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Streit der WocheIst Zypern nur der Anfang?

Kommentar von L. Kroh und K. Gottschalk

In Zypern sollen die Bürger nun mit ihrem Ersparten die Banken retten. Damit wird ein Präzedenzfall geschaffen.

Die „Bank of Cyprus“ in Athen, immer noch geschlossen. Bild: John Kolesidis, reuters

I n Zypern leben gerade einmal 1,2 Millionen Menschen. 1,2 Millionen, von deren Erspartem bald das Land gerettet werden soll. Kontos von unter 100.000 Euro sollen einmalig mit 6,75 Prozent belastet werden, Beträge darüber mit 9,9 Prozent. Damit werden erstmals bei der Rettung eines Eurolandes auch KleinsparerInnen herangezogen.

Als die Zahlen am Freitag vergangener Woche bekannt wurden, entstanden riesige Warteschlangen vor den Geldautomaten, die BürgerInnen wollten ihre Ersparnisse abheben. Die Folge: Der jeweilige Betrag auf den Privatkonten ist schon einmal eingefroren, die Banken bis Donnerstag wegen des Ansturms geschlossen. Insgesamt sollen so 5,8 Milliarden Euro zusammenkommen – als Eigenbeteiligung der BürgerInnen zur Staatsrettung.

Mittlerweile ist der Widerstand und die Empörung auch über die Grenzen Zyperns hinaus so groß geworden, dass die Euro-Finanzminister zumindest einräumen, dass Sparanlagen unter 20.000 Euro nicht belastet werden müssen. Die Proteste werden deshalb nicht aufhören. Warum mit dem eigenen Ersparten für Verfehlungen in Politik und Wirtschaft aufkommen? Gerecht scheint das nicht zu sein.

Ein Sonderfall?

Viele KleinsparerInnen in ganz Europa fühlen mit den BürgerInnen vor Ort mit – und bekommen langsam Angst um ihre eigenen Konten. Angela Merkel versucht zu beruhigen und frischt ihre Garantie von 2008 auf, dass die Einlagen deutscher SparerInnen sicher seien: „Es ist das Merkmal einer Garantie, dass sie gilt. Und den Worten der Bundeskanzlerin und des damaligen Finanzministers ist nichts hinzuzufügen,“ sagte Pressesprecher Steffen Seibert.

Zypern sei ein Sonderfall. Dieses Mantra sagen dieser Tage viele PolitikerInnen auf, denn sie befürchten nicht nur, dass BankkundInnen auf der Insel massiv an Vertrauen verlieren, sondern auch solche in anderen Euroländern mit Finanzproblemen wie Spanien oder Griechenland – und ebenfalls ihr Kapital abziehen. „Die Beteiligung kleiner Sparer ist hochgradig gefährlich. Sie erschüttert das Vertrauen der Anleger auf dem ganzen Kontinent. Europas Bürger müssen nun um ihr Geld fürchten,“ warnte der Wirtschaftsweise Peter Bofinger in einem Interview.

Bild: taz
sonntaz

Den kompletten Streit der Woche lesen Sie in der sonntaz vom 23./24. März 2013. Am Kiosk, eKiosk oder gleich im Wochenendabo. Und für Fans und Freunde: facebook.com/sonntaz

Schon allein die Forderung der EU, dass Zypern ein solches Gesetz verabschieden solle, ist bisher einmalig. Stimmt das zypriotische Parlament dieser Tage positiv darüber ab, drängt sich eine Frage besonders mit Blick auf andere Krisenländer unmittelbar auf: Ist Zypern nur der Anfang?

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25 Kommentare

 / 
  • I
    irmi

    Mir tun die Menschen in ihrer Not leid, dennoch finde ich es eine Unverschämtheit, das die Menschen in Zypern sagen die Merkel soll das Geld, das man von Europa fordert den Deutschen wegnehmen (also der fleißig Steuern zahlenden deutschen Bevölkerung).

     

    Woher denken die Menschen in Zypern das die Milliardenhilfen her kommen, ja ganz richtig vom deutschen Steuerzahler und uns fragt auch keiner ob wir das wollen. Wir deutschen Rentner hätten auch gerne Rente wovon man auch leben kann. Wir Deutschen betreiben Rentenvorsorge, bei der Auszahlung nimmt uns der Staat 50 % weg und ihr jammert bei 3, irgendwas.

