Stimmberechtigte in Berlin 2021: Weniger Wahlberechtige in Berlin
Im größer gewordenen Berlin sind die deutschen Wahlberechtigten weniger geworden. Berlins Obdachlose dürfen auch wählen gehen.
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Im Blick auf den Berliner Superwahltag dieses Jahr hat die Landeswahlleitung die Zahlen der Wahlberechtigten veröffentlicht. Am 26. September stehen die Bundestagswahlen an, die Wahl des Berliner Abgeordnetenhauses und der Bezirksverordnetenversammlungen. Des Weiteren findet der Volksentscheid „Deutsche Wohnen & Co enteignen“ statt.
Aus den Zahlen geht dabei hervor, dass, verglichen mit den Zahlen zur letzten Wahl des Abgeordnetenhaus 2016, weniger Berliner*innen wahlberechtigt sind. Dies mag verblüffen, weil doch in den vergangenen Jahren bis zum Beginn der Coronapandemie die Bevölkerung Berlins stetig zugenommen hat.
„Die Begründung für die zurückgegangene Zahl der Wahlberechtigten in Berlin ist in den Wanderungsbewegungen zu finden“, erklärt Sabine Stöckmann, Mitarbeiterin des Amts für Statistik Berlin-Brandenburg. Und dabei ziehen mehr Deutsche aus Berlin fort, als welche hinzuziehen.
Es ziehen mehr Deutsche fort, als welche zuziehen
2019 gab es einen Fortzugsüberschuss von 13.798 Deutschen und damit auch Wahlberechtigten, so das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg. Hingegen gab es von 32.968 Menschen ohne deutsche Staatsangehörigkeit 2019 einen Zuzugsüberschuss. Den größten Rückgang der Wahlberechtigten verzeichnet der Bezirk Neukölln. Hier gibt es einen Rückgang von 7.184 Wahlberechtigten, das sind 3,5 Prozent weniger Wahlberechtigte im Vergleich zur Wahl des Abgeordnetenhaus 2016.
Zweitgrößte Abnahme ist in Reinickendorf mit einem Rückgang von 6.145 Wahlberechtigten. In ganz Berlin ist ein Rückgang von 39.678 Wahlberechtigten feststellbar. Die einzige Zunahme in Berlin registriert Treptow-Köpenick, hier gibt es 3.437 mehr Wahlberechtigte im Vergleich zur letzten Wahl des Abgeordnetenhaus.
Wer wahlberechtigt ist
Zur Wahl des Bundestages und des Abgeordnetenhauses sind alle über 18-jährigen Deutsche mit einem Wohnsitz in Berlin seit mindestens drei Monaten wahlberechtigt. Ausländer dürfen weder wählen noch für eine Wahl kandidieren.
Wahlberechtigt sind dagegen Berlins Obdachlose, die nicht im Einwohnermeldeamt registriert sind und deswegen nicht in der Statistik aufgezählt sind. Um an den Wahlen teilzunehmen, müssen sie bis 3. September einen Antrag zur Aufnahme im Wählerverzeichnis beim Bezirkswahlamt gestellt haben. Bestätigen sie zusätzlich, dass sie sich seit dem 26. Juni 2021 in Berlin aufhalten, dürfen sie beim Volksentscheid Deutsche Wohnen & Co enteignen teilnehmen.
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