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Streit der Woche mit AudioreportageKann man ohne Sex gut leben?

Bald ist Valentinstag. Aber es gibt immer weniger Pärchen und mehr Singles. Die haben deutlich weniger Sex, entgegen allen Abenteuermythen.

Sex ist wichtig, safer sex auch. Bild: photocase/herzschlag

Laut Statistischem Bundesamt wächst die Zahl der Alleinstehenden jedes Jahr um eine halbe Million. Sie haben nach Feierabend keine festgelegte Rolle, sondern können ihre Freizeit bewusst selbst gestalten. Sie können also, theoretisch, auch über ihren Nicht-allein-Sex spontan und frei entscheiden. Aber entgegen diesen Vermutungen haben in Partnerschaft lebende Menschen in der Regel mehr Sex als Singles zwischen 20 und 30.

Eine Mehrheit der Deutschen findet Sex für ein erfülltes Leben wichtig. Das zeigen Umfragen immer wieder. So sieht es auch Frank, 51, der den Berliner KitkatClub besucht. Es ist eine Diskothek mit Darkroom. Kopulieren können die Gäste überall, auch auf der Tanzfläche. Frank will sich dort richtig auspowern. Bei seinem letzten Besuch, sagt er, hatte er zwölf Orgasmen in sieben Stunden. "Wenn ich hier morgens rauskomme, fehlt mir nichts mehr."

Wir haben ihn und andere Gäste in diesem Club für ein sonntaz-Hörstück befragt. Auch viele andere Gäste sind der Meinung: Ohne Sex stirbt man innerlich. Aber ist es nicht auch ein gesellschaftliches Dogma, dass man ein erfülltes, spaßiges Sexualleben haben muss? Dass man lieber tot umfällt, als zuzugeben, dass man keinen Sex hat? Ist Sex zu haben der Ausdruck grenzenloser Leistungsfähigkeit im 21. Jahrhundert? Und geht es also Männern und Frauen besser, die sich diesem gesellschaftlichen Normdenken widersetzen?

Unter den Gästen im Kitkatclub sagen viele offen, dass sie auf Sex verzichten. Bewusst. Warum? Sandra L., 23, glaubt, dass sie ganz anders wahrgenommen wird, seitdem sie keinen Sex mehr hat. "Die anderen sind halt drauf fixiert, ich aber nicht. Ich bin ihnen somit voraus."

Aber nicht nur die Singles, auch Pärchen verzichten auf Sex. Mona, 27, hatte mit ihrem letzten Partner zwei Jahre lang keinen Sex. "Fremdgehen war auch nicht drin, also haben wir das Ficken sein gelassen. Ick find ditt okay."

Bild: taz

Was Wissenschaftlerinnen, Geistliche und Prominente zu der Streitfrage sagen, lesen Sie in der sonntaz vom 12./13. Februar. Zusammen mit noch mehr Seiten, mehr Reportagen, Interviews und neuen Formaten. Die sonntaz kommt auch zu Ihnen nach Hause: http://bit.ly/ehbqz6per Wochenendabo.

Institutionalisiert haben diese Sichtweise etwa die Mitglieder des "Asexual Visibility and Education Network". Asexuelle machen Schätzungen zufolge etwa drei Prozent unserer Bevölkerung aus. Sie glauben, dass Sex nicht die einzige Möglichkeit ist, Nähe in einer Beziehung auszudrücken. Mit dem Zölibat habe das nichts zu tun, argumentieren Asexuelle.

Der unfreiwillige Verzicht dagegen, wie ihn die katholische Kirche fordert, gerät in diesen Tage in die Kritik. 144 katholische Theologieprofessoren haben sich in der vergangenen Woche in einer Reformschrift für die Abschaffung des Pflichtzölibats ausgesprochen.

Mike aus Amerika wertet den Verzicht positiv. Er erinnert sich an seine letzte zweimonatige sexfreie Phase. Er habe in dieser Zeit einfach mehr wahrgenommen: Gutes Essen, interessante Leute, tiefe Meditationen – auch wenn es am Anfang hart gewesen sei.

Was meinen Sie: Kann man ohne Sex gut leben?

Beziehen Sie Stellung! Die taz wählt einen kurzen, prägnanten Beitrag aus und veröffentlicht Ihn am Wochenende darauf in der sonntaz, die der Wochendendausgabe der gedruckten tageszeitung beiliegt. Wenn Sie mit Foto erscheinen wollen, schicken Sie uns eines an streit@taz.de

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69 Kommentare

 / 
  • P
    Peter

    Es gehört zur Krisensymptomatik moderner Männlichkeit den schlechtgelaunten

    Verdacht zu hegen, als heterosexueller Mann zu kurz zu kommen und

    strukturell weniger Spass (Sex) im Leben zu haben als homosexuelle Männer

    und Frauen, die Sexualität und persönliche Beziehungen voneinander trennen

    könn en. Während ein homosexueller Mann in der Schwulenszene im Jahr auf

    1.000 Sexualpartner kommen kann, ohne eine persönliche Beziehung eingehen zu

    müssen, bleibt ein heterosexueller Mann als Nachfrager von Sex auf die Frau

    als Anbieterin angewiesen, die Sexualität als Zahlungsmittel

    funktionalisiert und Sex dosiert als Tauschmittel für bzw. in Beziehungen

    anbietet. Womit es für ihn gerade nicht nach dem Lustprinzip geht, sondern

    er immer nur einen kümmerlichen Bruchteil dessen bekommt, was er eigentlich

    gerne haben möchte.

     

    Ich rufe durchaus nicht zu Mitleid für den modernen Mann auf (das wäre

    wiederum nur eine Beschämung), finde es aber für sein Verstehen für nützlich

    zu sehen, das er einer gleichzeitigen Dreierkombination ausgesetzt ist, die

    ihm auf die Laune schlagen kann: er soll den Frauen ihren hälftigen Anteil

    an der Welt abgeben (Frauenquote an Aufstiegspositionen, equal pay, sexuelle

    Selbstbestimmung), er soll sich an Haushaltsführung und Kindererziehung

    beteiligen und kommt gleichzeitig sexuell strukturell zu kurz. Und statt

    Spass wird ihm angeboten, ewig über die Misere zu reden. Dabei werden die

    Beziehungen brüchiger und halten nicht mehr eine Kindererziehungsperiode (20

    Jahre). Denn sie sind auf sexueller Anziehung gebaut. Und wenn die mit der

    Verliebtheit den Weg alles Irdischen gegangen ist, besteht kein Grund mehr,

    eine soziale Institution aufrecht zu erhalten, die für den Mann keine

    Vorteile mehr bietet. Was zu einer sozialen Zersplitterung in

    Alleinerziehende und Singles (oder beides) führt.

     

    Die Debattenfrage "Kann man ohne Sex gut leben?" kann nicht ernsthaft vertreten werden, weil Sex nicht aus dem "guten Leben" ausgeklammert werden kann, ohne das gute Leben zu entwerten. Es gibt geschlechtsspezifische genetische

    Programmierungen wie vielleicht die Präferenz für Sex beim Mann oder für

    Beziehung bei der Frau, die ein Leben ohne Sex bzw. Beziehung jeweils

    reizlos erscheinen lassen. Mithin lässt sich die Debattenfrage klar

    beantworten: für Männer - nein, für Frauen - (vermutlich) ja. Würde man die

    Frage umformulieren "Kann man ohne Beziehung(en) gut leben?" wäre die

    Antwort umgekehrt.

  • B
    Boateng

    Ich finde die Frage abwegig und unpräzise gestellt. "Kann man ohne Sex leben" setzt als sinnvolle Fragestellung für mich die Benennung irgendeines worst case-Szenarios durch den Autor voraus, das jemand widerfahren könnte, wenn er nie Sex hat - oder er erklärt, warum es von Vorteil wäre, keinen Sex zu haben. In der hier unbestimmten Form bietet die Frage aber keine Anhaltspunkte für eine sinnvolle Beantwortung, und deshalb sollten Sie sich auch nicht ärgern, wenn viele Kommentatoren für Ihre Begriffe abschweifend schreiben, Herr Schach.

     

     

    Es gibt tausend Gründe, vorübergehend/phasenweise keinen Sex zu haben. Aber wie will jemand denn beweisen, daß man ohne Sex NICHT leben kann? Und: ist diese Frage wirklich eine Angelegenheit rein persönlichen Dafürhaltens, des Weltbildes, einer subjektiven Lebensart?

     

    Selbstverständlich kann man ohne Sex leben. Ebensogut und nicht weniger allgemein könnte man fragen: Kann jemand ohne Mozarts 40. Symphonie leben? Selbstverständlich kann man. Es entgeht einem eben eine bestimmte Qualität im Leben. Das stört einen aber nicht im Geringsten, wenn man Mozarts 40. nie kennengelernt hat.

