Streit über iranisches Atomprogramm: Iran will Uran, Israelis sind skeptisch
Vor neuen Gesprächen über sein Atomprogramm beharrt der Iran auf seinem „Recht“, Uran anzureichern. Die meisten Israelis lehnen das diskutierte Abkommen ab.
TEHERAN/JERUSALEM ap/afp | Im Vorfeld zur nächsten Verhandlungsrunde über sein Atomprogramm unterstreicht der Iran auf der Forderung, auch weiter Uran anreichern zu dürfen. Außenminister Mohammed Dschawad Sarif sagte, die „Atomrechte“ Teherans müssten anerkannt werden, wie die halbamtliche Nachrichtenagentur Fars am Freitag berichtete.
Es gebe keine Chance auf Erfolg, wenn der Westen die Forderung Irans ignoriere. Die Gespräche mit dem Iran, an denen die USA, Russland, China, Großbritannien, Frankreich und Deutschland teilnehmen, sollen am 20. November in Genf fortgesetzt werden.
Am letzten Wochenende war ein Durchbruch misslungen. Sowohl die USA als auch der Iran hatten sich gegenseitig dafür verantwortlich gemacht. Bei den Atomgesprächen geht es darum, die nuklearen Fähigkeiten Irans zu begrenzen. Der Iran möchte dafür im Gegenzug eine Lockerung der Wirtschaftssanktionen.
Fast zwei Drittel der Israelis lehnen derweil einer Umfrage zufolge das derzeit diskutierte Atomabkommen ab. 65,5 Prozent der Befragten sagten in der am Freitag veröffentlichten Umfrage der Zeitung „Hajom“, Israel solle sich dem geplanten Abkommen widersetzen, nur 16,2 Prozent befürworteten die Bedingungen der anvisierten Einigung in dem jahrelangen Streit um das iranische Atomprogramm. Für die Umfrage waren 500 jüdische Israelis befragt worden, nicht aber arabische Israelis.
52,4 Prozent der Befragten befürworten demnach einen Angriff auf die iranischen Nuklearanlagen, sollte ein „schlechtes Abkommen“ erreicht werden und Teheran sein Atomprogramm wie bisher fortsetzen. Nur 26,8 Prozent lehnten einen Angriff ab. 68,8 Prozent der Befragten glauben der Umfrage zufolge, dass die israelischen Streitkräfte fähig wären, derartige Angriffe notfalls auch allein zu fliegen.
Israel und der Westen verdächtigen den Iran seit Jahren, insgeheim an der Entwicklung von Nuklearwaffen zu arbeiten. Die Regierung in Teheran weist diese Vorwürfe zurück und beharrt auf ihrem Recht zur friedlichen Nutzung der Atomenergie.
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