BW
    bernhard wagner

    @ Bürger G: 50 MW hat das Parabolrinnenkraftwerk Andasol 1 bei Almería auf 2 qkm. Mittels Salzspeichertechnik liefert es fast 24 h tgl. Strom (vgl. taz 23.11.07). Nun gibt es z.B. im Süden Tunesiens sehr viel Wüste, wo man - mit ausreichend Zwischenabständen - einige Tausend(!) ähnlicher Anlagen bauen könnte. Ein paar Dutzend Stromleitungen - über Sizilien etc - sind heute bekanntlich kein technisches Problem. Aber eine so einseitige Abhägigkeit ist auch nachteilig, daher könnten sie noch um ein paar Tausend Windräder ergänzt werden, z.B. 3 x 400 je 1,5 MW Anlagen (a) in der Nordsee und (b) westlich von Irland & Schottland, sowie © in griechischen Gewässern, zusammen also 1800 MW. Weitere Standorte für einige Tausend MW gäbe es z.B. in Osteueropa - von den Karpaten bis zum Kaukasus u.s.w. Nebenbei: Nördlich des Baikalsees bläst so viel Wind, dass davon ganz Sibirien (wo ja heute mehrere Mio Menschen leben) versorgt werden könnte. Japan, Korea, Taiwan u.v.a. Länder könnten mit guter Offshoretechnik in ihren Gewässern ihren gesamten Strombedarf decken. Dass nicht längst schwimmende Hochsee-Windkraftparks entwickelt sind, ist auch eine Folge der bis heute anhaltenden Bevorzugung der Atom- u. Kohle-Lobbies etc - Übrigens können entegen verbreiteter Irrtümer auch kleine Windräder - z.B. in Japan entwickelte - effektiv Strom liefern - vgl. http://www.3sat.de/nano/cstuecke/70980/index.html - Atombomben kann man aber damit nicht bauen.

  • BW
    Bark Wind

    @ Bürger G: Das ist ja das Schlimme: "Wir" verbrauchen so viel Energie, auch elektrische, und die AKW BefürworterInnen sind bis heute so stark, dass immer noch nicht mehr Energie aus EE erzeugt wird. Aber zum Glück geht es immer schneller vorwärts:

    http://www.greenpeace-energy.de/aktuell_newsdetail.php?id=205

    Ihre Behauptungen von den Kosten der AKW sind aber FALSCH! z.B: 1 Mio Jahre Atommüllsicherung. Wie viel darfs denn sein? 10 Mrd. € in heutiger Währung gerechnet vielleicht? oder 100 Mrd.? Je nach politischer Entwicklung. Terroristen reiben sich schon jetzt die Hände ... Schon heute!!!!! erkranken aber im Umkreis von Atomanlagen nachweislich signifikant mehr Kinder an Leukämie!

     

    Von diesen 'Kosten' abgesehen: Thema "GAU":

    Die Schäden eines Unfalls mit erheblicher Freisetzung von Radioaktivität bezifferte eine Studie der Prognos AG 1992 mit bis zu 10,7 Billionen DM, dem drei- bis vierfachen des damaligem jährlichen deutschen Bruttosozialproduktes. In der ersten „Deutschen Risikostudie“ aus dem Jahr 1979 erstellt durch die Gesellschaft für Reaktorsicherheit werden mögliche Unfallfolgen von bis zu 14.500 Soforttoten und 104.000 späteren Todesfällen angegeben. Auch könnte laut Gesellschaft für Reaktorsicherheit eine Fläche bis zu 5.600 Quadratkilometern so stark kontaminiert werden, dass 2,9 Millionen Menschen evakuiert werden müssten (viele von ihnen werden trotzdem Strahlung abbekommen).

  • T
    tanteemma

    to Bürger G., nix lol.

    Ich sagte ja theoretisch: die 30000MWh die du ansprichst sind ja starre Leistung, die nicht variiert werden kann.AKWs laufen oder laufen nicht. Überkapazitäten werden exportiert. Die zeitweisen Schwankungen einer beispielsweise Windenergieanlage werden eh noch von Mittellast- und Spitzenlastkraftwerken ausgeglichen, die variabel Strom erzeugen können.Somit wären AKWs verzichtbar mit ihrer Leistung. Dazu kommt, daß die Technik der Windkrafträder noch enorm ausbaufähig ist.

