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Streit der WocheIst Solarstrom überfördert?

Im vergangenen Jahr sind extrem viele Fotovoltaik-Anlagen gebaut worden. Zu viele, sagen Kritiker – und wollen die Förderung kürzen.

Nicht nur die meisten Arbeiter auf diesem Bild, sondern auch viele Solaranlagen kommen mittlerweile aus China. Bild: Imago/China Foto Press

Solarenergie ist ein wichtiger Bestandteil des Ökostrommixes, mit dem Deutschland weg von den dreckigen Energien will. Da sind sich im Prinzip alle einig. Doch bei der Förderung des Sonnenstroms gehen die Meinungen weit auseinander. Derzeit melden sich zahlreiche Stimmen zu Wort, denen der Abbau der Förderung nicht schnell genug gehen kann.

Dass die Förderung schrittweise gesenkt wird, war von Anfang an im Erneuerbare Energien-Gesetz (EEG) vorgesehen. Sie galt als Starthilfe für die Zeit, in der die Anlagen noch schweineteuer waren. Rechnet es sich nicht, so die Logik hinter der Förderung, eine Solaranlage auf das eigene Hausdach zu bauen, wird es auch keiner machen. Selbstlosigkeit geht meist nur bis zum Geldbeutel.

Deshalb erhalten die Besitzer von Solaranlagen zusätzliches Geld für den Strom, den sie von ihrem Hausdach oder von einem Solarpark aus ins Netz schicken. Im Jahr 2008 waren das bei Dachanlagen noch fast 50 Cent pro Kilowattstunde, im Januar des jetzigen Jahres ist es mit etwas weniger als 25 Cent nur noch die Hälfte.

Komplettes AKW ersetzen

Also wurde ohnehin bisher fleißig gekürzt. Dass die Diskussion um die Energie aus der Sonne jetzt dennoch wieder hochkocht liegt vor allem daran, dass im letzten Jahr extrem viele Anlagen gebaut wurden. Rund 250.000 Fotovoltaikanlagen sind neu ans Netz gegangen - mit einer Leistung von 7,5 Gigawatt. Mit ihrer Hilfe lässt sich ein komplettes Atomkraftwerk ersetzen: Die Anlagen erzeugen im Durchschnitt eines Jahres mehr Strom als der kürzlich stillgelegte Atomreaktor Philippsburg 1.

Der viele Strom, der aus den neuen Anlagen in das Netz geht, muss jetzt gefördert werden. Die Stromverbraucher merken das an der sogenannten EEG-Umlage. Momentan muss ein Haushalt, der im Jahr 3.500 Kilowattstunden Strom verbraucht eine Umlage von rund 125 Euro pro Jahr bezahlen. Kritiker warnen, mehr Anlagen bedeuteten zwangsläufig höhere Umlagen für die Verbraucher.

Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) legte jetzt einen eigenen Gesetzentwurf zur Kürzung der Solarstromförderung vor. Das ist deshalb seltsam, weil eigentlich Norbert Röttgen (CDU) als Bundesumweltminister für das Erneuerbare Energien-Gesetz zuständig ist.

Rösler contra Röttgen

Röttgen hatte vergangenen Donnerstag nach einem Treffen mit Vertretern der Solarbranche vorgeschlagen, die Förderkürzungen in Zukunft monatlich anzugleichen, statt wie derzeit jedes halbe Jahr. Maximal sollten nach Röttgens Vorschlag 24 Prozent der Förderung pro Jahr gestrichen werden. Rösler schlägt jetzt hingegen vor, den Bau von Solaranlagen auf jährlich 1.000 Megawatt zu begrenzen und bis zu ein Drittel der Förderung pro Jahr zu streichen.

Vor dem Bundestag sagte Rösler, Fotovoltaik sei die unwirtschaftlichste Form der Ökoenergien. Tatsächlich verbraucht die Solarförderung derzeit rund acht Milliarden Euro pro Jahr. Das ist etwa die Hälfte der gesamten Förderung erneuerbarer Energien. Dabei steuert die Sonnenenergie aber nur rund 20 Prozent des produzierten Ökostroms bei.

Kritiker sagen deshalb, Solarstrom ist nichts für ein Land mit so wenigen Sonnenstunden. Befürworter sagen, da beschwerten sich nur die Großindustriellen, die Angst vor der dezentralen Versorgung der Zukunft haben.

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26 Kommentare

 / 
  • W
    Waage

    @Robin

     

    hmm, jetzt wirds aber langsam kompliziert.

     

    Wie mein Großvater immer zu sagen pflegte:

    "...drehste dich hier - stösste dich da..."

     

    Ich denke, die verschiedenen Argumente müssen jetzt erst mal wirken.

  • RB
    Robin B.

    @Waage

    Ich bin im Prinzip Ihrer Meinung aber von Offshore-Windparks halte ich gar nichts!

