■ Standbild: Apfelbackig bereit
„Feuer und Flamme – Beobachtungen bei einer Dorffeuerwehr“, Mo., 20.15 Uhr, 3sat
Mit dem „Tod im Häcksler“- Tatort, bei dem ja seinerzeit die ganze bucklige Ortschaft mit drinhing, hatte dieser „Dorfzusammenhalt“ wenig zu tun. Im kirchenlosen 600-Seelen-Dorf Büdlingen nahe dem Kernkraftwerk Krümmel hängen zwar auch alle mit drin – aber in der Freiwilligen Feuerwehr. Und die ist für den Super-GAU zuständig oder übt sich zumindest nach Kräften: beim Sommerfest zum Beispiel im Biertrinken oder nach gewonnenem Wettkampf der Elbmarschwehren im Biertrinken oder nach Beerdigung eines getreuen Feuerwehrveteranen im Biertrinken oder nach dem Laternenumzug im Biertrinken oder nach Kranzniederlegung beim Volkstrauertag im Biertrinken oder beim Feuerwehrball im Biertrinken oder bei der Jahreshauptversammlung im Biertrinken.
Andererseits aber hatte Autorin Tink Diaz wohl auch nicht wirklich damit gerechnet, daß sich in Büdlingen (und ergo im Gegensatz zu den verschiedentlichsten Unglücksfällen außerhalb der Büdlinger Zuständigkeit) ein Häuserbrand einstellen würde. Um so entspannter also guckte Diaz den 60 stets alarmbereiten „Kameraden“ – darunter auch drei latent frustrierte, zumeist als Unfallsimulationsopfer abgestellte junge Frauen – stichprobenartig beim dörflichen Dasein zu und ließ am Beispiel des apfelbackigen Ortsbrandmeisters, des rührseligen Opas Willi und des plauderfreudigen Jungschweinehirten das gesamte, von generationenübergreifenden Pflichtaktivitäten strukturierte Dorfjahr Revue passieren. Einen richtigen Einsatz vermisse man ohnehin nicht allzusehr in Büdlingen, gab der Schweinehirt zu: „Da kann ja nix Gutes bei rauskommen.“ Monie Schmalz
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