Störaktionen gegen Merkel-Auftritte: CDU beschuldigt AfD-Anhänger
Wieder fliegen Tomaten bei einem Wahlkampfauftritt von Kanzlerin Merkel. CDU-Generalsekretär Tauber schimpft auf die mutmaßlichen AfD-Sympathisanten.
Die Demonstranten, die Kanzlerin Merkel (CDU) ausbuhten, seien zu weiten Teilen Rechtsextreme, die „unter dem Banner der AfD“ CDU-Veranstaltungen störten.
Merkel war am Freitagabend bei einem Wahlkampfauftritt in Vorpommern von etwa 150 rechten Demonstranten mit Pfiffen und Buhrufen begrüßt worden, ihr Auto wurde bei der Einfahrt zur Veranstaltungshalle mit Tomaten beworfen. Demonstranten, darunter NPD- und AfD-Anhänger, riefen vor der Halle „Hau ab! Hau ab!“. Die CDU-Vorsitzende war zuvor bereits in Heidelberg mit Tomaten beworfen worden. Am Mittwoch wurde ihre gesamte Rede im sächsischen Torgau mit Buhrufen, Pfiffen und Hupen massiv gestört.
Meinungsforscher rechnen zwei Wochen vor der Bundestagswahl mit einer deutlich höheren Beteiligung als vor vier Jahren. 39 Prozent wollten Merkel auf keinem Fall mehr als Kanzlerin haben und gingen deshalb eher wählen, erklärte der Chef des Insa-Instituts, Hermann Binkert, der Stuttgarter Zeitung und den Stuttgarter Nachrichten. Manche frühere Nichtwähler fänden in der AfD ein Angebot, das sie zur Wahl motiviere. Im Gegenzug gingen viele nur zur Wahl, um ein zu starkes AfD-Ergebnis zu verhindern.
„Ich erwarte eine Beteiligung zwischen 75 und 80 Prozent“, sagte Binkert. 2013 hatten 71,5 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme abgegeben. Auch Forsa-Chef Manfred Güllner rechnet mit drei bis vier Prozentpunkten mehr als vor vier Jahren.
In jüngsten Umfragen ist Merkels Union weiterhin klar stärkste Kraft – weit vor den Sozialdemokraten und ihrem Kanzlerkandidaten Martin Schulz. Eng ist das Rennen um Platz drei, wobei sich im ARD-„Deutschlandtrend“ die AfD mit 11 Prozent vor die Linke (10), FDP (9) und Grüne (8) schiebt. Das ZDF-„Politbarometer“ sieht FDP, Linke und AfD gleichauf bei je 9 Prozent und die Grünen bei 8 Prozent.
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