    Die einzigen die dafür das Kapital haben sind die Stromgiganten, den man den guten Willen sowieso niemals abnehmen wird, außerdem ist es relativ klar, dass die Dinger sowohl Vögel als auch Meeressäuger (so ziemlich die letzten Wale in der Nordsee) völlig durcheinanderbringen, was zu gestrandeten Walen und verirrten Vogelschwärmen führt. Deshalb für mich Wind nur in Maßen und Onshore.

  • PS
    Peter S.

    @Waage

    Die Auslastung ist keine Nebelkerze sondern Tatsache. Es ist schon ein Fortschritt, dass endlich zugegeben wird, ohne Speichertechnologie funktioniert das Ganze nicht.

    Ihre Aussage: "Ich bin mir aber ganz sicher, dass man für die Speicherproblematik 1) mittelfristig gangbare Lösungen finden wird."

    Es gibt keine wirtschaftlichen Speicher. Die EE-Gläubigen gleiten dann immer ins Konjunktiv ab.

    Juergen gebe ich 100%-ig recht. Sie haben nur seine Aussage nicht richtig begriffen:-).

    Zu einer Ihrer vorherigen Fragen an mich, ich bin kein Veganer und werde heute noch auf die Grüne Woche gehen und mich mit Fleisch vollstopfen.

  • J
    juergen

    @von Waage:

    Ich weiss nicht, wie ein Superspeicher aussehen wird (siehe weiter unten). Ich sage nur, dass der weitere EE-Ausbau einen erfordert. Dessen Kosten, Umweltschäden, Verluste... kommen zu allen Kosten und Umweltschäden der EE dazu.

    Wenn man das Angebot von PV und Windstrom vergleicht, sieht man sofort, dass der Speicherbedarf der PV viel höher ist, als für die Windenergie. Letztere passt übers Jahr gut zum Bedarf, d.h. es würde ein Speicher für 2-3 Wochen Flaute reichen. (Was auch schon ein gigantisches Unterfangen wäre). PV müsste man vom Sommer in den Winter speichern, das wäre viel teuerer. Dass wir irgendwann im Sommer mehr Strom brauchen als im Winter ist reine Hypothese, ich glaube es nicht.

    Für die Stabilität des Netzes ist nicht die Strommenge aufs Jahr gesehen wichtig (die 35% die Sie meinen), sondern die aktuell eingespeiste Leistung. PV leistet zu 2/3 des Jahres gar nichts, die Leistung kommt in kurzen Zeiten auf. Deshalb ist die Netzstabilität nicht aufrechtzuerhalten und Eingriffe (Abregeln, Speichern...) sind viel früher notwendig, wie Sie meinen, und bei PV schlimmer als bei allen anderen EEs.

    Thema war der Solarstrom. Daher habe ich nur beschrieben, warum Solarstrom von allen Versuchen der unsinnigste und teuerste ist. Bzgl. der Kernenergie meine ich auch, wir sollten darauf verzichten, wenn wir etwas besseres haben, haben wir aber nicht. Ein EE-Gesamtsystem mit Speichern, deren Kosten, Verlusten, neuer Regelung ist nach derzeitigem Stand unbezahlbar, sehr anfällig für Störungen und Manipulationen und letzten Endes nicht umweltfreundlicher. Sie werden dann auch nie den gesamten anfallenden Strom nutzen können (wegen notwendiger Überkapazitäten usw.) Heute wird der vollständige Verbrauch durch die Zwangseinspeisung auf Kosten des konventionellen Kraftwerksparks erzwungen, womit Nutzen und Kosten verschleiert werden. Eine Energiewende kann ich mir nur als Fortentwicklung im Gesamtzusammenhang vorstellen, derzeit stürzt sich alles auf den einfachsten Teil, nämlich Strom nach Belieben ins Netz zu schieben und damit Geld zu verdienen. Die Privilegien, die der Staat den EE-Erzeugern einräumt, waren nie gerechtfertigt und sind einer positiven Entwicklung abträglich. Technisch vorstellbar ist die Methanisierung. Speicher und Infrastruktur sind weitestgehend vorhanden, man kann nicht nur den Strommarkt sondern auch Verkehr und Wärmemarkt bedienen und man könnte diesen Energieträger teilsweise als Handelsgut aus Gebieten holen, wo man ihn leichter erzeugen kann. (Wind in Ukraine, Solarthermie in Afrika...) Die Kosten und Verluste sind derzeit aber noch so gross, dass der Weg kurzfristig nicht gangbar erscheint. Allerdings kann man heute schon mittels Onshore-Wind günstiger Methan erzeugen und bedarfsgerecht Strom erzeugen als mittels PV nach Wetterlaune. Die Diskussion könnte man lange fortführen, ist in kurzen Postings schlecht abzuhandeln, aber da die Politik sowieso tut, was die jeweils angesehenen Lobbyisten wollen, können wir uns das auch sparen. Das ist das Traurige...

  • W
    Waage

    so jetzt hab ich mich doch noch zu einer superlangen Antwort durchgerungen (obwohl es vergebliche Liebesmüh sein dürfte)

     

    @Peter S.