     

    Wir, die Deutschen haben Zypern od. die anderen Länder mit Problemen nicht in diese Lage gebracht, das waren die Länder selbst, deren Regierungen.

     

    Ich wäre überaus glücklich, hätte ich 20.000 € auf meinem Konto.

     

    Und es muss mit den ganzen Steueroasen aufgeräumt werden, dann bleibt das Vermögen im jeweiligen Land und entsprechend daraus die Steuern.

     

    Auch bei uns in Deutschl. steht die Regierung im Verhältnis zu seinen Bürgern nur dahingehend es auszumelken wo es nur geht (siehe Rentner, siehe Sozialnetz, siehe Schulbildung, siehe Kitas, siehe ständig neue Steuern und Steuererhöhungen usw usw)

     

    Wir Deutsche opfern weis Gott genug, dann müssen die Länder die Hilfe brauchen auch endlich mal was tun, das finde ich richtig. Man kann nicht nur die europäische Kuh melken wollen, man muss der Kuh verlässlich auch was geben, damit Milch fließen kann.

  • T
    thilo

    Mich wundert, daß niemand die Frage stellt, woher die Forderung nach 5,8 Mrd als "Selbstbeteiligung" eigentlich kam. Soweit ich weiß, wurde diese Summe völlig willkürlich von Schäuble, Merkel und Asmussen festgelegt. Einziger Grund scheint gewesen zu sein, daß man so bei deutschen Wählern punkten wollte; die vergleichsweise lächerliche Summe an sich hat ganz bestimmt nicht den Ausschlag gegeben.

     

    Hier sollte wohl ein Exempel statuiert werden, nur wurde das dann dermaßen dilettantisch durchgezogen, daß der Schuß in den eigenen Fuß ging. Zypern ist nur der Anfang, weil die Psychologie (der Massen, der Märkte) den drei Traumtänzern die Sache längst aus der Hand genommen hat: Ich gehe davon aus, daß jetzt eine neue Welle der Kapitalflucht einsetzt und so die Krise ordentlich anheizt. Was wiederum die "Euroretter" zu neuem Aktionismus zwingt.

     

    Bisher war noch jede "einmalige Ausnahme" in der Euro-Krise der Auftakt zur nächsten "Ausnahme von der Ausnahme". Die Situation muß nur wieder gefährlich genug werden, dann gilt für solche Versprechen Adenauers bekannter Spruch: "Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern."

  • A
    Adrian

    Ergänzung zur - sehr berechtigten - Kritik und Richtigstellung Ihres Lesers @Zahnstein an den vielen unrichtigen Behauptungen im taz-Artikel:

     

    Wenn Sie schon "Praktikanten" (wohl aus Kostengründen?) damit beauftragen Texte zu verfassen, dann lesen Sie das Geschreibsel gefälligst VOR der Veröffentlichung Korrektur.

     

    Es ist eine Zumutung für Ihre Leser/innen, den Plural von Konto, als "Kontos" [sic] ertragen zu müssen, statt korrekt Konten.

     

    Die taz wird immer mehr zu Lachnummern, weil nicht nur die Inhalte der Artikel regelmäßig vor unfreiwilliger Komik strotzen (leicht widerlegbare Falschbehauptungen), sondern auch die Rechtsschreibung auf Vorschul-Niveau absinkt.

  • Z
    Zitatpopat

    @ Zahnstein:

    jetzt aber ein letztes Mal (muss schon selber über mich lachen!):

     

    ich nehme alles (zumindest den letzten Post) zurück - und behaupte das Gegenteil!

     

    (Im Ursprungszitat war ja tatsächlich die Rede von "trillion", nicht von "billion"...)

     

    Ich hatte Unrecht, du hattest Recht!

     

    Ich hoffe es hat dich wenigstens auch zum Lachen gebracht!

     

    :D

  • Z
    Zitatpopat

    @ Zahnstein:

     

    Ich schon wieder:

     

    wie im letzten Post dargestellt beläuft sich der Wert von 2,7 Billionen Kubikmetern auf etwas um die 270 Milliarden Euro. Soweit so gut. Nun sagen die Amis aber nicht Milliarden, sondern "billion". Die Zahl in dem anfänglich von mir zitierten Beitrag (270 billion Dollar) war also nicht (!) falsch. Das Missverständnis rührte einfach daher, dass du die amerikanischen "billion" als die deutschen Billionen verstanden hast. Es sind aber -im Deutschen- nur Milliarden.

