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Steppkes Allerlei

■ Hamburgs Kinderaufführungen zu Weihnachten – alle Jahre wieder legen sich Hamburger Theater vor dem Fest mit Kinderkultur ordentlich ins Zeug

Mit Kindertheater zu Weihnachten ist es wie mit Gebäckmischungen: Für jeden Geschmack ist etwas dabei. Manche Kekse könnte man immer wieder essen, andere waren schon immer fade und viele schmecken ähnlich. Und es gibt mindestens so viele Kinderstücke wie Keksrezepte.

Den Spekulatius unter den Kinderstücken bietet das Theater für Kinder mit dem Märchen vom Schwanensee: nach bewährtem, überliefertem Rezept zubereitet mit Gesang und Ballett zur Musik von Tschaikowskij – klassisch ohne gewagte Zutaten (noch bis zum 27. Dezember).

Auch die Stücke in der Fabrik bedürften keiner Erklärung, wären sie nicht kombiniert: Peter, der Wolf und die Zauberflöte. 16 Schüler haben Bekanntes variiert und mit Pantomime und einem Erzähler gespickt. Herausgekommen sind zwei musikalische Märchen, die von Klaviermusik begleitet werden. Gezeigt werden die Musikmärchen am Heiligmittag (24. Dezember, 12 Uhr).

Wer statt Weihnachtskeksen lieber Torte mag, dem offeriert das Fundus Theater die Feenposse Kuchen für den Taugenichts – wie meist im Fundus mit einer Prise Lebenshilfe für Kinder. „Das Glück ist wie ein Kuchen, man muß es nur backen“, meint Fee Claudia Regulata. Sie arbeitet in einer Art Glücks-Bringdienst und hat Aufträge ohne Ende. Sie backt für Kinder ab sechs Jahren und stellt dabei fest, daß Teilen und Abgeben manchmal schwerfällt (11.-13. und 17./18. Dezember, 10 Uhr und 14./15. Dezember, 15 Uhr).

Hänschen Klein, ebenfalls im Fundus Theater, klingt nach einfacher Zubereitung. Aber der Klang trügt. Hänschen ist zwar klein, geht aber nicht in die weite Welt, sondern in die große Stadt hinein. Ein Stück vom Umziehen und von neuen Freunden (5./6. Dezember, 10 Uhr, 7./8., 15 Uhr.

Wer's bunt garniert mag, sozusagen mit Gesangsstreuseln verziert, sollte sich aufmachen in die Kammerspiele. Da gibt's das Musikmärchen Der Rote Korsar. Die Geschichte spielt zwar im Krankenhaus, schmeckt aber nicht nach Medizin, sondern nach der großen, weiten Welt mit Piraten, Verliebten und versteckten Schätzen (7./8./14./15./21.22. Dezember, 15 Uhr und 3.-6./17.-20., 11 Uhr).

Nach ähnlichem Rezept entstanden ist das Musikmärchen Arriman II – die Rückkehr des Bösen auf Kampnagel. Im Unterschied zum Roten Korsar ist Arriman II gewürzt mit einer Prise Magie. Die Gruppe MäGäDäM/Aprillfrisch erzählt die Geschichte von Arrimans Nachfolger Ferdinand Fratz. Der kämpft gegen eine Hexe und einen abrißwütigen Bauunternehmer (6.-8./10.-15. und 18.-21. Dezember, Kampnagel, k2).

Bunt wie ein ganzer Plätzchenteller ist der Nikolaustag im Schauspielhaus: Da gibt es ein Kinderfest mit Tanzbären, Märchen, russischem Nikolaus und Eisangeln (6. Dezember ab 17 Uhr).

Das Weihnachtsstück des Al-tonaer Theaters Ich bin ein Frosch, na und? schließlich paßt kaum in die Keksdose. Frösche essen keine Plätzchen, küssen aber mit Begeisterung und fühlen sich danach viel besser. Das Stück über Selbstfindung und Zuneigung läuft noch bis zum 26. Dezember.

Noch eines haben Kindertheater und Keksmischungen gemeinsam: Oft probiert man leider nur die Hälfte und fragt sich, warum man nicht nur eine Sorte gekauft hat.

Judith Weber

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