    Wenn man also auf ein normales Einfamilienhäuschen 5kWp von diesem, wie du meinst "Sondermüll(?!?)", verlegt so erzeugt diese in einem normalen Jahr insgesamt 4500kWh im Jahr. Das reicht um den Stromverbrauch dieser Familie bilanziell zu decken.

     

    So jetzt sagst du:

     

    1) aber Nachts ist es dunkel und an dicht bewölkten Tagen ist die PV zuweilen ein verdammt schlapper Zock,

    2) in der Zeit von Mitte November bis Mitte Februar dreht sich auch nicht viel.

     

    Jetzt sag ich:

     

    Das Ganze ist aber ein Speicherproblem (aua!). Leg doch den Finger dahin wo es weh tut und zünde mit deinen Wirkungsgraden und Auslastungsgerede keine Nebelkerzen!

     

    Ich bin mir aber ganz sicher, dass man für die Speicherproblematik 1) mittelfristig gangbare Lösungen finden wird.

     

    Speicherproblematik 2) wird schwieriger, aber wie Jüergen schreibt ist im Winter die Windkraft stärker.

    Außerdem, warum freust du dich nicht, dass hier noch eine Zeitlang ein Refugium der klassischen Wärmekraftwerke besteht?

     

     

    @ Juergen

     

    du argumentierst nicht sachlich sonder scholastisch, indem du eine vage Annahme (das Vorhandensein eines Superspeichers) als Grundlage deiner Überlegungen wählst.

     

    Würde dieser Speicher Wirklichkeit wäre es egal ob man Strom aus dem Sommer in den Winter oder umgedreht rüber holt.

     

    Ich möchte den Windleuten nix, aber sollte man 100EE allein auf Wind aufbauen krieg selbst ich einen Drehwurm.

    Ich bin daher für Wind und Sonne, da sich diese beiden in der Gegenwart auch noch recht gut ergänzen.

     

    Das der Winter die Zeit sein wird wo der meiste Strom verbraucht wird ist auch nicht auf alle Zukunft in Stein gemeißelt, man denke an den Irrsinn mit den Klimaanlagen der auf uns zurollt.

     

    Auf deine Netzproblematiken die dich umtreiben sage ich nur so viel, dass sie bis zu einem EE Anteil von ca. 35% wie sie die Bundesregierung anstrebt technisch handhabbar sein dürften.

    Beim Weg von 35% EE auf 100% EE (auch im benachbarten Ausland) braucht es einen Systemwechsel.

    Ohne befriedigende Antworten auf die Speicherproblematiken dürfte die Energiewende deshalb am Ende des Ausbaukorridors der Bundesregierung erst einmal fest stecken.

     

    Aber: kommt Zeit kommt Rat.

     

    Daher bin ich auch für einen moderaten und keinen forcierten Ausbau der EE:

     

    Die Onshore Windkraft ist im Zuwachs ganz passend eingestellt.

    Ich hoffe, dass sich Offshore im geplanten Umfang umsetzen lässt.

    Der Ausbau der Erzeugung von Strom aus Biogas sollte eng begrenzt werden.

    Strom aus Geothermie dürfte nur eine Nische bleiben.

     

    Für PV sollte die Förderung so justiert werden, dass

    a) Überförderungsphasen wie Herbst 2009, spätes Frühjahr 2010, Herbst 2010, Herbst 2011 unbedingt vermieden werden aber ein Zubau von ca. 3,5GW (+/-) erreicht wird. Allein schon aus industriepolitischen Gründen.

     

    Ach ja, auch wenn ich dafür in diesem Blatt Schläge bekomme: als Brücke ins erneuerbare Zeitalter wäre mir eine Verlängerung der Laufzeiten für die jüngsten deutschen Atomkraftwerke lieber als de Neubau von Kohlekraftwerken.

     

    Wenn am Ende des Atomausstiegs die Kohle steht haben wir uns selbst ver(...)!

  • W
    Waage

    @Peter S.

     

    Tastatur ist geduldig, aber ich habe keine Lust wieder bei Adam und Eva anzufangen, da ich an deiner Fragestellung gemerkt habe, dass du es doch eigentlich gar nicht wissen willst.

     

    Ich hab aber was Besseres! Lust auf ne kleine "Schnitzeljagt"?

     

    Schau mal in die Kommentarspalte von "Das ist der falsche Ansatz" (Interview mit Schindlbeck von Wacker Chemie)- da habe ich was wirklich Witziges entdeckt!

     

    (Passt zwar nicht genau zur Fragestellung des "Sonntazstreits", hat was mit Glaubwürdigkeit der Foristen von der "Gegenseite" zu tun!)