     

    Nichts desto trotz hast du natürlich mit den Zypressen und Cypern recht... in Erdkunde sind die Amis ja bekanntermaßen nicht sooo gut...

     

    Entschuldige die Besserwisserei. Wollte es nur richtig stellen.

    LG

  • R
    Rollgardina

    Vermutlich ist das ein Testfall für die offene Enteignung von allen Konten , ob groß oder klein . Absurd : gerade diejenigen die gespart haben , sollen bestraft werde, für etwas das andere verantwortet haben .

     

    Die andauernde schleichende Enteignung durch Zinsen , die nicht mal die Inflation ausgleichen , ist schon gar keinen Erwähnung mehr wert .

  • Z
    Zitatpopat

    @ Zahnstein:

     

    Ja... hätte erstmal selbst googeln können, bevor ich blöde Fragen stelle, schon klar... ;-)

     

    http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/energie-riesiges-erdgaslager-vor-kueste-zyperns-entdeckt-a-806135.html

     

    Hier ist die Rede von 2,7 Billionen Kubikmetern (bzw. 75 Billionen Kubikfuß) Erdgas, was nach absolut grobschlächtiger Schätzung (zZ) vielleicht einen Marktwert von 270 Milliarden Euro hat. Soviel dazu.

     

    Noch einmal: mea culpa!

  • Z
    Zitatpopat

    @ Zahnstein:

     

    Vielen dank für die Korrektur!

    Ich hatte den Kommentar ungeprüft aus einem anderen Forum kopiert da ich ihn für interessant hielt.

    My bad.

    Wieviel Gas gibts denn nun in Zypern, weißt du das?

    LG

  • Z
    Zahnstein

    An Zitatpopat:

    Erstens heißt Zypern auf Englisch "Cyprus".

    Es ist eine Insel und kein Baum.

     

    Zweiten ist die Zahl 750 Billionen$ vollkommener Humbug. Das wäre das 50fache BIP der USA.

    Alles bisher entdeckte Öl auf der gesamten Welt ist ca. 200 Bio$ wert (CIA-Factbook).

    Zypern wäre dann das reichste Land aller Zeiten im gesamten Universum und die Menschheit hätte Brennstoff für Jahrhunderte.

     

    Bitte nicht solche unsinnigen Zahlen posten.

    Manche Leute lesen so etwas und merken sich den Unsinn.

  • LC
    Lara Croft

    @ von hackman3

     

    Die Koalition von SPD und Grünen von 1998-2005 war KEINE linke Regierung. Rot-Grün hat nämlich neoliberale Politik gemacht, obwohl sie vor den Wahlen links geblinkt hatten.

     

    Bis heute machen SPD und Grüne neoliberale Politik zugunsten der Banken- und Arbeitgeberlobby. Sie hatten den Finanzsektor dereguliert zugunsten von Hedgefonds, Versicherungen und Banken. Diese verantwortungslose Deregulierung hat letztlich die seit 2008 laufende Finanzkrise verursaxht.

     

    Rot-Grün hatte den Spitzensteuersatz für sehr gut VerdienerInnen gesenkt ! Und auch jede Menge Steuerschlupflöcher für Reiche geschaffen.

     

    Rot-Grün hat durch Hartz-IV nur die kleinen Leute enteignet. Ihnen wird bis heute trotz z.T. jahrzehntelangen Einzahlens in die Arbeitslosenversicherung im besten Fall nur noch wenig mehr als 1 Jahr Arbeitslosengeld 1 zugestanden. Das ganze Geld hat der Staat einkassiert.

  • SR
    Simon Rau

    Ist Zypern nur der Anfang? Hoffentlich!

    Die Alternative zu Bankenrettungen durch Steuergelder, die die Finanzkrise erst zur Schuldenkrise werden ließen, ist es, Gläubiger und Eigentümer für die Restrukturierung der Banken heranzuziehen. Wäre dies von Anfang an geschehen, hätten die Sparprogramme weniger drastisch sein können und viele Arbeitslose wären noch in Lohn und Brot.

    Eine Beteiligung der Gläubiger - ja, dazu gehören auch die Einleger – ist also ein Schritt in die richtige Richtung. Aber die Missachtung der Garantie von Einlagen unter 100.000€ löste zu Recht einen Sturm der Entrüstung aus. Es bleibt zu hoffen, dass dies nur der Anfang war und der nächste Bankenrettungs-Versuch nur Eigentümer, Anleihegläubiger und Einlagen über 100.00€ einbezieht – dann könnte Zypern der erste Krisenstaat sein, in dem Verluste des Finanzsektors nicht auf Kosten der Steuerzahler*innen sozialisiert werden.