     

    Was bei Musik allerdings eine gewisse Prägung und eine bestimmte Empfänglichkeit voraussetzt, läßt sich von Sex nicht in der gleichen Besonderheit sagen: das Bedürfnis nach Sex ist uralt und allen Wesen, die asexuellen außen vorgelassen, tief eingepflanzt. Sex macht Spaß und bereitet Lust, damit wir alle möglichst viel vögeln und nach Möglichkeit viele Nachkommen zeugen, was die Wahrscheinlichkeit erhöht, daß ein paar von ihnen überleben. Die Lust am Sex ist dabei nur subjektives Mittel zu einem biologischen Zweck, dank der Erfindung von Verhütungsmitteln hat sich dieses Verhältnis aber geändert: Menschen haben zwar immer schon nur aus Spaß gevögelt, in Zeiten, in denen man aber 99%ig sicher gehen kann, dabei kein Kind zu zeugen, wird die Lust am Sex zum reinen Selbstzweck mit erwünschten (und kommerziell gerne aufgegriffenen! -> Wer Lätta frisst, ist sexy...) Nebenwirkungen: fühl dich jung, fühl dich lebendig, fühl dich attraktiv ...

     

    ... fühl dich als Bestandteil einer wertekonsensuellen und medial gefütterten Gesellschaft, in der Sex eine Rolle spielt wie nie zuvor: ihn zu haben und das andere wissen zu lassen, ob direkt oder indirekt, ist ein zentrales, für bestimmte Altersklassen fast unumgängliches soziales Statussymbol. Manche behandeln es wie eine olympische Disziplin, in der 'viel und oft und mit wechselnden Partnern' alles ist, andere schlachten es romantisch aus als Inbegriff zwischenmenschlicher Nähe und als Verschmelzung der angeblichen Antagonisten Sex und Liebe. Wieder andere kriegen keinen ab und basteln um dieses Defizit eine philosophische Tugendlehre herum, die sie aussehen läßt wie die letzten richtig Handelnden der welt.

     

    Die Frage lautet also nicht: Kann man ein Leben ohne Sex führen (denn die Antwort würde ähnlich wie bei Musik lauten: Ja, aber ein solches Leben wäre ein Irrtum, denn die aus Sexualität bezogene Lust (und die Bedeutung der Sexualität für die Entwicklung der Persönlichkeit) ist essentiell, inkommensurabel und nicht gleichwertig durch Ersatzhandlungen zu kompensieren)?, sondern die Fragen lauten:

     

    Welche gesellschaftliche Rolle nimmt Sex ein, wird Sex erlebt oder konsumiert, mit welchen psychologischen Deutungsmustern geht das Haben und Nicht-Haben von Sex einher, kann ein Mensch sich dem Sex verweigern, ohne von seinen Mitmenschen nachsichtig belächelt zu werden, werden Menschen durch das Nichthaben von Sex zu Aussenseitern oder sind sie Aussenseiter, weil sie keinen Sex haben, gibt es so etwas wie ein gesellschaftliches Hierarchiemodell, das den Menschen ihre Plätze danach zuteilt, wie oft, wie gut und mit wie vielen Partnern sie Sex haben; gibt es einen unausgesprochenen Druck, Sex zu haben, um sich als akzeptables Mitglied einer Gesellschaft zu fühlen? Und so weiter.

     

    Wer herausfinden will, ob "man ohne Sex leben kann", muss zuerst die besonderen gesellschaftlichen Umstände benennen, die Sex seinen konsensuellen Stellenwert geben, und diese dann gedanklich "subtrahieren" - um letztlich herauszufinden, was für ein Interesse ein Mensch außerhalb dieser Prägung an Sex hat. Und was bleibt übrig, wenn man Gesellschaft, Sozialisation und mediale Prägung wegnimmt? Der nackte, uralte Trieb, und der läßt sich nicht einfach aus dem Menschen herausoperieren. Das Bedürfnis nach Sex bleibt, ob man ihm nun fröhlich nachgibt oder sich dagegen entscheidet und nach Kräften sublimiert, ein Leben lang. Wenn Menschen das tun, wird damit weniger eine individuelle Lebensart bezeichnet, die besser oder schlechter wäre, sondern schlicht und ergreifend eine Fähigkeit, die den Menschen vor den Tieren auszeichnet: seinen Willen selbst zu bestimmen und zu wählen, was er tut und lässt. Ob es klug ist, sich dem Sex zu entziehen, kann außerhalb biologischer Zielsetzungen nicht entschieden werden - und ist auch keine sehr kluge Frage.

     

    So oder so gilt: wer sich dem Sex prinzipiell entzieht, verwirft dadurch vorab eine durch nichts zu ersetzende Qualität in seinem Leben, eine Befriedigung und Erfüllung, vielleicht auch eine Form von Nähe, die in ihrer speziellen Beschaffenheit ohnegleichen ist.

  • T
    Thomi

    selbstbestimmt Leben...

  • L
    Lui

    So, nachdem ich nun auch auf dem aktuellen Stand der Kommentare bin, möchte ich folgendes hinzufügen:

    Die Vorstellung ohne Sex leben zu müssen mag, so wie ich das verstanden habe, für so gut wie alle Beteiligten hier unvorstellbar sein. Ich kann das nicht verstehen, denn ich lebe freiwillig ohne Sex, bin also asexuell. Und wer sich wirklich mal ein bisschen darüber informieren will, der soll sich mal auf der Homepage und dem Forum von AVEN umsehen.

    Was Beziehungen angeht, da lässt sich denke ich als Resümee aller Kommentare hier festhalten, dass jede individuell ist. Es gibt sexuelle Menschen, asexuelle, die keine Nähe mögen, asexuelle, die nur den Geschlechtsakt an sich nicht mögen, sexuelle Fetisch-Beziehungen, Verfechter der Polygamie, der Monogamie, Absolute Beginners, etc...

    Ich denke, da gibt es auch genau so verschiedene Kombinationen. Dessen sollte man sich bewusst sein, auch wenn man selbst es ganz anders kennt.

    Ich mag zwar zu der drei Prozent Minderheit der Asexuellen gehören, aber deshalb bin ich nicht zwangsläufig unglücklich, hysterisch oder sonst etwas. Ich bin nur unglücklich, wenn ich von jemandem betrogen werde, der meine, er könne ohne Sex ja wunderbar leben. Das stürzt zugegebenermaßen mein Weltbild. Aber was soll ich tun? Mir einfach das Recht entziehen zu lieben? Verzweifelt nach einem Gegenstück suchen (wie es die Sexuellen mit Sicherheit auch machen)? Dinge tun, für die ich mich dann selbst hassen werde? Ich denke, Sex sollte immer beiden Spaß machen. Ebenso wie das Verzichten, falls man jemanden findet, der die Ansichten teilt. Ohne Zwang und ohne Lüge.

     

    Ich kann mir jedenfalls vorstellen, warum der Autor mit dem Verlauf unzufrieden ist. Seine subjektive Wahrnehmung unterscheidet sich extrem von den anderen. Vielleicht können die Sexuellen die Grundidee dieses Artikels nicht in dem Sinne nachvollziehen, wie er wohl gemeint war. Dafür kann der Autor wiederum nicht eure Meinungen nachvollziehen. Was ich überdies bei den meisten auch nicht kann, aber mich nicht beschwere. Warum sollte ich auch? Ich kann euch nicht von meiner Ansicht überzeugen und ich mich nicht von eurer. Ich denke allgemein der Fairness halber sollte in Sachen Sexualität keiner mehr den anderen belehren.

     

    Mit freundlichen Grüßen

    Lui, weiblich, 21 und freiwillig asexuell

  • B
    Birkenrinde85

    Schade, mein Kommentar wurde von Herrn Schach gar nicht gebasht. :-)

     

    Aber einem Praktikanten Unprofessionalität vorzuwerfen ist auch grandios.

     

    back to topic:

     

    Selbstverständlich kann man ohne Sex leben, die Frage ist, ob man es will. Ich kann auch ohne Auto leben, ohne Kinder, ohne Alkohol, ohne Kaffee, ohne Haus, ohne lange Haare, ohne Fleisch und ohne taz.

     

    Will ich Sex oder ist das meine "kulturelle Programmierung" und sozialer Druck.

     

    Es gibt eine Sexualisierung - keine Frage-, die seit den 60ern zunimmt, aber die ist konservativ-liberal! Nicht die "linken" Medien, sondern Springer, Burda und Bertelsmann usw. treiben diese voran. Die Popmusik klar. Die Porno"industrie" sehe ich auch als problematisch an, ok, aber das ist ein anderes Thema. Überhaupt: SEX SELLS! Des isch nix neus...

