Steuervorteile in Luxemburg: Hallo, Steuerparadies!
Als Reaktion auf die Affäre um Steuervorteile für Großkonzerne, stuft Belgien seinen Nachbarn als Steueroase ein.
Finanzminister Johan Van Overtveldt sagte der Tageszeitung De Morgen, „angesichts der aktuellen Lage“ bleibe der Regierung „nichts anderes übrig, als Luxemburg auf die Liste zu setzen“. Zugleich erkannte er an, „dass Luxemburg bereits viel tut, um mehr Transparenz zu schaffen“.
Belgien werde allerdings die Richtlinien der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung zur Transparenz befolgen und Luxemburg „als Konsequenz daraus“ auf die Liste setzen.
Im November hatte ein internationales Recherchenetzwerk detailliert über hunderte Fälle berichtet, in denen multinationale Konzerne in Luxemburg auf Kosten anderer EU-Länder Steuerzahlungen vermieden. Grundlage waren sogenannte Steuervorabbescheide der dortigen Finanzämter.
Die Praxis ist nicht illegal, begünstigt aber die Steuerflucht. Inzwischen vereinbarten die EU-Staaten, sich künftig alle drei Monate gegenseitig über umstrittene Steuerabsprachen mit Großunternehmen zu informieren.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!