  • T
    tagesschau

    Zypern, Rußland und die EU

     

    Ich wage mal folgende Voraussage: Zypern wendet sich an Rußland um Finanzhilfe. Deshalb wird es von der EU doch noch gerettet und zwar ohne Beteiligung seiner Kleinsparer. Denn die EU will verhindern, dass Rußland hier einen wichtigen Vorposten im Mittelmeer bekommt, gleichsam einen Vasallenstaat. Auf der Insel befindet sich ein britischer Militärstützpunkt.

    Diese Zusammenhänge kennen auch Zyperns Politiker und setzen darauf.

  • J
    JOhn

    Schon im vergangenen Jahr kam die Meldung, dass Schäuble für *Griechenland* ausloten wollte, wie man dort Gesetze aushebeln könne, um das Diktat der Sparforderung juristisch effektiver durchzudrücken.

     

    Alarmglockenschellen.

     

    Jetzt nach dem EU-Beschlus ist eine Dimension erreicht, die es so noch nicht gab. Wurden bisher nach solchen Treffen nur die üblichen Beschönigungen und Desinformationen gestreut, kann es nun passieren, dass zeitgleich ein Schalter umgelegt und teilenteignet wird.

     

    Das Vertrauen ist dahin. Von der immer wieder gepriesenen

    tollen Einheit Europas ist nichts übriggeblieben. Es gab sie eigentlich nie. Es gibt nur ein Europa erster und zweiter Klasse. Ich muss mich jetzt als Deutscher schämen, und nicht nur, wenn ich da Urlaub mache. Die Spaltung Europas ist nicht mehr aufzuhalten. Denn es ging doch von Anfang an nur um Blockbildung und Durchsetzung von Kapitalinteressen. Für mich ist das moderne Kriegsführung.

  • J
    John

    Schon im vergangenen Jahr kam die Meldung, dass Schäuble für *Griechenland* ausloten wollte, wie man dort Gesetze aushebeln könne, um das Diktat der Sparforderung juristisch effektiver durchzudrücken.

     

    Alarmglockenschellen.

     

    Jetzt nach dem EU-Beschlus ist eine Dimension erreicht, die es so noch nicht gab. Wurden bisher nach solchen Treffen nur die üblichen Beschönigungen und Desinformationen gestreut, kann es nun passieren, dass *zeitgleich* ein Schalter umgelegt und teilenteignet wird.

     

    Das Vertrauen ist dahin. Von der immer wieder gepriesenen

    tollen Einheit Europas ist nichts übrig geblieben. Es gab sie eigentlich nie. Es gibt nur ein Europa erster und zweiter Klasse. Ich muss mich jetzt als Deutscher schämen, und nicht nur, wenn ich da Urlaub mache. Die Spaltung Europas ist nicht mehr aufzuhalten. Denn es ging doch von Anfang an nur um Blockbildung und Durchsetzung von Kapitalinteressen. Für mich ist das moderne Kriegsführung.

  • L
    Lorenz

    Liebe Zyprioten, die Party ist vorbei.

     

    Wenn ich das Land besucht habe -und es ist ein schönes Land, das Land der Aphrodite, und es leben dort liebenswerte Menschen-, habe ich mich schon manchmal gefragt, woher der überaus bemerkenswerte Wohlstand kommt. Klar, daß es mir bekannt war, wenn ich meinen Tee im Shipping Office in Limassol getrunken habe.

     

    Doch jetzt ist die Party vorbei. Und das dafür ein bescheidenes 'Trinkgeld' verlangt wird, halte ich für angemessen.

  • MB
    Matthias Burgard

    Ist Zypern nur der Anfang?

    Nein, denn die Konstellation ist einmalig. Der zypriotische Staat kann Privatkonten plündern und dabei auf Rückendeckung hoffen, weil die Aktion gezielt vorbereitet wurde.

    Die Berichterstattung über das ausländische insbesondere russische Kapital in Zypern hat eine Stimmung erzeugt, die Mitleid verhindern sollte. Die Schadenfreude, dass Griechen, "Schwarzgeld-Russen" und viele andere, die dort ihr Geld geparkt haben und nun es teilweise verlieren, ist unangebracht. Denn das täuscht darüber, dass die Teilenteignung eben viele betrifft, die nicht die Krise verursacht bzw. davon profitiert haben!