     

    Was ich unten sagen wollte, ging in eine ganz andere Richtung:

     

    Die Massengesellschaft der Moderne kennt Konsumzeit(Freizeit) und Konsum in Form der "Spaßgesellschaft", welche der Arbeit/Produktion gegenübersteht und welche sich gegenseitg bedingen, aber Liebe, Genuss und Muße gehören m.E. nicht in das Reich der Notwendigkeit.

     

    Die Frage warum wir auf Sex verzichten sollten war ernst gemeint! Wer keine Lust zum vögeln hat, sollte es lassen und sich gegen den sozialen Druck wehren.

     

    Aber diese verzichtsethischen Ideen, die in der Linken ständig kursieren sind m.E. entweder konservativ (Sex ist ein Laster/eine Sünde) oder neoliberal (Sex bringt keinen Vorteil/Profit - homo oeconomicus).

     

    Verzichten soll jeder der will, aber macht daraus keine Religion, bitte. Wenn der Autor besser ohne Sex lebt, viel Spaß, ich werde trotzdem weitervögeln (vorausgesetzt, dass meine Partnerin auch Lust hat).

     

    Es handelt sich hier entweder um eine Geschmacksfrage und über Geschmack kann man nicht streiten - oder um eine Verzichtsideologie, welche man häufig bei "Ökos" und "linken Spießern" findet, wobei man mir dann nie erklären kann warum Verzicht besser ist als Nicht-Verzicht (ok, bei FairTrade ist es noch nachvollziehbar, aber sonst?)

     

    Jari

  • SV
    Supporter von ole

    @ Maximilian Schach

     

    Jetzt aber!

    Ich will auch wissen, was ole geschrieben hat.

     

    Die Kritik bezüglich Ihres erstaunlichen Ausbruchs gegenüber den Kommentatoren ist aus meiner Sicht völlig gerechtfertigt.

    Auch ich halte es für absolut unprofessionell, als Autor eines Textes im Nachhinein mit seinen eigenen Erfahrungen hausieren zu gehen, um so eine Diskussion, die nicht nach gemäß den eigenen Wünschen verläuft, in die "richtige" Richtung zu lenken. Gemeinhin bezeichnet man so etwas als Manipulation.

     

    Schön, dass Praktikanten bei der taz publizieren dürfen. Aber die Nummer mit dem Kaffeekochen und Kopieren macht in manchen Fällen offenbar durchaus Sinn...

  • T
    Tuncay

    @Max Schach

     

    Ja wie bist Du denn drauf?

    Formuliere doch zukünftig deine Artikel so, daß das von dir angestrebte Niveau auch realistisch ist.

    Phrasendrescherei à la "Die anderen sind halt drauf fixiert, ich aber nicht. Ich bin ihnen somit voraus", "Fremdgehen war auch nicht drin, also haben wir das Ficken sein gelassen." oder die anderen Statements der KitKatClub Besucher konnte man schon vor 12 Jahren in der zitty lesen. Deine Leserschelte? Geschenkt! Aber der Erklärungsversuch deiner momentanen Situation in Sachen Sex und der vorangegangene Artikel sind zwei grundverschiedene Dinge. Dafür kann der Leser nichts.

     

    Und wenn Du schon berlinern möchtest: "dit" statt ditt.

     

    "Daß die Kommentare gegen 17.42 Uhr abreißen..."

    Ja welch ein neues Phänomen bei taz.de!

    Mein Vorschlag: Mach doch heute mal ne Nachtschicht. Dann können wir die ganze Nacht durch hochtragende Kommentare posten und Du darfst diese sofort freischalten.

     

    Und zur eigentliche Frage.

    Ich weiß es nicht. Ich habe keine Ahnung. Vielleicht ja, vielleicht auch nicht. Die einen sagen so, die anderen so. Man könnte es mal probieren. Muß man aber nicht. Warum auch - wieso eigentlich nicht? Der Mensch erträgt viel oder geht daran kaputt.

    Jetzt bin ich mir ganz sicher.

    Die Antwort ist Jaein!

  • UM
    uli moll

    Interessant.

     

    Nicht die Frage, aber die Reaktionen.

    Meine Güte, wie spannend es doch ist, wildfremder Leute Ansichten über Geschlechtsverkehr bzw dessen Notwendigkeit zu diskutieren, mit welch missionarischem Eifer der eigene Trieb (oder dessen Abwesenheit) gerechtfertigt wird, mit welchem Engagement Leute bei DSDS singen ...

    Oh, sorry, aufs falsches Ende des gleichen Haufens gespuckt.

     

    Der Unterschied ist, dies ist das "intelligente" Ende - nehme ich mal an.

  • M
    Moxie

    Ich habe mich köstlich über Herrn Schachs bierernstes Gewunder amüsiert: "Um 17:42 reissen die Beiträge plötzlich ab. Warum? Mich erinnert diese Diskussion an eine Situation aus der Gruppentherapie..."

     

    Ich kann das Geheminis ganz ohne Gruppentherapie lüften, Herr Schach. Darum. Darum nämlich, weil die Kommentare freigeschaltet werden müssen und das manchmal auch erst am nächsten Morgen geschieht.

     

    Was für ein Praktikant.

     

    PS: Es heißt reißen- es heisst nicht reissen. Von der Schweiz mal abgesehen.

  • O
    ole

    @Maximilian Schach

     

    Wo ist meine Antwort auf ihr Pamphlet?

    Verträgt der Herr Praktikant keine Kritik? Erst machen Sie hier ein Fass auf, stellen die Hälfte der Kommentatoren als unfähige und themenfremde Störenfriede hin, die gefälligst woanders posten sollen nur weil Ihnen die Kommentare nicht passen bzw. Sie diese nicht verstehen und nun machen Sie auch noch auf Zensur?

  • N
    NEIN

    klar haben singles weniger sex als paare. in meiner dreijärigen beziehung jeden tag so drei mal. jetze alssingle vielleicht einmal die woche n onenightstand.. vielleicht nochma am nächsten morgen.

    leben kann man ohne sex bestimmt.. gut leben kann man mit sex, besser leben mit gutem sex!

  • L
    Lucia

    >>...Aber entgegen diesen Vermutungen haben in Partnerschaft lebende Menschen in der Regel mehr Sex als Singles zwischen 20 und 30......Kann man ohne Sex gut leben?...

  • F
    FAXENDICKE

    @ Absurdistanerin

     

    Die Frage lautet ja auch nicht ob man leben kann, sondern gut leben.

  • M
    Mat

    Ach Herr Schach, was für eine Frage... Richtig innovativ...

    Ohne Sex kann jede/r Leben. Very simple.

     

    Wenn Sie wenigstens gefragt hätten: Lebt es sich besser mit, als ohne Sex? Und wenn Sie dann noch ein wenig genauer definiert hätten, was Sie unter Sex verstehen... Aber so...

     

    Na ja, ich bin seit eineinhalb Jahren wieder Single. Seitdem habe ich mit keiner Person mehr geschlafen. Fehlt es mir? Fehlt mir was? Sex an sich? Nur um des Sexes willen: Nein, denn ich eigne mich nicht für ONS (es gibt keine süßen Sünden ohne Seele).Ehrlich gesagt treffe ich auch nur sehr selten auf einen Menschen, den ich spannend genug finde um mich zu verlieben und bei der ich den Wunsch verspüre mit ihr in die Kiste zu steigen - was ohnehin nur dann relevant ist, wenn sie es auch will. Und wenn es etwas gibt, was ich wirklich völlig überflüssig finde, dann ist es schlechter Sex - egal mit wem. Da dann wirklich lieber gar nicht.

    Ansonsten fehlt mir natürlich manchmal das sinnliche Erlebnis der Haut eines anderen Menschen an der meinen. Aber es ist nicht wirklich exitenziell lebensbedrohlich auch mal eine Phase des Notstandes zu erleben. Ist halt wie es ist.

     

    Wenn andere das für sich anders handhaben: Interessiert mich nicht wirklich, da es für meine Bedürfnisse keinerlei Bedeutung hat. Ich bin mit meinen 39 Jahren alt genug um mich derlei Gruppenzwängen nicht mehr unterordnen zu müssen. Das mögen Sie dann vielleicht für naiv halten, aber das ist dann ihre Unreife, nicht meine.

  • J
    Jan

    @Absurdistanerin

     

    Kann man ohne etwas leben? - Diese Frage muss sich ja nicht zwingend auf den physischen Zustand eines Menschen beziehen. In Ihrem Leben gibt es bestimmt auch etwas, wo sie sagen...hey ohne das kann ich nicht leben und sie brauchen es dennoch nicht zum physischen Überleben. Aber wir Menschen leben doch nicht nur körperlich, sondern vor Allem seelisch. Also stellen Sie sich doch die Frage: Können Sie ohne Sex glücklich und zufrieden leben? Das zu beantworten bedarf weit mehr als nur der labidaren Aussage: Ich sterbe ja nicht ohne Sex.