    nix lol! Uran natürlich vorkommend stimmt natürlich, allerdings lokal gebunden. Soll heißen; nicht überall ist das Vorkommen gleich, das kommt auf die Bodenbeschaffenheit an.Vielleicht ist es tatsächlich alles eine art Kampagne der AKW Gegner. Aber wie geasgt: woher der PLÖTZLICHE ANSTIEG von Uran im Trinkwasser kommt lassen wir mal offen. Es passt jedenfalls zu einer solchen Kampagne, daß vor kurzem noch aus einem AKW mehrere 100 Kg uranhaltiges Wasser ausgetreten ist. Natürlich bestand zu keiner Zeit eine Gefährdung der Bevölkerung.(Bei Tschernobyl auch nicht)

    Alles wird gemeldet wenn es erst mal herausgekommen ist, wenn es sich nicht mehr vertuschen lässt. Deshalb weigert sich Vattenfall auch interne Akten zu den letzten Störfällen frei zu geben. Und der Oberboss hat seinen Posten verloren (oder hat er sich aus dem Staub gemacht?)

    nix lol!! Es ist keine Lüge wenn man den Bau eines AKW,Versicherungen, die Subventionen, Endlagerkosten undundund mit einberechnen würde. Abgesehen davon wird der Strompreis nicht vom AKW Strom bestimmt, sondern von den teuersten Stromerzeugern, Gas und Kohle.

    Ich weiß, alles die üblichen Argumente.

    Was sind deine Argumente für AK? ( bitte welche die noch nicht abgegriffen und überall zu hören sind...vieln Dank)

  • H
    Hartmann

    - Ich wundere mich immer, warum die vorhandenen teuren Studien z.B. der Regierung Kohl immer ignoriert werden. Die eher atomfreundlichen Professoren kamen zu dem - unerwünschten und deshalb nicht mehr offiziell veröffentlichten - Ergebnis, dass a) die Bundesrepublik ohne weiteres ohne Atomstrom auskäme und b) dass der reale Preis DM 3,60/kWh sein müsste. Damit ist klar, dass Energie aus AKWs die teuerste Energie ist, die wir verbrauchen. Der vorläufige Abschlussbericht wurde u.a. im Spiegel veröffentlicht.

    - CO2: Die Zeitschrift "Natur" veröffentlichte vor Jahren schon eine Studie mit dem bis heute nicht geklärten Ergebnis, dass in der Windrichtung des untersuchten AKWs die Waldschäden signifikant höher waren. Ein Erklärungsversuch war, dass möglicherweise leicht radioaktive Abluft den vorhandenen Umweltschmutz "agressiver" macht.

    Von Anschlussstudien habe ich leider nichts mehr gehört.

  • BG
    Bürger G.

    @tanteemma:

    zu "Die Strommenge der 17 deutschen AKWs könnten theoretisch gesehen schon heute von Windkraftanlagen komplett kompensiert werden" GENAU DAS MEINE ICH MIT "IMMER DIE GLEICHEN LÜGEN": das ist an anderen Stellen von mir und anderen Leuten vielfach und eindeutig als FALSCH bewiesen: Gestern 06.08.2008 produzierten alle Windkraftanlagen ZUSAMMEN 16.288 MWh was einen Wirkungsgrad von 3% ausmacht!!! Alleine ein einziges Kernkraftwerk machte gestern ca.30.000 MWh!!!!!

    zu Uran im Trinkwasser: LOL, Uran ist ein natürlich vorkommendes Element und ist deshalb in Spuren allgegenwertig!

    zu "sämtliche Störfälle in AKWs [...]nwerden von den Verantwortlichen so gut es geht vertuscht oder herunter gespielt" DAS IST EINE LÜGE, jedes Vorkommnis wird gemeldet, davon kann sich jeder Bundesbürger überzeugen!!!

    zu "Atomstrom ist auch nicht wirklich billiger": DAS IST EBENFALLS EINE LÜGE, selbst wenn man den GAU versichern würde (die jedes Fass und jden CASTOR werden vom Bund endlagerkosten in Rechnung gestellt) wäre Strom aus Kernkraft noch günstiger als viele andere Energieträger!