  • H
    hackman3

    Ich finde 6% bis 10% Einmalabgabe auf Vermögen, die sowieso nur schwach versteuert wurden, ist in der Situation Zyperns gerechtfertigt. Auch in Deutschland ist, falls Rot/Grün die Wahl gewinnt, eine permanente Vermögenssteuer bereits beschlossenen Sache (mit dieser Steuer könnten dann zyprische Vermögen gesichert werden). Auch wenn man in Hartz IV abrutscht, werden bei uns Vermögen konfisziert. Fazit: Bei einem Staat, der Geld braucht, waren, sind und werden auch in Zukunft Vermögen nicht sicher sein. Insbesondere bei linken Regierungen, aber nicht nur.

  • H
    hackman3

    Ich finde 6% bis 10% Einmalabgabe auf Vermögen, die sowieso nur schwach versteuert wurden, ist in der Situation Zyperns gerechtfertigt. Auch in Deutschland ist, falls Rot/Grün die Wahl gewinnt, eine permanente Vermögenssteuer bereits beschlossenen Sache (mit dieser Steuer könnten dann zyprische Vermögen gesichert werden). Auch wenn man in Hartz IV abrutscht, werden bei uns Vermögen konfisziert. Fazit: Bei einem Staat, der Geld braucht, waren, sind und werden auch in Zukunft Vermögen nicht sicher sein. Insbesondere bei linken Regierungen, aber nicht nur.

  • GM
    Gerhard Meyer

    Was in Zypern geschieht ist dder Anfang vom Ende. Der Schaden lässt sich nicht mehr absehen und schlimmer, es geht schon gegen die Grundpfeiler von Demokratie und Menschenrecht. Mir kann keiner Erzählen das man diese unheilige Europa-Alliance nicht benützt hat, um von den eigenen Staatsschulden abzulenken. Viele Rechte der Menschen und Soziale Errungenschaften wurden bereits gekappt. Was hat man uns nicht alles versprochen, goldene Zeiten in einem vereinten Europa. Was wir bekommen haben ist genau das Gegenteil, weiter auseinander können Länder gar nicht mehr sein und jeder Bürger Europas fühlt es durch seinen Geldbeutel. Alles wurde teurer und im Zuge der Rettungsschirme, welche nutzlos verpuffen, wird immer weiter so gewurschtelt und mit unglaublicher Beflissenheit an dem Weg festgehalten. Dieser Weg ist ohne Alternative und schon werden die nächsten Kandidaten zur Aufnahme in die EU debattiert. Ich sehe eine klare Absicht um noch mehr Menschenrecht und Soziales Opfern zu können. In unseren Städten werden die Ladenzeilen immer lückenhafter, weil schon der ganze Konsum eingebrochen ist. Die Mieten und die Krankenkassenbeiträge kann schon keiner mehr bezahlen, schon geht es an die dringend nötigen Dinge des Lebens. Lebensmittelpreise steigen und die Privatisierung des Wassers ist im Gespräch. Ja, der Anfang vom Ende ist gekommen !

  • KS
    Klein Sparer

    Vorsicht! Zypern und das werden wir bald am eigenen Leibe zu spüren bekommen ist ein Testfall. Hier lässt sich am besten probieren, wie die Geschädigten reagieren und mit wie viel europäischer Solidarität sie rechnen können.

    Ist dieser Stein einmal los getreten, kommt eine ganze Lawine in´s rollen.

  • A
    andreas

    Es ist deswegen gerecht weil wir die anderen Euro-Bürger uns seit Jahren verar.... lassen müssen von solchen Steuerparadiesen.

    Praktisch jegliche Steuern sind in Zypern niedriger als in anderen Euro-Ländern.

    Für Konten gab und gibts dann auch noch höhere Zinsen als im Durschscnhitt.

    Im Grunde funktionierte das ganze Land auf der Idee des Geld anlockens. Hat ja auch ein paar Jahre gut funktioniert.

    Der Staat Zypern hatte immer was von einem Schneeballsystem...das nun zusammengebrochen ist.

     

    Nicht der HARTZ-IV Empfänger in Deutschland und die besitzlosen anderen EU-Bürger sollten dafür blechen sondern einzig die Zyprioten.

