Streit über Finanzierung von Forschung: Klimastudie mit Wirtschaftsgeld?
Eine Studie zu Klimaneutralität kofinanziert von der Energiewirtschaft - kann das gut gehen? Ein Streitgespräch mit A. Kuhlmann, C. Deckwirth und K. Niebert.
Ein schönes Schornsteinbild, oder auch: Klimagase werden in die Atmosphäre gepustet Foto: dpa
Die staatliche Deutsche Energieagentur (dena) steht in der Kritik: Eine wichtige Studie zur Klimaneutralität wird von zahlreichen Unternehmen gesponsort, darunter viele, die mit fossiler Energie Geld verdienen.
Christina Deckwirth von der NGO Lobbycontrol geht davon aus, dass mit dem Sponsoring eine inhaltliche Einflussnahme verbunden ist. dena-Geschäftsführer Andreas Kuhlmann weist das zurück und verteidigt die Beteiligung von Unternehmen an der Studie als sinnvollen Austausch mit verschiedenen Stakeholdern. In den sozialen Medien gab es dazu schon einen intensiven Austausch.
Im taz Talk sprechen die Beteiligten jetzt erstmals nicht nur übereinander, sondern miteinander – und mit Kai Niebert, der als Präsident des Deutschen Naturschutzrings im Beirat für die dena-Studie sitzt: Über die Frage, wie viel Wirtschaftseinfluss eine wissenschaftliche Studie verträgt und wie eine gleichberechtigte Einbindung verschiedener Akteure gewährleistet werden kann.
Unsere Gäste:
Christina Deckwirth – die promovierte Politikwissenschaftlerin arbeitet seit 2011 im Berliner Büro von Lobbycontrol. Zuvor hat sie u.a. als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Marburg und als Referentin für Handels- und Investitionspolitik bei WEED e.V. gearbeitet.
Andreas Kuhlmann – der Diplom-Physiker ist seit 2015 Vorsitzender der Geschäftsführung der Deutsche Energieagentur (dena). Zuvor arbeitete er u.a. im Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), im Europaparlament, im Bundestag und im Bundesministerium für Arbeit und Soziales.
Kai Niebert – der Professor für Didaktik der Naturwissenschaften ist seit 2015 Präsident des Umweltdachverbands Deutscher Naturschutzring (DNR). Von Juni 2018 bis Januar 2019 war er Mitglied der Kommission für Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung der Bundesregierung. Er lehrt an der Universität Zürich.
Moderation: Malte Kreutzfeldt, Redakteur für Wirtschaft und Umwelt der taz.
Anregungen und Fragen nehmen wir mit Freuden entgegen über taztalk@taz.de.