     

    ...Bitte, bitte, ich würde mich mal freuen ein einzig gutes Argument zu hören (es gäbe doch bestimmt einige, aber ich höre nie eines!) :-)

  • T
    tanteemma

    Hallo Bürger G., deutsche Energiekonzerne investieren in erneuerbare Energien hauptsächlich zum Schein. In wirklichkeit sieht´s vielfach so aus, daß in hauptsächlich private Projekte investiert (oder direkt gekauft) wird um hier mindestens Mitspracherecht zu haben und um am Ende die Projekte möglichst zu blocken. Meist geschieht so etwas da wo neue Kohlekraftwerke geplant sind, AKWs baut eh keiner mehr gern. Die Machenschaften mit solchen Projekten werden für die Öffentlichkeit dann schön in das Gewand " Investition in erneuerbare Energien" gekleidet. Und ewig gestrig ist höchstens die AKW Technologie. Die Strommenge der 17 deutschen AKWs könnten theoretisch gesehen schon heute von Windkraftanlagen komplett kompensiert werden. Ohne AKWs wäre daher auch ein drohender Stromimport (wie manche AKW Freunde betonen) nicht nötig.

    Und was ist falsch an den Argumenten der ewig gestrigen: etwa daß es keine Lösung für das Endlagerproblem gibt? Oder die Gefahr die von AKW´s ausgeht? Und ich rede nicht nur von Terror. Wovon das Trinkwasser verseucht ist erfährt der Ottonormalverbraucher eh nicht. Also brauchen wir uns hierüber nicht zu streiten. Fakt ist aber, sämtliche Störfälle in AKWs und sogenannten Endlagern (oder besser Zwischenendlager)werden von den Verantwortlichen so gut es geht vertuscht oder herunter gespielt. Es ist nicht an den Haaren herbei gezogen, daß auch in hochmodernen Industrien

    ständig irgendetwas kaputt geht oder Probleme verursacht.

    Aber wie dem auch sei; Bayern will definitiv keine Endlager im eigenen Freistaat. Ich denke das sagt alles... Zum Schluß noch: Atomstrom ist auch nicht wirklich günstiger/billiger

  • BG
    Bürger G.

    @Sven Bensmann: LOL, das Grundwasser ist aber nicht durch Kernkraftwerke "verseucht"!!!! Uran ist nun "leider" ein natürlich vorkommendes Element und ist allgegenwertig, mit oder ohne Kernkraft! Schön mal alle Tatsachen verdreht und zurecht gebogen! und damit zu den Anderen:

    Immer und immer wieder die alten FALSCHEN und an den HAAREN HERBEIGEZOGENEN "Argumente"! Und dann noch der Aufruf, dass sich die spendeneintreiber Organisationen radikalisieren sollen! Das ist Anstiftung zum Terrorismus, mein lieber "onkelklaus"!!!

     

    Dieses Schwarzweiß-Denken der AKW-Gegner nervt langsam: Deutsche Energiekonzerne investieren derzeit schon mehrstellige Milliarden in erneuerbare Energien! Das will nur keiner von diesen engstirnigen ewig gestrigen AKW-Gegnern hören!

  • SB
    Sven Bensmann

    Wenn sie ihren Atomstromtarif wollen, dann sollten sie auch die Endlagerung auf mind. 5.000 Jahre hin mitberechnen (unter Berücksichtigung der Inflation logischerweise), sowie die Versicherung für den Gau. Am besten bauen sie die Endlager dann auch da unten in Bayern, die sind doch am geilsten auf den Atomstrom und das Trinkwasser ist ohnehin uranverseucht. (Ach nein, die wollen sie da unten nicht? Oh Wunder!)

     

    Und wo wir schon dabei sind: Was man von freiwilligen Vereinbarungen halten kann, wissen wir wohl alle...

  • D
    dondolo

    Der Artikel strotzt leider wieder einmal vor Halbwahrheiten. Der Strom aus Kernkraftwerken als Grundlaststrom wird nur zu einem geringen Teil an der Börse gehandelt, der größte Teil it direkt verhandelt. Und nur dieser preiswerte Strom aus Kernenergie und Braunkohle sorgt dafür, dass unsere Strompreise nicht in ganz anderen Dimensionen abgaloppiert. Der wahre Preistreiber sitzt woanders: In Berlin, und kassiert über Steuerun und Abgaben den Stromverbraucher ab.

  • T
    tanteemma

    Hallo onkelklaus, von Radikalisierung kann und darf keine Rede sein. Vielmehr muss auf mehr Aufklärung der Bürger gesetzt werden. Du hast nämlich recht wenn du sagst, daß es die meisten nicht juckt woher der Strom kommt. Wer informiert sich da schon großartig und vor allem wo? Viele wissen nichts über das Problem Atomkraft bzw von den Machenschaften der Betreiber. DAS GEHT AN ALLE DIE EINE MÖGLICHKEIT HABEN: "Man muß die Menschen erreichen! Wer kennt und liest schon taz oder Greenpeace-Magazine? Wer kennt schon die vielen Errungenschaften von zB.Greenpeace?" Hier muß man ansetzen! Was ist eine kleine Gruppe Erleuchteter gegen eine Masse von Unwissenden (sind nicht alles Ignoranten)! Die Volksverarscher müssen gestopt werden...