    Denn jeder hat davon profitiert.

    Nennen wir es SOLI für das eigene System. Dann kann Mann/Frau danach gern weiter machen wie bisher...bis es wieder knallt.

  • Z
    Zitatpopat

    Ich zitiere aus einem anderen Forum zum gleichen Thema (man möge mir die englische Sprache verzeihen):

     

    "(...)there is no Problem in Cypress and no need to be tortured by the ECB,EU,IMF.

     

    Cypress is rich.

    There is gas in Cypress worth 750trillion$.

    And Cypress will start to produce this gas in 2020.

     

    Cypress should lend the money they need directly from eg Germany,and not use the (...) middleman strawpuppets we call IMF,ECB and EU.

     

    I`m pretty sure they(cypress government) ha[ve] created this situation right now to give the bankers the chance to rob the cypress gas for next to nothing as the IMF will very soon force cypress to privatize its gas.

     

    Cypress does not need and never needed the EU,because they will be extremly rich as soon as they reach the 2020.

     

    Now it is time for people like you to ask why the cypress government is not going the obviously best way, but instead they try to push cypress into IMF slavery.

     

    (...)"

     

    Auch sehr interessant ist dieser Artikel:

     

    http://www.telegraph.co.uk/finance/financialcrisis/9939443/Darling-Cyprus-savings-raid-could-trigger-bank-runs-across-Europe.html

  • H
    Hyperbel

    Sollte Zypern nicht nur der Anfang sein, sondern die Ausnahme bleiben, stellt sich doch folgende Frage:

     

    Warum müssen ausgerechnet die Zyprioten für die Banken/Euro-rettung ihres Landes in die private Tasche greifen? Reicht hier das Argument vom russischen Schwarzgeld (es trifft ja auch alle nicht-Russen-Mafiosi)? Und wenn dieses Argument nicht reicht: warum macht man das denn nicht auch in Griechenland, oder irgendwann vielleicht in Italien, Portugal, Irrland oder Spanien?

     

    Und: bedeutet dieses finanzielle Aufkommen der Zyprioten eine Art Vertragsabschluss: die Bürger Zyperns zahlen mit ein paar Prozent ihres Ersparten für eine Garantie in der Euro-Zone bleiben zu dürfen? Ist das auch dauerhaft verbindlich? Darf ein Zerfall des Euro-Raumes nunmehr nichtmal mehr gedacht werden?

     

    Andererseits, wenn Zypern nur der Anfang sein sollte: wie wird denn bei diesem Vorgehen nachvollziehbar gemacht, wofür genau dieses Geld verwendet wird?

    Und sind die Prozentsätze bei einer potentiell vergleichbaren Aktion z.B. in Italien gleich hoch, höher oder niedriger?

    Und was ist mit der Garantie der Kanzlerin? Alle Euro-Staaten kann es treffen, blos "goody old Ger-money" nicht? Das wäre nicht fair.

     

    Aber, von wegen Fairness, ist es denn überhaupt -auch nur ansatzweise- fair, die Sparer zu belangen, ohne im selben Atemzug auch den Spekulanten und Hedgefond-Shareholdern ans finanzielle Leder zu gehen? In den Augen der Sparer sicherlich nicht!

     

    Das könnte zu gesellschaftspolitischen Verwerfungen in der Größenordnung eines europäischen Völkeraufstandes führen. Daher ist es kaum annehmbar, das Zypern nicht tatsächlich nur die Ausnahme bleibt. Mit den paar Bürgern ("gerade mal" 1,2 Millionen Menschen) kann mans ja machen.

     

    So oder so, eine schmierige Angelegenheit.

  • UR
    Uwe Roos

    Zypern ist der Tabubruch und gleichzeitig Versuchsfeld um eine europaweite Akzeptanz auszuloten. Dieser Schritt, begleitet von Halbwahrheiten und gesteuert von Finanzinteressen könnte den Anfang vom Ende einer europäischen Einheit einleiten. Historisch betrachtet, obwohl sich Geschichte nie eins zu eins wiederholt, läutete ein ähnlicher Schritt der faktischen Enteignung die Weltwirtschaftskrise der dreißiger Jahre ein. Mit all ihren Folgerscheinungen.

  • M
    Micha

    Zypern wird nur nen Test sein von den EU- Diktatoren. Sie wollen mal gucken wie das Volk so reagiert. "Zypern" könnte bald überall sein.