     

    @vom berg: Ich glaube wir Deutschen brauchen das, eine bis ins Detail spezifizierte Frage. Und doch sind es die allgemein gestellten Fragen, die in uns doch erst den Forscherdrang hervorrufen. Was meint er damit? Auf welchen Standpunkt bezieht er sich? Welche Standpunkte könnte ich vertreten und welche wähle ich. Ja Herr Schach hat sich vielleicht etwas unglücklich ausgedrückt, passiert...ist menschlich. Aber warum Sagen Sie uns nicht einmal, woran Sie bei der Frage "Kann man ohne Sex leben?" denken.

  • C
    Curt

    Sehr geehrter Herr Schach,

    zwei Anmerkungen zu Ihrer Kommentatoren-Schelte:

    1. Die Kommentare waren zumeist angemessen und themenbezogen und im Rahmen einer solchen heterogenen Foren-Kommunikation o.k.

    2. Ihr persönlicher Erfahrungshintergrund ist irrelevant, sein Einspeisen in den Diskurs unprofessionell. Ansonsten hätte Sie bereits den Artikel entsprechend kontextuieren müssen.

  • W
    Wolfgang

    Mal ehrlich, das einzige, was noch in dieser eigenartigen Welt hebt, ist noch Sex.

  • A
    Absurdistanerin

    Die Frage "Kann man ohne Sex Leben?" wird offenbar von vielen (mir inklusive) nicht Ernst genommen. Wie auch?

    Sie ist an Absurdität kaum zu übertreffen.

     

    Kennen Sie jemanden, der gestorben ist, weil er keinen Sex hatte?

    Nein? Sie kennen niemanden? Wie erstaunlich.

    Ich übrigens auch nicht.

    Womit die Frage schon beantwortet wäre.

     

    Also nicht wundern, wenn die Kommentare dementsprechend ausfallen.

    Aber vielleicht zum Anlass nehmen, bereits im Vorfeld ein wenig gründlicher über die Formulierung einer Überschrift nachzudenken.

  • B
    berg

    @Maximilian Schach: wow! es ist klar, dass du dir eine fokusiertere diskussion auf einem unspezifiziert hoeheren niveau gewuenscht hast. aber sind nicht alle beitraege reaktionen und muessen als solche wahrgenommen und nicht nur als unwichtig abgewiesen werden? wuerdest du so eine gruppentherapiesitzung laufen lassen? ('sei ruhig, du laberst nur!')

     

    und was bedeuten denn 'sex' und 'gut leben'in dieser frage? wenn du ja/nein antworten mit ein paar semi-intellektuellen gruenden als anhang willst, haettest du praeziser formulieren sollen.

     

    die leser haben's halt fuer sich entschieden und in ihren eigenen arten zum ausdruck gebracht...tough luck! musst du dich halt auf verschiedenen niveaus bewegen...

  • G
    guruhecht

    ich lebe seit knapp 5 Jahren in keiner Beziehung.

    Habe aber ständig Sex mit Studentinnen aus Kreuzberg, Friedrichshain und Mitte. Das liegt

    wohl an dem Berliner Frauenüberschuß phänomen..

    mir macht es sehr viel Spaß!

     

    Aber ich habe auch bei den Gesprächen oft rausgehört das die Deutschen Männer viel von Sex reden(und auch daran denken) aber in wirklichkeit ziemlich verklemmt sind.

  • C
    Cordula

    Lieber Herr Schach,

     

    ich finde es unverschämt Forumsteilnehmer anzugreifen, die zu diesem Thema Ideen entwickeln, die nicht mit ihren eigenen konform gehen. Das kann in einem öffentlichen Forum schon mal passieren. Wenn Sie ein Gespräch derart moderieren möchten, gründen Sie doch eine "Selbsthilfe"gruppe.

  • J
    Jan

    "Kann man ohne Sex leben?"

     

    Pauschal zu versuchen diese Frage zu beantworten, ist in meinen Augen ein ding de Unmöglichkeit. Sex ist hat für jeden einzelnen Menschen einen anderen Stellenwert. Ich kenne Menschen die werden schon nervös, wenn sie nicht mindestens einmal alle paar Tage mit ihrem Partner/Bekanntschaft ins Bett/Ort Ihrer Wahl hüpfen können.

    Ich persönlich bin mir derzeit nicht sicher, wie wichtig Sex für mich ist. Meine letzte Beziehung löste sich vor etwa 2 Jahren auf, das letzte Mal geht schon deutlicher über diese Zeit hinaus. Grundsätzlich sage ich: Ja man kann ohne Sex leben, aber will man es auch? ich würde lügen wenn ich sage, dass ich mich nicht nach der Intimität mit einer Frau sehnen würde. Doch dann denke ich mir, dass mir allein die körperliche Nähe einer Umarmung vollkommen genügen würde. Man könnte es sexuell unentschlossen nennen.

    Aber das ist meine Lebensart, eine von wahrscheinlich 6,5 Mrd. Jeder Mensch muss für sich selbst einordnen, wie wichtig ihm Sex ist. Man stirbt nicht, wenn man keinen Sex hat. Man wird auch nicht zwingend depressiv, melancholisch, einsam, langweilig etc. Ich muss atmen um zu leben, ich brauche zwingend Wasser, Nahrung und Wärme (letzteres je nach Belieben). Ich bekomme aber kein Organversagen, wenn ich nicht regelmäßig mit jemandem Körperflüssigkeiten austausche. ^^

     

    Wahrscheinlich war mein Kommentar nicht sonderlich hilfreich, aber genau so gut kann man fragen:

     

    Kann man ohne Zigaretten leben? Kann man ohne Konsum leben? Kann man leben, ohne jemals eine Flasche rotwein getrunken zu haben?

     

    Anders kann man fragen: Muss man im Leben eine Flasche Rotwein getrunken haben? nein man muss nicht, aber das schöne ist, dass wir die Freiheit haben es zu tun.

  • L
    Lefkada

    "Zum „NEIIN!!“ von Lefkada fehlt jegliche Begründung: Was passiert denn mit dir, wenn du ohne Sex lebst?"

     

    lieber herr schach, ich stimme "keinSex?unmoeglich" zu - so isses doch. sex ist nicht nur sex mit anderen sondern auch mit sich selbst.

    i.d.s. lebe ich nie sexlos. und das finde ich schön. wenn ich lustlos bin habe ich auch mal 2 wochen keinen sex. und wenn ich in einer krise stecke, können das sogar monate werden.

     

    ich verstehe ihre verbissenheit nicht. wo wollen sie uns denn alle hin haben? das wir unisono zugeben:

    ja, naklar, sex ist doch bloß (die schönste? schon zuviel wahrscheinlich ....) nebensache. hat man nicht, braucht man nicht. das leben hat doch mehr zu bieten. - das ist doch eine binsenweisheit, sorry.

     

    ihre erfahrung ohne sex zu leben nennt sich "sublimieren" - alle großen erfinder etc., wie da vinci etwa, haben ihre gesamte sexuelle ernergie in ihre arbeit gesteckt und hatten so gut wie keinen sex.

     

    ich verweise an dieser stelle mal ganz spießig auf die neurosenlehre freud's bzw. auf seine 3 berühmten abhandlungen.

     

    jede meinung hat ihre berechtigung, ansonsten liebe taz, macht das forum dicht.

  • DF
    der Freiheit des Anderen

    "Ich möchte alle Surfer, die nichts zum Thema zu sagen haben oder wollen, höflich bitten, ihre Beiträge in anderen Foren zu posten – nicht bei taz.de"

     

    Lieber Maximilian Schach,

     

    Ihren Beitrag finde ich interessant. Und aus meiner Sicht liegen Sie falsch.

    Jeder, der hier etwas gepostet hat, HATTE und WOLLTE etwas zum Thema zu sagen. Sonst hätte er nichts gepostet. Eigentlich logisch, oder?

    Vielleicht gefallen Ihnen die Beiträge nicht. Vielleicht können Sie nicht nachvollziehen, dass manchen Schleichwerbung auf die Nerven geht.

    Vielleicht meinen Sie, die Beiträge werden der (aus ihrer Sicht) Ernsthaftigkeit des Themas nicht gerecht.

    Aber das ist IHRE Sicht der Dinge. Nicht mehr und nicht weniger. Andere ticken eben anders. So what?

     

    Ein Forum wie dieses bietet jeder und jedem, der sich ansatzweise an die Kommentarregeln hält, die Möglichkeit sich zu äußern - auf genau die Weise, die er/sie für richtig hält.

