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Steinkühler lernfähig

■ IG Metall–Chef zeigt Flagge im gemein–gewerkschaftlichen Skandal

Einmal ganz abgesehen davon, daß der Verkauf der Mehrheitsanteile der Bank für Gemeinwirtschaft der gewerkschaftlichen Mißwirtschaft in Sachen Neue Heimat geschuldet ist - einer hat dabei einen ersten Punktsieg erzielt: IG Metall– Chef Franz Steinkühler. Er - und nicht etwa DGB–Chef Breit - war es, der die Gewerkschaftsmitgliedschaft und die Öffentlichkeit über den BfG–Verkauf informierte. So etwas wie den Affront, den die DGB–Spitze vor allem der eigenen Mitgliedschaft durch den Neue Heimat–Deal mit Bäcker Schiesser zugemutet habe, wolle er nicht noch einmal erleben. Der Mann hat gelernt. Das ist ihm als Pluspunkt anzurechnen, auch wenn es dazu einer ganzen Reihe gemeinwirtschaftlicher Skandale bedurfte. Seit Jahren demonstrieren die politischen Repräsentanten der Gewerkschaftsbewegung in der Skandalspirale um die Gemeinwirtschaft politisches Versagen auf der ganzen Linie. Die gewählten obersten Vertreter der Gewerkschaftsbewegung beließen es bei zuweilen zwar gekonnt intonierten, aber eben nur verbalen Beteuerungen, die Mißwirtschaft im eigenen Haus aufklären zu wollen. Ohne ein weiteres Debakel der DGB–Spitze erst abzuwarten, hat Steinkühler die Dinge nach dem BfG–Verkauf entschlossen selbst in die Hand genommen. Immerhin ein Ansatzpunkt, eine neue Offenheit, die für sich genommen eigentlich ganz und gar nichts bemerkenswertes an sich hätte - wenn sie sich nicht so kraß gegen die bislang geübte Mauschelpolitik abheben würde. Sollte Franz Steinkühler den ernsthaften Plan im Herzen tragen, politisch Flagge zu zeigen, dann steht ihm eine große Aufgabe bevor. Die offenen Fragen um den Neue Heimat–Deal in seiner ganzen Konsequenz bietet die echte Chance für einen politischen Spitzenfunktionär der Gewerkschaftsbewegung, sich als handlungsfähig zu profilieren. Maria Kniesburges

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