     

    LG

  • J
    juergen

    Eine kwh Solarstrom ist vom technischen Wert nicht mit einer kwh aus einem kennliniengeregelten Kraftwerk zu vergleichen. Letztere sind fast alle grösseren Kraftwerke. Nur durch diese kann die Netzfrequenz als Maß für die Netzbelastung dienen. Ansonsten gibt es diese Information nicht. Bei zuviel Strom aus Umrichtern (PV, Wind) kann ohne Auslandshilfe keine Netzstabilisierung (Primärregelung...) mehr stattfinden, mit Umrichtern alleine geht das derzeit gar nicht. Wären einmal Speicher da, brauchen wir für die Höchstlastzeit im Winter viel Wind, plus Überkapazität, da die Windenergie im Jahr auch mal 20% unter dem Durchschnitt liegt. Der Wind weht im Sommer schwächer als im Winter, wie der Bedarf im Sommer auch niedriger ist. In diesem Fall, Kraftwerke zur Regelung sind wie oben erläutert sowieso notwendig, ist auch immer Sommer die Obergrenze für EE-Strom erreicht. PV ist vollkommen überflüssig. Dann schaue man sich die CO2-Bilanz an (Reduktion von Silizium...) und die Menge an Giftmüll (Schwermetalle, Furane...), welche für alle Zeiten im Bergwerk verschwinden. Warum dezentral, wenn das die ineffizienteste Methode ist? Freiflächen-PV ist viel billiger als Aufdach. Ferner werden aus Preisgründen nur dort Systemdienstleistungen erbracht. Niemand darf am Markt nach Belieben Strom einspeisen ausser den EEs. Alle anderen müssen im voraus garantieren wann sie wieviel einspeisen und dafür gerade stehen.

    Wenn wirklich, wie ein Kommentator bemerkt, das Modul nur 30% des Preises ausmacht, könnten die Module kostenlos sein und die Installation wäre zu teuer.

    Man hätte nie auch nur eine PV-Zelle subventionieren dürfen.

  • PS
    Peter S.

    @Waage: Auf solch eine Antwort habe ich gewartet. Und wenn dieser Sondermüll im Preis im günstiger wird, woher kommt denn die Energie in den restlichen nur noch 90% des Jahres? Kosten diese zusätzlichen Anlagen nicht auch zusätzliches Geld?

  • W
    Waage

    @Peter S.

     

    entscheidend ist letztlich der Preis der Anlage, im Verhältnis zur erzeugten Strommenge.

    Wirkungsgrad (Standard heute 14-18%) und Auslastung interessieren da nur sekundär.

    Es sei denn, es kommt in Zukunft jemand darauf PV Anlagen nach Quadratmetern zu besteuern.

     

    Ihr müsst euch einfach dran gewöhnen: auch die schärfste Reaktion bringt die PV nicht aus der Welt oder beschränkt sie wieder auf die Verwendung im Taschenrechner. Sie bringt nur die deutsche Solarindustrie international ins Hintertreffen.

     

    Ich denke jedoch, bereits in ein/zwei/drei Jahren könnten rudimentäre Fördermodelle wie Robin (oder Holger Krawinkel) eines vorschlägt ernsthaft diskutiert und auch umgesetzt werden.

     

    Es wird sich auch ein immer größer werdender ungeförderter Markt für PV Anlagen auftun, da diese drauf und dran sind, kostenmäßig in das Revier der Solarthermie einzubrechen. Gute Hersteller solarthermischer Anlagen stellen sich bereits auf diese Entwicklung ein und experimentieren mit PV:

    Kombianlagen welche mit Wärmepumpe (in der Edelvariante) oder einer Art "Tauchsieder" (low tec) Wasser erhitzen und überdies unterstützend Elektrizität für das Hausnetz liefern. So werden dann die Heizöl und Stromrechnungen ziemlich klein werden.

     

    Habt keine Angst - freut euch drauf!

     

    Ach ja: Ausgediente kristallinen Module sind recycelbarer Elektronikschrott und kein Sondermüll.

  • PS
    Peter S.

    Die Auslastung von PV-Modulen in Deutschland beträgt durchschnittlich 10%. Da kann auf steigende Wirkungsgrade verwiesen werden oder auf sonstwas. Und dies wird auch in Zukunft so bleiben. Und Ramona F., dieser Sondermüll würde sich ohne Zwangabgaben nicht amortisieren.

  • RB
    Robin B.

    Hallo Ramona,

     

    bei Wirkungsgraden von PV-Zellen kann man viel sagen,

    es gibt - auch heute noch - Zellen mit einem Wirkungsgrad von 2%, der kann natürlich auf bis zu 40% gesteigert werden, wobei die Konzentratorzellen in D nicht sinnvoll eingesetzt werden können, weil sonst mehr Energie verbrauchen (Kühlung!) als erwirtschaften, deshalb hab ich den Wirkungsgrad gemittelt, weil sich ja nicht jeder die besseren monokristallinen Zellen leisten kann (WG ca.20%).

    Ich hab ja auch gar nichts gegen PV (hab selber welche auf dem Dach), trotzdem finde ich, dass man alle Seiten in Betracht ziehen sollte.

  • RF
    Ramona F.

