Stichwahl um Landkreis Osnabrück: Erstmals gewinnt eine Grüne
In Osnabrück hat Anna Kebschull die Landratswahl gewonnen. Sie ist die erste Nicht-CDUlerin seit Kriegsende in dem Amt.
Kebschull ist damit nach Parteiangaben bundesweit die erste Politikerin der Grünen an der Spitze eines Landkreises. Bisher hätten nur zwei Männer der Grünen eine Landratswahl gewonnen – und zwar in Bayern. Kebschull wurde 2016 in den Osnabrücker Kreistag gewählt, sie ist dort derzeit stellvertretende Fraktionsvorsitzende.
Bei den anderen beiden Landratsstichwahlen lief es für die CDU am Sonntag besser: So konnten sich die Bewerber der CDU im Landkreis Lüneburg und in der Grafschaft Bentheim durchsetzen. Jens Böther entschied die Stichwahl im Landkreis Lüneburg gegen den SPD-Bewerber Norbert Meyer für sich. Für Böther stimmten nach Angaben des Landkreises 50,2 Prozent der Wähler, für Meyer 49,8 Prozent. Die Entscheidung fiel somit knapp aus. Amtsinhaber Manfred Nahrstedt (SPD) war nicht noch einmal zur Wahl angetreten. Die Wahlbeteiligung lag bei 36 Prozent, vor drei Wochen hatten am Tag der Europawahl 65 Prozent der Wahlberechtigten teilgenommen.
Der bisherige Erste Kreisrat Uwe Fietzek (CDU) wird neuer Landrat in der Grafschaft Bentheim. Er setzte sich gegen den Bad Bentheimer Bürgermeister Volker Pannen (SPD) durch. Fietzek erhielt 51,9 Prozent der Stimmen, für Pannen stimmten 48,1 Prozent. Fietzek tritt seine siebenjährige Amtszeit am 1. November an. Der bisherige Landrat Friedrich Kethorn (CDU) war aus Altersgründen nicht zur Wiederwahl angetreten. Die Wahlbeteiligung fiel mit 35,4 Prozent deutlich geringer aus als im ersten Wahlgang mit 60,7 Prozent.
Zu den drei Landratsstichwahlen waren mehr als 550.000 Menschen aufgerufen. Insgesamt standen am Sonntag 23 Stichwahlen auf dem Programm, in den meisten Fällen wurde ein neuer Bürgermeister bestimmt. Auch 16- und 17-Jährige konnten sich – anders als bei Landtags- oder Bundestagswahlen – daran beteiligen.
Am 26. Mai waren bereits in neun Landkreisen neue Landräte gewählt worden. Große Machtverschiebungen zwischen den Parteien hatten sich dabei anders als bei der Europawahl auf Landes- und Bundesebene aber nicht ergeben. In vielen Landkreisen waren die amtierenden Landräte im Amt bestätigt worden. In Niedersachsen gibt es 37 Landkreise, inklusive der Region Hannover.
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