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■ KommentarSteinzeitpolitik

Daß Henning Voscherau Schwierigkeiten hat, bei seinen taktischen Pirouetten auf dem glatten Parkett der politischen Realität nicht ins Schleudern zu geraten, ist bekannt.

Daß er als Betonträumer aber mit gigantischen Stadterweiterungs-Visionen auch noch den letzten Realitätsbezug verliert, schärft sein Profil als wolkiger Überflieger, der Probleme von heute gerne nach Urväter Art gelöst sehen möchte – und am Ende immer baß erstaunt ist, wenn aus seinen Ideen mal wieder nichts wird.

Auf des Bürgermeisters Träume nur mit Spott und Häme zu reagieren, würde seine Visionen jedoch gefährlich verharmlosen. Schon allein die Wortwahl „City Ost“ zeigt, wes Geistes Kind er ist: In Begriff und Idee knüpft er nahtlos an die Betonkonzepte der 60er Jahre an.

Voscherau hat das Kind im Manne, welches so gerne mit Transrapid, Elbtunnelröhren, Bürotürmen, Autobahnen, Hochhaussiedlungen, Güterverkehrszentren und Containerterminals spielt, zum stadtplanerischen Programm für Norddeutschland erhoben; ein Ewiggestriger, der offenbar wild entschlossen ist, die gigantischen Fehler seiner Vorgänger 30 Jahre später noch einmal zu wiederholen.

Der Senatschef ist in der Wachstums- und Planungsdenke der 60er Jahre stehengeblieben. Er träumt von Problemlösung durch Technik und Beton, Wachstum und Arbeitsplätzen und seinen großen Vorbildern Herbert Weichmann und Helmut Schmidt.

Es ist tragisch für die Stadt und auch für Hamburgs SPD, einen solchen Steinzeitpolitiker an ihrer Spitze zu wissen.

Florian Marten

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