    Hallo Robin, ich weiss nicht von wo du solche Zahlen beziehst, aber der Wirkungsgrad einer Silizium Solarzelle geht straff auf die 20% zu, zum Vergleich ein AKW hat etwa 35% Wirkungsgrad, wobei durch die Stromverteilung in einem riesigen Stromnetz nochmal 6% Netzverlust auftreten, was bei einer regionalen Energieversorgung nicht so gravierend ist.

    Der andere Fakt, den ich kritsieren möchte, ist die Amortisationszeit von Solarmodulen. Die lag vielleicht vor 20 Jahren noch bei 20 Jahren, heutzutage liegt diese, abhängig vom Material bei 2,5 bis 5 Jahren, was deutlich unter der Lebenserwartung eines Solarmoduls liegt, zumindestens solange man ein qualitativ hochwertiges Produkt kauft. Hier gilt natürlich die allgemeine Lebensweisheit: Wer billig kauft, kauft zweimal. Also bitte nicht mit so platten Argumenten ins Feld ziehen!

  • RB
    Robin B.

    Ich finde die Kommentare ein bisschen einseitig, da die Photovoltaik ganz klar zwei Seiten hat:

    +vom reinen Emissionswert der Stromproduktion

    +dezentrale Versorgung = Zukunftsfähig

    +einzige Stromart, bei der keine negativen Umweltauswirkung durch die Stromproduktion hervorgerufen werden (vgl. Wasser- und Windkraft)

    aber:

    -rechnet man Emissionen der Zellenproduktion drauf ist die Ökobilanz ziemlich mieß, d.h. es dauert sehr lange, bis sich die Sache amortisiert, außerdem:

    -ist der Wirkungsgrad einer handelsüblichen PV-Anlage kathastrophal (liegt für Siliziumzellen bei 5-10%)

    Zudem find ich es auch nicht ok, die (zu hohe) Einspeisevergütung auf die Verbraucher abzuwälzen.

    Wer Strom produziert sollte ihn zum normalen Marktpreis einspeisen nicht mehr und nicht weniger.

    Die Förderung sollte meiner Meinung nach zeitlich begrenzt werden, z.B.die ersten 5 Jahre gibts höhere Vergütung, danach nur noch, was der Strom am Markt bringt, sonst ist die Förderung nämlich nicht kalkulierbar und ein Fass ohne Boden.

  • RF
    Ramona F.

    Nein, ich denke, Solarstrom ist nicht überfördert. Es bleibt weiterhin notwendig, in diese Technologie zu investieren und diese nicht aktiv klein zu schrumpfen. Die Energiewende wird kommen, ob wir das wollen oder nicht, da 'endlich' nun mal bedeutet, dass etwas irgendwann nicht mehr da ist. Auch Atomkraft kann für jeden vernünftig-denkenden Menschen keine ernsthafte Alternative darstellen. Nicht nur Fukushima sollte uns das gelehrt haben, auch die bisher ungeklärte Frage der Endlagerung. Aber das ist schon wieder ein anderes Thema...

    Solarstrom in Deutschland macht immer noch ganz viel Sinn, und wird es noch mehr machen, wenn erst mal eine nachhaltige und langfristige Form der Energiespeicherung entwickelt wurde.

    Wir machen uns mit einem Mix aus Erneuerbaren unabhängig, wie spannende Projekte in Erneuerbare-Energie-Kommunen immer wieder zeigen. Vorzeigebeispiele sind hier Zschadraß (Sachsen), Dardesheim (Sachsen-Anhalt) oder Wildpoldsried (Bayern). Die Bürger verdienen das Geld, was sonst große Konzerne verdienen, die überhaupt kein Interesse an einzelnen kleinen Kommunen haben. Die Wertschöpfung solch einer Umstellung kommt vielen Menschen in der Region zugute, schaut euch diese Gemeinden mal an. Und macht euch vor allem klar, woher dieser Gegenwind gegen Solarenergie kommt, was für eine kranke Lobby dahinter steckt.

    Atomausstieg ist Bürgerpflicht, das hat sogar die Kanzlerin gesagt. Hört auf zu reden, lasst es uns anpacken! In diesem Sinne! Sonne auf!

  • L
    Leo

    Nein, es findet keine Überförderung statt:

     

    - die deutschen Solarunternehmen gehen reihenweise pleite, weil sie der "goldene Nasen" überdrüssig geworden sind.

     

    - und fragen Sie doch einmal die PV Kritiker warum sie selber keine PV auf dem Dach haben, wenn doch angeblich eine so massive Überförderung stattfindet.

     

    - den Begriff Subvention im Zusammenhang mit der Einspeisevergütung zu verwenden ist nicht nur formaljuristisch falsch. Jeder, der etwas produziert, wird die Investitionskosten auf den Preis seiner Produkte umlegen.

    Was der Staat mit der Festlegung der Einspeisevergütung versucht hat, war, die Macht der Monopolisten einzuschränken, die mit allen Mitteln versuchten, ihr wichtigstes Geschäftsfeld (die Stromproduktion und Verkauf) vor Konkurenz zu schützen.