     

    Ich denke, es spricht Bände, wie hier mit dem Thema umgegangen wird.

     

    Darüber kann man sich aufregen, ärgern, amüsieren oder wundern. Ganz wie man möchte - die Entscheidung darüber darf man ganz für sich selbst treffen.

  • K
    keinSex?unmoeglich

    ist selbstbefriedigung kein sex? gibt es ein sexloses leben, jenseits der zwei-drei-usw-samkeit?

    ich denke: nein.

     

    wie sagte eine (langjährig liierte) freundin mal so schön unverblümt: bevor ich schlechten sex mit irgendeinem kerl habe, mach ich's mir lieber selbst.

     

    dem ist nichts hinzuzufügen.

  • MS
    Maximilian Schach

    Liebe Diskussionsteilnehmer!

     

    Ich möchte mich als Autor der Streitfrage an dieser Stelle in die Diskussion einschalten, weil ich mit ihrem Verlauf sehr unzufrieden bin.

     

    Zu meiner Person: Ich bin 36, Praktikant bei der sonntaz. Ich hatte seit knapp zwei Jahren keinen Sex. Am Anfang viel es mir schwer, damit umzugehen. Ich war gerade nach Berlin gezogen, ging in der Hauptstadt viel aus und erhoffte mir insgeheim, bald wieder jemanden kennenzulernen – für länger oder auch nur für eine Nacht. Es war nicht nur die Erfolglosigkeit dieses Unterfangens, sondern auch die Konfrontation mit mir selbst, die mich mit der Zeit zu einer neuen Klarheit brachten: Habe ich durch den Sexmangel etwas von meiner Lebendigkeit, von meiner Kreativität, meinem Wohlbefinden eingebüßt? Nein, nichts. Im Gegenteil. Meine Lust, auf Unbekannte zuzugehen, ihnen auf den unterschiedlichsten Ebenen zu begegnen hat zugenommen. Meine Wahrnehmung von der Umgebung ist breiter geworden. Meine berufliche Leistungsfähigkeit blieb genau so, wie sie ist. Mein Gestaltungsdrang brachte mich zu einem neuen Hobby, dem Filmemachen. Ich kann über den Sexmangel nicht im geringsten klagen. Ich bin mir sicher, dass ich irgendwann wieder Sex haben werde. Wenn ich mich bewusst dafür entscheide. Im Moment aber spielt der Gedanke an Sex eine untergeordnete Rolle. Manche Studien sagen, Männer denken sehr regelmäßig an Sex. Zwischen sieben Sekunden und 20 Minuten. Ich habe bei mir nie nachgezählt, aber vielleicht sind es so ein bis zwei Stunden.

     

    Was ihr auf diesem Forum diskutiert, kann ich zum größten Teil nicht nachvollziehen. Ich weiß schlichtweg nicht, was es soll, sich über die etwaige Schleichwerbung aufzuregen, wenn jemand ein Buch zum Thema vorstellt, und sei es sein eigenes. Ich verstehe nicht, warum der „Pauschalpuff“ Deutschlands beste Erfindung sein soll. Wenn dem so ist, dann fehlt die Begründung. Wenn es ein Witz sein soll, ist es ein mittelmäßiger. Die „Aufdeckung aller Tabus“ und die „ständige Konfrontation mit Sex“ von Gockeline halte ich für Phrasendrescherei: Wenn es wirklich keine Tabus mehr gibt und die Konfrontation mit dem Thema Sex normal geworden ist, warum weicht ihr dann alle aus? Warum lasst ihr euch nicht konfrontieren? Zum „NEIIN!!“ von Lefkada fehlt jegliche Begründung: Was passiert denn mit dir, wenn du ohne Sex lebst? Das gleiche gilt für Wolfgang, der Sex mit Licht, Luft und Sonne vergleicht. Die soziologischen Thesen von FAXENDICKE haben wenig mit dem Thema Sex zu tun, das Gerede von der finanziellen Unsicherheit habe ich auch schon oft gelesen. Auch bei Freigeist wünsche ich mir eine Beschreibung, wie man ohne Sex wunderbar leben kann. Die Aussage von Stefan, „als gesellschaftlichen Zwang habe ich den Wunsch nach Sex noch nie gespürt“ ist an Naivität nicht zu übertreffen: Woher willst du denn wissen, woher dein Wunsch nach Sex kommt? Der Fingerzeig von P.Haller auf J. Assange ist ebenso ein Ausweichen wie die vielen Wenn-dann-Sätze: „Wenn in einer Partnerschaft nicht beide ohne Sex leben können..:“ von Sven zum Beispiel. Vielleicht redest du lieber von deiner eigenen Partnerschaft als von Partnerschaft im allgemeinen. Dass Michael beklagt, in dem Foto liegt die Frau mal wieder unten, ist zwar eine interessanter Beitrag zur Genderdiskussion. Trägt aber nichts zum Thema bei. Genauso wenig der Beitrag von Sir Kiebitz, der den Artikel für bescheuert hält und dann eine andere Fragestellung anfängt, mit moralisch-soziologischen Thesen. Und liebeR Moxie, es ist in diesem Artikel wirklich überhaupt nicht nach einem „theoretischen Gerüst“ oder „analytischen Nachwort“ gefragt, das du in dem zitierten Buch vermisst. Dieses Forum ist nämlich keine Buchbesprechung. Dann kommen die Kommentare von euch auf andere Diskussionsbeiträge, zum Beispiel Ole, der einen anderen Beitrag als „unterste Schublade“ bezeichnet und dann selbst unterste Schublade bringt. Und E-Lore paart schlechte Ironie mit Allgemeinaussagen.

     

    Um 17:42 reissen die Beiträge plötzlich ab. Warum? Mich erinnert diese Diskussion an eine Situation aus der Gruppentherapie. Dort warf ein Teilnehmer eine bestimmte Lebensfrage auf und wollte von den anderen Teilnehmern wissen, wie sie damit umgehen. Sofort brach ein Gegröhle von blöden Witzen, ausweichender Ironie und platten Allgemeinratschlägen aus, das irgendwann verstummte. In der Schlussrunde äußerte sich eine Teilnehmerin, die die ganze Zeit stumm geblieben war: „Ich hätte gerne auch etwas von mir dazu gesagt, aber nachdem alle so aufdringlich einen Bogen um das Thema gemacht haben, verging mir der Mut.“

     

    Ich glaube, das habt ihr nun geschafft. Solchen, die etwas zum Thema zu sagen hätten, den Mut genommen.

     

    Ich möchte alle Surfer, die nichts zum Thema zu sagen haben oder wollen, höflich bitten, ihre Beiträge in anderen Foren zu posten – nicht bei taz.de

     

    Maximilian Schach

  • A
    Anotherone

    Aber ist es nicht auch ein gesellschaftliches Dogma, dass man ein erfülltes, spaßiges Sexualleben haben muss? Dass man lieber tot umfällt, als zuzugeben, dass man keinen Sex hat? Ist Sex zu haben der Ausdruck grenzenloser Leistungsfähigkeit im 21. Jahrhundert? Und geht es also Männern und Frauen besser, die sich diesem gesellschaftlichen Normdenken widersetzen?

     

    Unter den Gästen im Kitkatclub sagen viele offen, dass sie auf Sex verzichten. Bewusst. Warum? Sandra L., 23, glaubt, dass sie ganz anders wahrgenommen wird, seitdem sie keinen Sex mehr hat. "Die anderen sind halt drauf fixiert, ich aber nicht. Ich bin ihnen somit voraus."

     

    Da wurde dann das eine Dogma durch ein anderes ersetzt, damit man sich irgendwie ein bißchen über die anderen stellen kann?

  • RB
    Rainer Baumann

    Das Einzige, was Ihr mal bereuen werdet, wenn Ihr auf dem Totenbett liegt und zurückdenkt, ist: Nicht genug gevögelt zu haben.

  • U
    uliwl

    Sex ohne Liebe - schwierig. Selbst für Männer. Der Glaube, dass man dies einfach so trennen kann, hilft nicht immer.

    Liebe mit Sex - lässt sich nicht trennen. Hat aber auch nichts damit zu tun, was man von anderen und den Statistiken liest und hört. Hier ergibt sich ein Geben-und-Nehmen-Gleichgewicht innerhalb eines Paares - wenn man es zulässt. Letzters scheint heut schwieriger zu sein oder vielleicht sogar zu werden. Anonymisierung und Vereinzelungen nehmen zu. Das bleibt nicht ohne Folgen.

