Streiks in Textilfabriken in Bangladesch: Einfach dichtgemacht
In Bangladesch hatten tausende Arbeiter Fabriken von Gap, Zara und H&M bestreikt und höhere Löhne gefordert. Die Fabriken sollen bis auf weiteres schließen.
Die Schließung betrifft 55 Fabriken in Ashulia, einem Vorort der Hauptstadt Dhaka. Dort wird unter anderem für die Modemarken Gap, Zara und H&M genäht. Der Entschluss des Textilverbands folgt auf die Verhaftung von sieben Streikanführern. Bereits am Dienstag hatte die Polizei zudem mit Gummigeschossen auf protestierende Arbeiter gefeuert; dabei gab es laut der Gewerkschaftsvertreterin Akhter zehn Verletzte.
Die Arbeiter hatten ihren Streik vor eineinhalb Wochen begonnen, zunächst aus Protest gegen die Entlassung von 121 Kollegen. Inzwischen fordern sie auch eine deutliche Lohnerhöhung. Bislang bekommen sie den Mindestlohn von 5.300 Taka (gut 63 Euro) im Monat – sie verlangen nun eine Verdreifachung. Die Textilarbeiter in Bangladesch gehören zu den am schlechtesten bezahlten der Welt.
Branchenpräsident Rahman sagte, nach der Anhebung des Mindestlohns durch die Regierung im Jahr 2013 gebe es „kaum eine Chance“ auf eine weitere Erhöhung. Er verwies auf ein Gesetz, wonach Löhne nur alle fünf Jahre verändert werden könnten.
Die Textilindustrie sorgt für rund 80 Prozent der Exporte Bangladeschs. Eine größere und längere Unterbrechung der Produktion könnte starke Auswirkungen auf die gesamte Wirtschaft des armen Landes haben. Die örtliche Textilbranche steht immer wieder wegen der schlechten Bezahlung der Angestellten und der gefährlichen Arbeitsbedingungen in der Kritik.
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