: Startrampe
Im Jahr ihrer größten Krise bekommt die Loveparade flankierende Unterstützung aus dem Fach der FilmemacherInnen: Christoph Stark hat mit Julietta die Szenerie der größten Straßentanzveranstaltung Deutschlands für die Bebilderung einer ganz und gar nicht fröhlichen Geschichte genutzt. Die titelgebende junge Dame, mit Drogen voll bis oben hin, wird dortselbst vor dem sicheren Ertrinken aus einem Berliner Springbrunnen gerettet – von Max, einem DJ. Der schwängert ungefragt noch in derselben Nacht die Bewusstlose. Und deren Medizin studierender Lover ahnt von all dem nichts, als er sich ausgerechnet mit Max anfreundet.
Da haben wir doch endlich mal wieder eines der seltenen Beweisstücke für das seit geraumer Zeit beschworene 80er-Jahre-Revival: Wenn sich auch Fönfrisuren, Wetgel und Karottenhosen im Alltag des neuen Jahrtausends glücklicherweise nicht noch einmal durchsetzen konnten – in manchem Film sind sie gern gesehene Ausstattungsdetails. David Moreton Edge Of Seventeen dekliniert die Themen „Erwachsenwerden“ und „schwules Coming-out“ für das Jahr 1984 in einem Ort der tiefsten US-Provinz durch. Herausgekommen ist eine temporeiche Komödie. Den Soundtrack steuerte Thompson Twins' Tom Bailey bei.
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