Streik nach Tötungsvorfällen: Separatisten bestreiken Kaschmir
Im indischen Teil von Kaschmir ist das öffentliche Leben weitgehend lahmgelegt. Separatisten haben aus Protest gegen Gewalttaten einen Streik ausgerufen.
Vergangene Woche hatten Bewaffnete in der Stadt Sopore zunächst einen bekannten Gegner der indischen Herrschaft in Kaschmir erschossen. Später wurden zwei frühere Aufständische sowie ein Sympathisant der Separatisten getötet. Die Behörden verwiesen auf erste Ermittlungen, wonach die vier Opfer von Rebellen aus nächster Nähe erschossen worden seien. Doch Separatisten machten Geheimdienste der Regierung für die Tötungen verantwortlich.
Das mehrheitlich von Muslimen bewohnte Kaschmir ist zwischen Indien und Pakistan geteilt. Beide Staaten beanspruchen aber die gesamte Region für sich. Seit 2003 gilt ein Waffenstillstand, der jedoch immer wieder von Scharmützeln unterbrochen wird.
Indien wirft Pakistan vor, Aufständische zu unterstützen. Pakistan dagegen beteuert stets, den Gegnern der indischen Herrschaft in Kaschmir lediglich moralisch und diplomatisch zu helfen. Seit Beginn des bewaffneten Konflikts 1989 wurden mehr als 68 000 Menschen getötet.
In den vergangenen Jahren hat Indien die zahlreichen Rebellengruppen weitgehend eingedämmt. Deren Widerstand schlägt sich inzwischen in erster Linie in Straßenprotesten nieder.
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