  • BW
    bernhard wagner

    Herr Glos fühlt sich, so scheint's, wie ein straaahlender bayerischer Löwe, dessen lautes Brüllen Furcht einflößen soll. Aber wenn schon Braunbären - vgl. den einstigen 'Bruno' - die sich manchmal einen Lammbraten gönnen und vor lauter Verfolgungsstress ungewöhnliches Verhalten zeigen, nicht frei herumlaufen dürfen, wie dann erst ein Löwe? Der Glos zehrt da wahrscheinlich auch von seiner in Hanns-Seidel-Stiftungs-Seminaren ausgebauten Bildung und bildet sich ein, er sei ein Philosophenkönig, der wichtige Entscheidungen im Staat treffen sollte. Weise als Steurmänner/Kapitäne des Staatsschiffs, naja, aber von Raubkatzen (bzw. -katern) ist bei Platon da nicht die Rede!

  • V
    vic

    Der Mann redet mal wieder völligen Mist. Und seine soganannten Experten sind der Zeit etliche Jahre hinterher.

    Außerdem praktiziert Glos Landtagswahlhilfe für seine CSU in seiner bedauerlichen Eigenschaft als Bundesminister. Darf der das? Nein, das darf der ncht.

    Erzähl mir niemand die BKin bekommt das alles an ihrem Urlaubsort nicht mit. Sie sondiert mal wieder die Lage, und hält sich erstmal raus. Wie immer.

    Glos ist der GAU der Politik.

    Bleibt zu hoffen dass er wieder diszipliniert wird.

  • BW
    Bark Wind

    Wer Kerngrafdwerge immer noch länger weiderlaufen lassen möchde, dessen vernunfd kommd mir vor wie ein zu weich gekochder Glos. ersd rechd, wenn er die Grünen schon als Zeggen und Ökostalinisden beschimpfd had.

     

    [naja, man muss das Tragische manchmal komisch darstellen, damit es erträglich ist, meinte so ungefähr auch schon Heinrich Heine]

  • GR
    Gerhard Reth

    Seit Juli 2008 gehören auch Kampfeinsätze zu den Aufgaben der Bundeswehr in Afghanistan. Dies erhöht in Deutschland die Terrorgefahr. Die dünne Betonkuppel der älteren Atomkraftwerke kann sogar dem Absturz kleinerer Flugzeuge nicht standhalten. Dazu gibt es in Abgeordnetenwatch

    - www.abgeordnetenwatch.de - eine Anfrage an die Bundestagsabgeordnete Sylvia-Kotting-Uhl vom 1.8.08.

     

    Warum fordert niemand, daß die terrorgefährdeten Atomkraftwerke sofort abgeschaltet werden?

  • O
    onkelklaus

    Perverser gehts ja nicht mehr, ein Atomstromtarif ist ja wohl das Allerletzte was sich dieser Wirtschaftslobbyist Glos ausdenken konnte. Das heißt doch, unzählige Leute wechseln zu den billigsten Tarifen (die Wenigsten juckt das woher der Strom kommt) und Glos und seine Schergen können voller Stolz dann die Millionen Atomfreunde in Deutschland präsentieren. Das öffnet einem Ausstieg aus dem Ausstieg Tür und Tor! Das klingt jetzt so nach focus.de-Kommentar, aber ich stehe dazu: Das sind echt alle nur noch Volksverarscher.

    Greenpeace, wann radikalisiert ihr euch endlich?

  • FW
    Friedrich Weitner

    Nicht nur das kein AKW wirklich sicher ist, selbst bei einer Wahrscheinlichkeit von eins zu hundert Millionen kann und wird niemand wissen ob es Morgen oder in vierzig Jahren knallt. Die Wahrscheinlichkeit besteht generell!

    Im Übrigen gibt und wird es auf diesem Planeten keine definitiv sichere Entsorgung geben, denn die Kontinentalplatten sind nun mal mit den entsprechenden Folgen (Erdbeben, Vulkanausbrüche etc.) ständig in Bewegung.