  • SL
    Sam Lowry

    Das subjektive Gefasel eines Einzelnen zu pauschalieren ist genauso sinnlos wie überflüssig. Letztlich ist es, wie man an den zahlreichen Leserbriefen sieht, doch mal wieder DAS Thema, das Emotionen und Reaktionen verursacht... genauso wie "dick und glücklich", "wer ist der Vater?" usw. usw., täglich im Unterschichtenfernsehen zwischen 13 und 18 Uhr zu betrachten. Wem es Spaß macht, sich verdummen zu lassen, gerne. Kann jeder genauso entscheiden wie Sex ohne oder mit Partner. Manchmal fragt man sich dann doch, warum man hier selbst was hinterlässt...

  • B
    BiBo

    Junge Junge,

     

    wieder so ein Thema der ueberraschenden Offensichtlichkeit. Ganz ehrlich, soll es jeder selbst fuer sich entscheiden. Vielleicht kann ich auf Sex verzichten, wenn ich 80 bin, aber derzeit kann ich es nicht

  • A
    Alekto

    Das Problem, daß die Gesellschaft mit Sex hat, sind doch sowohl die ganzen "du mußt"s als auch die ganzen "du darfst nicht"s.

    Warum die nicht einfach getrost ignorieren und einfach Sex haben, wenn man Lust darauf hat - und es eben auch guten Gewissens sein lassen, wenn man keine Lust darauf verspürt.

    Laßt doch die ganzen "do's & don'ts" und hört stattdessen einfach auf euch selbst!

  • P
    Phea

    Es gibt zwei offensichtliche Anzeichen für Probleme in einer Beziehung: Es wird nicht mehr geredet und nicht mehr gefickt. Nun kann man auf die (meist frisch getrennten) Zeitgenossen hören, die Pärchen sowieso für verkümmerte Lebewesen in einer konstruierten Monogamie-Blase halten und den Schlussstrich ziehen. Man kann es aber auch wie die Schwäne halten und von der ewigen Liebe weiterträumen. Wichtig dafür ist nur, dass man neben den Filmeabenden und dem gemeinsamen Einkaufen nie vergisst, seine Liebe auch körperlich zu bestätigen. Beziehungen ohne Sex sind nicht interessanter, sondern Wohngemeinschaften. Ach und Singles? Dass sind die, die auch mit Fremden schlafen, oder?

  • EB
    Eric Blair

    Sicherlich kann man ohne Sex leben und aus meiner Sicht ist es sogar eine Befreiung aus dem 68´er Dogma heraus vom Zwang der ´freien Liebe´ die eigentlich genau das Gegenteil erreicht hat was Sie eigentlich bekämpfen wollten, die spiessig bürgerliche Sexualmoral. Diese wurde durch die 68´er Bewegung ins fatale Gegenteil umgedreht, dass Menschen, die sich dazu bekennen, glücklich ohne Sex zu leben als ´hirnrissig´und ´verspiessert´ oder sogar ´psychisch gestört´ von der modernen Psychologie betrachtet bzw. verspottet werden. Der Zwang zum sexualisierten Leben in der Umwelt empfinden viele meiner Bekannten und Freunde als aufzwingend und hetzerisch. Es ist wahr, ohne Sex entwickelt man selber eine ganz andere Wahrnehmung gegenüber seiner Umwelt und dies erweitert die Sinne auf einer höheren Ebene.

  • MS
    Maximilian Schach

    Liebe Diskussionsteilnehmer!

     

    Ich möchte mich als Autor der Streitfrage an dieser Stelle in die Diskussion einschalten, weil ich mit ihrem Verlauf sehr unzufrieden bin.

     

    Zu meiner Person: Ich bin 36, Praktikant bei der sonntaz. Ich hatte seit knapp zwei Jahren keinen Sex. Am Anfang viel es mir schwer, damit umzugehen. Ich war gerade nach Berlin gezogen, ging in der Hauptstadt viel aus und erhoffte mir insgeheim, bald wieder jemanden kennenzulernen – für länger oder auch nur für eine Nacht. Es war nicht nur die Erfolglosigkeit dieses Unterfangens, sondern auch die Konfrontation mit mir selbst, die mich mit der Zeit zu einer neuen Klarheit brachten: Habe ich durch den Sexmangel etwas von meiner Lebendigkeit, von meiner Kreativität, meinem Wohlbefinden eingebüßt? Nein, nichts. Im Gegenteil. Meine Lust, auf Unbekannte zuzugehen, ihnen auf den unterschiedlichsten Ebenen zu begegnen hat zugenommen. Meine Wahrnehmung von der Umgebung ist breiter geworden. Meine berufliche Leistungsfähigkeit blieb genau so, wie sie ist. Mein Gestaltungsdrang brachte mich zu einem neuen Hobby, dem Filmemachen. Ich kann über den Sexmangel nicht im geringsten klagen. Ich bin mir sicher, dass ich irgendwann wieder Sex haben werde. Wenn ich mich bewusst dafür entscheide. Im Moment aber spielt der Gedanke an Sex eine untergeordnete Rolle. Manche Studien sagen, Männer denken sehr regelmäßig an Sex. Zwischen sieben Sekunden und 20 Minuten. Ich habe bei mir nie nachgezählt, aber vielleicht sind es so ein bis zwei Stunden.

     

    Was ihr auf diesem Forum diskutiert, kann ich zum größten Teil nicht nachvollziehen. Ich weiß schlichtweg nicht, was es soll, sich über die etwaige Schleichwerbung aufzuregen, wenn jemand ein Buch zum Thema vorstellt, und sei es sein eigenes. Ich verstehe nicht, warum der „Pauschalpuff“ Deutschlands beste Erfindung sein soll. Wenn dem so ist, dann fehlt die Begründung. Wenn es ein Witz sein soll, ist es ein mittelmäßiger. Die „Aufdeckung aller Tabus“ und die „ständige Konfrontation mit Sex“ von Gockeline halte ich für Phrasendrescherei: Wenn es wirklich keine Tabus mehr gibt und die Konfrontation mit dem Thema Sex normal geworden ist, warum weicht ihr dann alle aus? Warum lasst ihr euch nicht konfrontieren? Zum „NEIIN!!“ von Lefkada fehlt jegliche Begründung: Was passiert denn mit dir, wenn du ohne Sex lebst? Das gleiche gilt für Wolfgang, der Sex mit Licht, Luft und Sonne vergleicht. Die soziologischen Thesen von FAXENDICKE haben wenig mit dem Thema Sex zu tun, das Gerede von der finanziellen Unsicherheit habe ich auch schon oft gelesen. Auch bei Freigeist wünsche ich mir eine Beschreibung, wie man ohne Sex wunderbar leben kann. Die Aussage von Stefan, „als gesellschaftlichen Zwang habe ich den Wunsch nach Sex noch nie gespürt“ ist an Naivität nicht zu übertreffen: Woher willst du denn wissen, woher dein Wunsch nach Sex kommt? Der Fingerzeig von P.Haller auf J. Assange ist ebenso ein Ausweichen wie die vielen Wenn-dann-Sätze: „Wenn in einer Partnerschaft nicht beide ohne Sex leben können..:“ von Sven zum Beispiel. Vielleicht redest du lieber von deiner eigenen Partnerschaft als von Partnerschaft im allgemeinen. Dass Michael beklagt, in dem Foto liegt die Frau mal wieder unten, ist zwar eine interessanter Beitrag zur Genderdiskussion. Trägt aber nichts zum Thema bei. Genauso wenig der Beitrag von Sir Kiebitz, der den Artikel für bescheuert hält und dann eine andere Fragestellung anfängt, mit moralisch-soziologischen Thesen. Und liebeR Moxie, es ist in diesem Artikel wirklich überhaupt nicht nach einem „theoretischen Gerüst“ oder „analytischen Nachwort“ gefragt, das du in dem zitierten Buch vermisst. Dieses Forum ist nämlich keine Buchbesprechung. Dann kommen die Kommentare von euch auf andere Diskussionsbeiträge, zum Beispiel Ole, der einen anderen Beitrag als „unterste Schublade“ bezeichnet und dann selbst unterste Schublade bringt. Und E-Lore paart schlechte Ironie mit Allgemeinaussagen.

     

    Um 17:42 reissen die Beiträge plötzlich ab. Warum? Mich erinnert diese Diskussion an eine Situation aus der Gruppentherapie. Dort warf ein Teilnehmer eine bestimmte Lebensfrage auf und wollte von den anderen Teilnehmern wissen, wie sie damit umgehen. Sofort brach ein Gegröhle von blöden Witzen, ausweichender Ironie und platten Allgemeinratschlägen aus, das irgendwann verstummte. In der Schlussrunde äußerte sich eine Teilnehmerin, die die ganze Zeit stumm geblieben war: „Ich hätte gerne auch etwas von mir dazu gesagt, aber nachdem alle so aufdringlich einen Bogen um das Thema gemacht haben, verging mir der Mut.“

     

    Ich glaube, das habt ihr nun geschafft. Solchen, die etwas zum Thema zu sagen hätten, den Mut genommen.

