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„Stern“: Giftgashändler ist Informant des BND

■ Deutsche Geheimdienstler sollen über Libyen-Deal Bescheid gewußt haben

Hamburg/Mönchengladbach/ Bonn (ots/dpa) – Der per Haftbefehl gesuchte Berge Balanian, der Computeranlagen für die Giftgasproduktion nach Libyen geschmuggelt haben soll, ist laut Stern seit vier Jahren Informant des Bundesnachrichtendienstes (BND). Bei einer Durchsuchung seiner Wohn- und Geschäftsräume in Belgien seien Unterlagen gefunden worden, die eine Verbindung Balanians zur Düsseldorfer BND- Außenstelle belegen, berichtet die Hamburger Illustrierte in ihrer heutigen Ausgabe. Der gebürtige Libanese armenischer Abstammung mit deutschem Paß habe den Ermittlern gesagt, er habe zwei BND-Beamte seit vier Jahren über seine Libyen-Geschäfte informiert und mit ihnen alles abgesprochen. Der BND dementiert den Stern- Bericht. Nach eigenen Angaben hatte er zwar Kontakt zu Balanian, wußte aber nichts von seinen Aktivitäten. Balanian soll sich inzwischen nach Libyen abgesetzt haben. Unterdessen will die Staatsanwaltschaft gegen die beiden wegen der Affäre festgenommenen Geschäftsleute aus Mönchengladbach schnell Anklage erheben. „Wir denken dabei in Wochen und nicht in Monaten“, sagte ein Sprecher gestern.

Mit der Affäre wird sich auch der Bundestag befassen. SPD und Bündnis 90/Die Grünen verlangen von der Regierung einen Bericht im Wirtschaftsausschuß. Dann müsse auch über Konsequenzen geredet werden, sagte SPD-Rüstungsexperte Hermann Bachmaier. Die Bündnisgrünen wollen zudem wissen, welche Erkenntnisse die Geheimdienste über die Affäre hatten.

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