     

    - Eine Subvention (von lat. subvenire = zu Hilfe kommen) ist eine vermögenswerte Zuwendung eines Verwaltungsträgers oder des Staates an natürliche oder juristische Personen ohne marktmäßige Gegenleistung, die der Förderung eines im öffentlichen Interesse liegenden Zwecks dient. (siehe Wikipedia)

    Eine Gegenleistung bekommen wir ja wohl in Form von sauberem Strom und Steuermittel werden von staatlicher Seite nicht aufgewendet.

     

    - Man muss auch nicht unbedingt Ingenieur sein um das Potential der Photovoltaik zu erkennen.

    Keine mechanisch, beweglichen Teile, die geschmiert bzw. gewartet werden müssen. Einfach eine wind- und wetterresitende Glasabdeckung und etwas Elektronik, die im Idealfall und damit vor elektronik schädlichen Temperaturschwankeungen geschützt im Keller seinen Dienst verrichtet. Fragen Sie einmal einen Windparkbetreiber oder einen BHKW Betreiber wie hoch alleine die jährlichen Wartungskosten sind.

     

    Meiner Meinung nach wird gegen die PV nur deshalb mit massiver Probaganda polemisiert, weil sie für die Energiemonopolisten die größte Bedrohung darstellt.

     

    Denn, wo kommen wir hin, wenn jeder seinen Strom selber macht.

  • E
    edefault

    Die von der Energielobby ausgegebenen Sprachregelungen sind äußerst hartnäckig.

    So z. B. die, dass die EEG-Umlage den Strompreis für die Verbraucher in die Höhe treibe. Nur: von dauernder Wiederholung werden unzutreffende Behauptungen nicht richtiger.

     

    Was den Strompreis in die Höhe treibt ist zunächst mal die Unersättlichkeit der Stromkonzerne - man betrachte dazu die einschlägigen Untersuchungen über den zeitlichen Verlauf von deren Reingewinn.

     

    Gleich dahinter kommt unsere energiepolitisch ach so erstaunlich visionäre Bundesregierung, die klammheimlich ringsum die energie-intensivsten Industrien branchenweit von der Umlage befreit.

     

    Am EEG sägen wollen alle Lobbyisten der Energiemonopole, geht es ihnen doch schlicht um den Erhalt des Geschäftsmodells der Energie-Oligopole. Dezentrale, womöglich in Bürgerhand befindliche Energiegewinnung ist ihnen ein Gräuel.

     

    Mantra 1, die "Versorgungssicherheit" bedeutet aus dem Blickwinkel von Großmann, Merkel, Rösler & Co., dass den großen Versorgern garantiert wird, uns alle auch künftig kräftig abzukassieren.

     

    Mantra 2: "Bezahlbar" soll er sein, der Strom: dass jemand ihn sich selbst erzeugt und dann dafür womöglich gar nichts mehr zu bezahlen braucht, weil Wind, Wasser und Sonne keine Rechnung schicken - das darf um Reibachs Willen nicht sein!

     

    Technisch betrachtet werden die erschöpflichen Quellen irgendwann unbezahlbar sein und also aus dem Portfolio verschwinden.

    Ökologisch gesehen wird das leider erst dann der Fall sein, wenn die Nebenschäden untragbar geworden sind (der Klimawandel ist bereits in vollem Gange).

    Denn Energie ist viel zu billig.

    Ökonomisch richtig ist es daher, so bald wie möglich die Energiewende zu bewerkstelligen.

    Je früher desto besser.

    _Jetzt_ ist die Gelegenheit.

    Leider reicht die Perspektive von Politikern und Volkswirtschaftlern zumeist nicht weit genug, um die Bedeutung und Tragweite dieser Notwendigkeit zu erkennen.

     

    Die Energiewende zu fördern ist so ziemlich das Vernünftigste, was man tun kann, denn daran hängt auch die technologische Führungsrolle, die Deutschland als Rohstoff-armes Land in Zukunft in der Welt einnehmen muss.

    Die Solarbranche zu bashen ist dagegen kurzsichtig, unvernünftig und dumm.

     

    Gefördert werden sollten jetzt unbedingt auch dezentrale Speicherkonzepte, auch gegen die Interessen der Versorger, deren Cash-Cow die üppige Just-in-Time-Bereitstellung von Strom und Brennstoff gegen Abbuchungsermächtigung ist.

     

    Und Biomasse-Nutzung, Kraft-Wärme-Kopplung, Effizienz, Einsparung. Das volle Programm.