     

    Ich möchte alle Surfer, die nichts zum Thema zu sagen haben oder wollen, höflich bitten, ihre Beiträge in anderen Foren zu posten – nicht bei taz.de

     

    Maximilian Schach

  • DD
    die Dosis macht's

    Wenn man krampfhaft nach Sex sucht und nur noch an Sex denkt und dauernd auf der Jagd ist, ist das sicher übertrieben und nicht mehr entspannend. Aber auch das Gegenteil ist nicht viel besser. Fällt mir meist dadurch auf wieviel besser meine Laune ist wenn ich durch guten Sex entspannt wurde.

    Naja, soll aber auch Leute geben die durch exzessiven Sport an genügend Endorphine kommen....

  • S
    Singlefrau_32

    "Kann man ohne Sex gut leben?"

     

    Es bleibt einem nichts anders übrig. Und zum Glück ist das Leben auch ohne Sex schön. Aber nichs kann Sex ersetzen. Den Sex, von dem ich rede, kann man sich nicht mal eben schnell mit einem One-night-stand holen, wenn man ihn will. Nähe, Intimität, Intensität, sich fallen lassen... Das fehlt mir. Mal mehr und mal weniger. Aber prima ist mein Leben trotzdem. Nur mit wäre es noch 100 Mal schöner.

  • B
    Birkenrinde85

    "Guter Sex ist, wenn...

     

    ...selbst die Nachbarn danach eine rauchen."

     

     

    Warum sollte man eigentlich ohne Sex leben wollen? Weil es Freude macht und alles was Freude macht ist Zeitverschwendung? Springt ja auch nix bei raus, außer paar Babys vielleicht ... aber kein Cash! ;-)

     

    Hört auf lustfeindliche und körperfeindliche Ideologien zu verbreiten. Habt Lust, Spaß, Freude und Muße - aber nicht alleine, nicht auf kosten Anderer, sondern MIT Anderen.

     

    Macht doch mal krank, um noch bis nachmittags zu vögeln, einen zu rauchen und genießt das Leben.

     

    Ach bin ich blöd, das macht der homo oeconomicus natürlich nicht, denn der berechnet sich nur noch seinen Nutzen, in seiner zweckrationalen Logik. Aber Nutzen für was eigentlich? Für das "gute Leben" sicher nicht, aber vielleicht um der Drohung des Todes zu entgehen? Oder ist das zu philosophisch? ;-)

     

    Wem Sex keine Freude bereitet, sollte selbstverständlich auch nicht vögeln, dann wirds aber schwierig, wenn der Partner nicht auch asexuell ist.

     

    Sexuelle Gewalt unter Sex zu packen, wie in den Kommentaren hier, ist nicht nur dumm, sondern gefährlich.

     

    Gruß, Jari

  • DS
    Der Südländer

    Ob nun mit oder ohne Sex, dass hat jeder selbst zu entscheiden... Wenn mir aber jemand erklärt das ich keinen Sex oder nur unter bestimmten Umständen und/oder nur mit bestimmten geschlächtern, dann werde ich pampig und Fackel dem die Bude ab...

     

    Beispiel:

    http://www.heise.de/tp/r4/artikel/34/34149/1.html

  • AB
    Arne Babenhauserheide

    Wenn beide Partner ähnlich oft Sex wollen, sehe ich keine Probleme – und zwar egal ob es dreimal am Tag oder nie ist.

     

    Probleme gibt es, wenn das nicht gegeben ist, wenn also eineR einmal die Woche Sex will und der/die andere nur einmal im Monat. Dann hat der/die erste jeden Monat 3 Wochen Durststrecke, während der/die andere sich ständig unter Druck gesetzt fühlt.

  • P
    pech

    die frage, ob man kann, ist doch zynisch angesichts so vieler menschen, die ohne sex leben MÜSSEN. heutzutage sind frauen ab 35 bereits "unsichtbar". wer sich dann nicht zum reste-essen mit den übrig gebliebenen allesfressern abgeben will, hat pech gehabt.

  • OS
    Ohne Sex

    Jep - ich kann ohne Sex (mit einem anderen Menschen) leben!

    Jetzt schon knapp 8 Jahre - als Single. Ich kann aber nicht ohne Sex leben in einer Partnerschaft - ganz und gar nicht.

  • AO
    Anne Onym

    Ohne Sex kann man gut überleben.

    Aber vielleicht nicht wirklich leben.

    Zum Menschsein gehört es irgendwie dazu.

     

    Es würde mich übrigens nicht wundern, wenn Frau Wichert demnächst allerlei Post von Werbestrategen ins Haus flattern würde, die ihr ihre kostenpflichtigen Dienste anbieten.

     

    Eine so gekonnte Darbietung, wie man es auf keinen Fall tun sollte, habe ich schon lange nicht mehr erleben dürfen. Gratzdämlich!

  • E
    E-Lore

    Joa..

    ich finde auch, dass trinken genüsslicher ist als essen... Essen ist eben nicht alles!! Vielleicht sollte ich mir das Essen abgewöhnen!

    Das war doch was! Vielleicht kann ichs mit Bier ausgleichen!

     

    Was fällt auf?

     

    Es ist auch absoluter quatsch, dass die Beziehungen an Qualität abgenommen haben...es gibt eben nur keinen Zwang mehr zusammenzubleiben. Dein Dorf wird dich nicht mehr wegjagen oder gleich verbrennen, wenn du deinen Parnter verlässt, der dich schlecht behandelt..

     

    Wer ohne Sex leben will..bitteschön...wer einen Parnter findet, der tatsächlich auch so denkt...wunderbar...aber letztlich fehlt was, denn wir reden schließlich über 2 Grundbedürfnisse, die im zweifelsfall NICHTS miteinander zu tun haben...

  • O
    ole

    Naja @Sir Kiebitz, ist wohl ein Denkfehler.

     

    Darkrooms, Pornos, Perversitäten gibt es immer noch, ganz im Gegensatz zum alten Rom.

    Davon mal abgesehen, Pornos oder Darkrooms in die Nähe der Perversitäten zu bringen ist schon ziemlich pervers.

     

    @P.Haller

    "Wenn man sieht, wohin Sex ausserhalb einer festen Beziehung führen kann (s. J.Assange), dann sollte man sich schon überlegen, ob es das alles wert ist."

     

    Auweia, das ist aber unterste Schublade.

     

    So ne Schote hab ich auch auf Lager:

    Wenn man sieht, wohin Sex innerhalb einer festen Beziehung führen kann (s. Vergewaltigung in der Ehe), dann sollte man sich schon überlegen, ob es das alles wert ist...

  • V
    vic

    Ich habe mal in einem Buch den Satz gelesen:

     

    "Ich möchte, wenn ich nach hause komme, nicht aufschließem müssen. Ich möchte, dass mir jemand öffnet wenn ich läute"

     

    Das, finde ich, ist viel wertvoller als 12 Orgasmen in einer Nacht.

  • M
    Moxie

    Frau Wichers, die hier aufdringlich mit ihrem Buch hausieren geht, hätte sich lieber beim Schreiben desselben mehr Mühe geben sollen. Darin gibt es 1:1 aufgeschriebene Geschichten von ohne Sex lebenden Menschen, die einen findens gut, die anderen nicht so. Tolle Wurst. Die Autorin hat sich auch nicht die Mühe gemacht, ein theoretisches Gerüst zu geben oder ein analytisches Nachwort zu verfassen.

  • ...

    "..haben in Partnerschaft lebende Menschen in der Regel mehr Sex als Singles.. "

     

    Welch erstaunliche Feststellung

  • SK
    Sir Kiebitz

    HAHA .. was ein bescheuerter Artikel!

     

    Es stellt sich doch nicht die Frage ob oder ob nicht Sex.

     

    Das Problem unserer Gesellschaft und der immer abnehmenden Beziehungsfähigkeit liegt doch m. E. n. im Grunde darin, dass die Leute nicht mehr miteinander für die Ziele des Einzelnen der Beziehung kämpfen. Man sich nicht mehr ergänzt sondern den Partner nach seinen Wünschen verändern will.

     

    Es ist kein "Miteinander" mehr, sondern nur noch ein "Nebeneinander".

     

    In einer Beziehung, in der jeder Partner trotzdem für sich ist und sich selbst reflektiert, geschieht guter und befriedigender Sexualkontakt doch von alleine. Meiner Meinung nach ...

     

    Darkrooms, Pornos, Perversitäten .. wie im alten Rom. Und das alte Rom ist nicht alt geworden ..

     

    Zum Thema Beziehung, Liebe, Partnerschaft kann ich das Buch "Die Liebe neu erfinden" von Wilhelm Schmid sehr empfehlen. Kann eigentlich alle Bücher von W. Schmid empfehlen!

     

    Seid nett zueinander und arbeitet an Euch selbst .. dann klappt's auch mit der Nachbarin/dem Nachbarn.

     

    Herzliche Grüße

     

    Kiebitz

  • H
    H.Klöcker

    klar kann man ohne Sex leben (überleben), aber so lebt man wahrscheinlich nur wenn man keinen passenden Partner dafür hat

  • M
    Michael

    Allein das Foto ist ein Skandal - schon wieder liegt Frau unten - und das in der TAZ!!!!!

  • S
    Sascha

    Sicherlich kann man auch ohne leben, ganz egal, wie das eigene Empfinden ist. Und mit Sicherheit kann man als halbwegs vorzeigbarer Single auch relativ schnell und unkompliziert an Sex kommen, wenn man denn will, ABER ...

     

    Ja, ein Aber gibt es irgendwie immer. Ich als Single muss ganz ehrlich sagen, dass es zwar schön ist, Sex zu haben, aber hin und wieder vermisst man als Single auch die Geborgenheit einer Beziehung.

    Abends Heim zu kommen, und dort jemanden zu haben. Jemanden, mit dem man sich gerne mal auf das Sofa mümmelt, oder mit dem man langweilige Plichtgeburtstage teilt, oder oder oder ...

     

    Ich als Single vermisse dies das ein oder andere mal. Und Sex zu bekommen ist wesentlich einfacher, als einen Partner zu finden, dem man auch wirklich vertraut und bei dem man sich geborgen fühlt.

     

    Und manchesmal frage ich mich: wo ist SIE, meine zukünftige Partnerin, die sich auch darauf freut zu mir Heim zu kommen. Oder wo ist meine Ex hin? :-)

  • W
    Werner

    Bei vielen besteht das Wissen und Können über SEX nur aus den drei Buchstaben, dabei gehört dazu ein ganzes

    Alphabet.

  • E
    Eberhard

    Natürlich kann man ohne Sex leben,

    aber nicht ohne guten Sex!

  • W
    Wolfgang

    Kann man ohne Sex gut leben?

     

    Nein, ohne Licht, Luft und Sonne kann man auch nicht leben.

  • S
    Sven

    Der eine kann's, die meisten anderen nicht. Wenn in einer Partnerschaft nicht beide ohne Sex leben können, geht die Liebe (fast) zwangsläufig daran zugrunde, da ja immer der andere Partner seine Bedürfnisse nicht befriedigt oder nicht respektiert sieht.

     

    Aber selbstverständlich kann man sich (selber!) alles abgewöhnen oder verekeln und dann meinen, man hätte ein "gutes Leben" ...obwohl "das Leben" an sich ja wohl kaum ohne Sex auskäm.

    Wir sind zwar arrogant aber trotzdem noch so' ne Art Lebewesen, oder?

  • P
    P.Haller

    Wenn man sieht, wohin Sex ausserhalb einer festen Beziehung führen kann (s. J.Assange), dann sollte man sich schon überlegen, ob es das alles wert ist.

     

    Und wenns gar nicht mehr geht, hat man ja noch ein Paar Hände oder dergleichen !

    Innerhalb einer Beziehung sieht das jedoch schon anders aus, da kann Sex, manchal zumindest, nicht schaden.

  • RR
    @ Renate Wichers

    Sollten Sie wirklich Frau Wichers sein und nicht irgendein anoynmer Cyber-Stalker:

     

    Unfassbar.

    Ein Leserforum zu mißbrauchen, um das eigene Machwerk anzupreisen.

    Spricht nicht gerade für Sie oder Ihr Buch. Ebensowenig wie die Leser-Rezensionen bei Amazon...

     

    Fazit:

    Ohne Sex kann man leben.

    Und ohne aufdringliche Schleichwerbung kann man noch viel besser leben.

  • S
    Stefan

    "Sie glauben, dass Sex nicht die einzige Möglichkeit ist, Nähe in einer Beziehung auszudrücken."

     

    das glaube ich auch - weiß jetzt aber wirklich nicht, was das eine mit dem anderen (zwangsläufig) zu tun haben soll.

     

    Ich habe Sex meistens, gerade als Single, aus ganz anderen Gründen als um Nähe zu spüren/auszudrücken.

     

    Und: die Frage, ob man als Single oder als Teil eines Paares mehr oder weniger Sex hat, müßte etwas genauer betrachtet werden. Nämlich, in welcher Lebensform man mehr unfreiwilligen Sex hat.

     

    Habe ich eine Partnerin, die keine Lust auf Sex hat, habe ich ebenfalls keinen (Monogamie jetzt mal vorausgesetzt).

     

    Bin ich Single, habe ich auch nicht immer Lust auf Sex - aber wenn, dann kann ich wenigstens etwas dagegen unternehmen - und dann habe ich meistens auch welchen.

     

    Zugegeben: das ist in einer Großstadt, Berlin zumal, natürlich wesentlich einfacher als auf dem flachen Land...

     

    Als gesellschaftlichen Zwang habe ich den Wunsch nach Sex noch nie gespürt - eher die puristische Einstellungen zu diesem Thema, die man ab und an durchaus noch antrifft.

     

    vg, stefan

  • US
    Uwe Sak

    Natürlich kann man. Wenn man das bestreitet, würde man Vergewaltigern, die nicht das nötige Kleingeld besitzen um ins Bordell zu gehen, eine Top-Entschuldigung liefern.

  • F
    Freigeist

    Ohne? Wunderbar!!

  • I
    imation

    "Kann man ohne Sex gut leben?"

     

    Sicher kann man.

    Die Frage ist eher ob man dies will.

    Und ich will nicht ohne Sex leben.

  • F
    FAXENDICKE

    Warum es wohl immer weniger Pärchen gibt? Die meisten Paarbeziehungen sind doch mittel-bis langfristig darauf angelegt auch an Kinder, Familie, eigene Wohnung bzw, Häuschen zu denken.

    Im Zeitalter von Dumpinglöhnen, Zeitverträgen und somit ungewisser Zukunft kommen Paarbeziehungen schnell an ihre Grenzen. Die die noch etwas mehr Perspektive haben, machen es doch schon wie einst der Adel, indem sie unter sich bleiben wollen, was ja auch das Vermögen zusammenhalten kann, siehe ELITE Partner, Akademiker mit Niveau, bal, bla, bla...

    So treibt eine kranke kapitalistisch ausbeuterische Politik eben ihre Blüten.

    Sex mit ständig wechselnden Partnern mag anfangs ja ganz nett sein, aber Sex in einer soliden Beziehung hat doch mehr.

  • L
    Lefkada

    NEIIIIIN!!!

  • B
    Bernd

    Oder muss man?

    Die Frage stellt sich eigentlich nicht, wenn die Partnerin einfach nicht will. Dann ist das so, und man muss halt abwarten was wird. Oder man zieht daraus die Konsequenzen.

    Natürlich kann ich sagen, ohne Sex habe ich mehr Zeit mich auf anderes zu konzentrieren, aber das gilt für alles andere auch. Auch ohne Geld, ohne Fernsehen oder ohne Arbeit habe ich mehr Zeit für anderes.

    Kurz gesagt: Mit Sex fände ich besser !!!

  • G
    Gockeline

    Ich glaube die Zeit, wo den Sex noch vermarkten mußte oder konnte ,weil man mit ihm mehr verdienen konnte ist vorbei.

    Es war die Zeit nach der Aufdeckung aller Tabus.

    Heute ist es allen eher peinlich, ständig mit Sex konfrontiert zu werden.

    Weil es nichts heimliches verbotenes mehr gibt.

    Heute bedient man nur noch ein paar Sexsüchtige

    oder Ungebildete oder Ungezogene.

    Man wird es kaum glauben,

    aber es wird wieder eine Zeit kommen ,

    wo man eher auf Etikette Wert legt,

    als auf blanken Sex.

  • OS
    Outer Space

    Ja.

    Der Genuss köstlicher Speisen und Getränke ist meist weitaus sinnlicher als Sex. Außerdem saut man sich die Bettlaken nicht so ein.

  • RW
    Renate Wichers

    Liebe Redaktion,

     

    zu diesem Thema kann ich Ihnen mein Buch

     

    NIE MEHR SEX - Leben ohne Liebe?

    Renate Wichers

    Schwarzkopf-Verlag

     

    empfehlen.

     

    Mit freundlichen Grüßen

     

    Renate Wichers

  • I
    Ingo

    Pauschalpuff, Deutschlands beste Erfindung. :D