  • I
    ion

    Der aktuell profilneurotisch anmutende Vorstoß eines Herrn Rösler´wurde von taz-Autoren schon hinlänglich zerrissen und auch tendenziös fehlinterpretiert;

    Eingedenk der seit Jahren apodiktischen pro-Solarstrom taz-Artikel - z.B. eines Herrn Bernward Janzing - kam einem zuweilen der begründbare Verdacht, dass der eine oder ander taz-Autor ein solarverpanelter Eigenheimbesitzer sei, der sich sein fettes Zubrot nicht vermasseln lassen wolle;

    Fakt ist, dass, wie bereits vor Jahren absehbar war, die Renditen bei Fotovoltaikanlagen aus multiplen Gründen und nicht erst seit gestern exorbitant steigen; Die ohnehin falsch konzipierte EEG-Umlage muss dieser Entwicklung schleunigst Rechnung tragen, ergo: gekürzt werden, zumal sich, wie ebenso antizipierbar war, auch kein 'Schwein' - auch keiner der betreffenden taz-Autoren - ebenso aktiv und bleisätzerisch dafür die Finger wundt schreibt, dass die Sozialpolitik endlich der "schweine(-s-)teuer"-Strompreisentwicklung nachkommt und die Transferleistungen entsprechend neuberechnet und ebenso dynamisch erhöht.

  • W
    Waage

    @Peter

     

    ich hoffe du bist Veganer, sonst finanzierst du auch noch dem Bauern seine Kuh im Stall! (selber kannst du in deiner 2 Zimmerwohnung ja keine halten...)

     

    Es geht hier gar nicht um Sozialmieter in Moabit, auch nicht um Zahnärzte (ich hab nix gegen Zahnärzte!)

     

    Es geht den "Herrschaften" (Damen sind auch dabei) darum, dass jeder Willi und jede Zenzi in Zukunft und in aller Welt mit immer billigerer PV rumhantieren könnte.

     

    Ich kenne übrigens ein größeres Mietshaus, in dem sich zwei Mietsparteien an der Dachanlage des Vermieters beteiligen durften zu Konditionen, die bestimmt nicht schlechter als bei einer Bürgersolaranlage sind. Ich hab gestaunt.

     

    Wie das steuerlich läuft weiß ich nicht, aber es scheint ja nicht unmöglich zu sein.

     

     

    Mal ohne Schere im Kopf in die Zukunft gedacht:

     

    Auch an einem 20 stöckigen Wohnsilo passen an jedem Balkon mindestens drei große Module. Einfach platt dranhängen, oder meinetwegen unten mit 10 cm Abstand. Das ist billig und die Anlage ist dann im Sommer und Mittags nicht so frech und holt im Winter und den Übergangszeiten alles raus (könnte auf die Dauer nicht unwichtig sein!).

     

    Über einheitliche Modultypen und Aufhängungssystem entscheidet die MieterInneversammlung.

     

    Für die professionelle Verkabelung, die Wechselrichter und den Netzanschluss (gegen Anteilige Umlage) sorgt der Vermieter, auch für die fehlenden Module an den Balkonen der Mieter, die sich (noch) keine Beteiligung leisten können.

     

    PV muss in Zukunft keine mehr oder weniger exklusive Veranstaltung bleiben.

     

    Für die einen ein Traum, für die anderen ein Alptraum!

  • H
    Hoffmann

    PV ist made in germany. Wird der letzte bedeutende Arbeitsschritt in Dtl getan u. ist hat dies mind. einen Anteil von 10% am Produkt so kann diese Bezeichnung verwendet werden.

     

    1/3 einer PV-Anlage sind deutsche Handwerkerkosten für Installation.

    1/3 davon sind für Wechselrichter, Kabel, Montagesystem. Überwiegend aus Dtl. Im Bereich haben dt. Firmen weltweit die Führung.

    1/3 für die Module die bei ca 40% aller Anlagen aus Dtl kommen. Zudem haben dt. Solarmodulhersteller hohe Exportquoten. Asiatische Module werden meist auf dt. Automaten u. Maschinen hergestellt, z.B. von Centrotherm oder Manz.

    Das Silizium kommt möglicherweise vom weltweit zweitgrößten Hersteller Wacker-Chemie in München.

     

    Selbst Rösler will nur den Zubau beschränken. Die "hohen" Kosten der PV-Förderung in der Umlage kommen aber von alten, bestehenden Anlagen.

    Jede neu zugebaute GW von PV dieses Jahr wird die Umlage nur noch um 0,03 Cent/kwh erhöhen. Im Jahr 2013 werden es nur noch 0,02 Cent/kwh sein.

  • S
    sonnewirt

    Das sind ja mal wieder Geschütze: gewaltige Umverteilung von unten nach oben...

     

    Viel schlimmer ist die Schulpflicht, Schulhefte, Stifte, Ranzen und Bücher, der Profit geht doch an die da oben.

     

    Noch schlimmer ist sogar die Umverteilung durch den menschlichen Überlebenstrieb, Dr. Oetker und Konsorten reiben sich die Pfötchen.

  • J
    jury

    @Peter: Sie müssen das machen, weil sich in Deutschland keine Mehrheit findet, die die Reichen in angemessenem Umfang besteuern würde. Mit einer Umverteilung von oben nach unten und einer stastlichen Initiative könnte dass ganze auch "sozialverträglich" finanziert werden.

     

    Da müssen aber noch einige Demos laufen, damit da mal was passiert...

     

    Und das es noch keine Speicher gibt ist natürlich ein Problem. Aber davon abgesehen wurden in den letzten zwei Jahren über 10GW PV-Anlagen zugebaut. Wissen sie wielange schon an dem "Super-Reaktor" in Finnland gebaut wird.

     

    Das EEG ist nicht umsonst ein internationaler Exportschlager und da sollte man sich von einem Gefäßchirugen aus soner Splitterpartei auch nicht reinquatschen lassen!

  • T
    tom

    @kalle: Wer (bis zum Ende) lesen kann ist klar im Vorteil: "Tatsächlich verbraucht die Solarförderung derzeit rund acht Milliarden Euro pro Jahr. Das ist etwa die Hälfte der gesamten Förderung erneuerbarer Energien. Dabei steuert die Sonnenenergie aber nur rund 20 Prozent des produzierten Ökostroms bei." Von den 125 Euro EEG-Umlage je Standardhaushalt werden 62,5 Euro durch Solarstrom verursacht.

     

    Ich denke, dass die bisherige Solarförderung eine gute Anschubfinanzierung war wie früher die Steuersparmodelle für Windparks. Diese sind aber auch abgeschafft worden. Für die gesamte Gesellschaft wäre es wichtig, dass der Solarstrom zu marktüblichen Preisen eingespeist werden kann. Dafür muss es Druck auf die Preise geben. Ich denke, dass man die Einspeisevergütung innerhalb von fünf Jahren nicht mehr zu einem fixen Preis garantieren sollte, sondern zu EEX (Marktpreis) plus Zuschlag für Grünstromzertifikate (wie Co2 heute). Dann haben Solarparkbetreiber einen Anreiz ihre Projekte stärker an den Marktpreisen zu orientieren und die Bürger keine Fixpreise für die nächsten 20 Jahre zu zahlen. Damit würde die Kritik an der Subventionierung entgegen getreten, das es nur Umverteilung und unnötige Kosten verursacht.

  • P
    Peter

    "Mit ihrer Hilfe lässt sich ein komplettes Atomkraftwerk ersetzen: Die Anlagen erzeugen im Durchschnitt eines Jahres mehr Strom als der kürzlich stillgelegte Atomreaktor Philippsburg 1. "

     

    Falsch! Die Anlagen produzieren im Sommer tagsüber deutlich mehr als Phillipsburg 1 (was so nicht weiter schlimm ist), im Winter und nachts jedoch so gut wie garnichts.

     

    Damit auch im Winter das Licht nicht aus geht kann man also nicht ein einziges konventionelles Kraftwerk einsparen. Stromspeicher zur Überwindung dieser Diskrepanz existieren noch nichteinmal theoretisch.

     

    Was interessiert es mich, ob Solaranlagen "im Jahresschnitt" soundsoviel produzieren, wenn ich den ganzen Winter im Dunkeln sitzen muss?

     

    Im Übrigen stimme ich zu: wieso muss ich als einfacher Mieter einer 2-Raum-Wohnung denen, die auf dem Großdach ihrer Villa Platz für zig Solarzellen haben, diese auch noch finanzieren?

  • MH
    Markus Hofmann

    Die Entwicklung von bezahlbaren Stromspeichern - egal ob Wandlung in Gas oder Speicherung in Preßluft - kommt nur voran, wenn es immer mehr überschüssigen Strom (bei zu viel Wind oder zu viel Sonne) gibt. Deshalb bin ich für eine weitere Förderung, egal ob Solar oder Windstrom. Die Degression bei der Förderung Solarstrom ist so in Ordnung und führt sowieso dazu, dass sich diese Förderung irgendwann selbst aufhebt. Eine Begrenzung auf eine bestimmte Leistungszubau pro Jahr führt zu Chaos, da ich als Planer einer Anlage nicht weiß, ob ich jetzt Förderung bekomme, oder ob der Topf bereits erschöpft ist. Damit wird die Förderung massiv abgewürgt, das ist aber sich von Herrn Rößler so gewollt.

  • K
    kalle

    Alles schön und gut aber die taz sollte einfach besser recherchieren und nicht so viel Unsinn verbreiten. 125 EUR Mehrkosten bei 3500 kWh/a mag ja richtig sein. Falsch ist dagegen mit Sicherheit, dass diese Kosten allein durch die Photovoltaik entstehen.

     

    Nochmal bitte und mit korrekten Zahlen.

     

    Viellleicht reicht die Zeit bis zur Sonntaz ja um die richtigen Zahlen zu finden :)

     

    Danke

  • Z
    zarakthuul

    Die Förderung der Solaranlagen ist ein gewaltiges Umverteilungsprogramm von unten nach oben. Wie Jürgen Grossmann schon sagte: der Billigjobber aus Moabit finanziert die Solaranlage des Zahnarztes vom Tegernsee!

    Außerdem sind die großen Stromkonzerne mir ihrer Investitionskraft schon in sehr vielen Projekten beteiligt. Wenn schon Milliarden Fördergelder verbraten werden sollen, dann bitte in die Entwicklung wirtschaftlicher Stromspeicher! Ansonsten sind Blackouts unvermeidbar.