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Stabswechsel in Rheinland-PfalzMalu Dreyer ist Regierungschefin

Kurt Beck tritt ab, Malu Dreyer übernimmt: Die bisherige SPD-Sozialministerin ist neue Mininisterpräsidentin von Rheinland-Pfalz. Sie erhält alle Stimmen von Rot-Grün.

Applaus für den Alten von der Neuen: Kurt Beck (l.) und Malu Dreyer am Mittoch im Landtag von Rheinland-Pfalz. Bild: dapd

MAINZ dapd | Die SPD-Politikerin Malu Dreyer ist zur Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz gewählt worden. Sie erhielt am Mittwoch im Mainzer Landtag 60 von 100 abgegebenen Stimmen. Damit votierten in geheimer Abstimmung offenbar alle Abgeordneten von SPD und Grünen für die 51-Jährige.

Die bisherige Sozialministerin tritt die Nachfolge von Kurt Beck (SPD) an, der sich eigenen Angaben zufolge aus gesundheitlichen Gründen aus der aktiven Politik zurückzieht. Er hatte Ende September vergangenen Jahres seinen Rückzug vom Amt angekündigt.

In seiner Abschiedsrede dankte er den Bürgern des Landes. In seinen 18 Jahren als Regierungschef sei die Arbeitslosigkeit annähernd halbiert worden, das Bruttoinlandsprodukt von Rheinland-Pfalz habe sich nahezu verdoppelt. Für ihre Tatkraft danke er den Menschen im Land.

Beck sagte, von ihm gemachte Fehler in seiner Amtszeit täten ihm leid. „Mir persönlich war das immer peinlich und ärgerlich“. Beim Arbeiten aber seien Fehler unvermeidlich. Rückblickend sei das Land aber vorangekommen, etwa bei den Chancen auf Bildung oder bei der Familienfreundlichkeit. Beck dankte seinen Partnern und Vertrauten, darunter die Minister, Staatssekretäre und Mitarbeiter in der Regierungszentrale.

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2 Kommentare

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  • WB
    Wolfgang Banse

    Auch gehandicapte Menscehn können leitende Funktionen übernehmen,wie hier das Amt der Ministerpräsidentin.Die Kirchen hinken hinter wieder wie all zu oft hinter her

  • K
    kroete

    Malu Dreyer hat als Sozialministerin des Landes bewiesen, daß sie wie ihr charismatischer Vorgänger Kurt Beck einen feinen Draht zum Volk hat, noch nicht an politischem Realitätsverlust zur Machterhaltung leidet, der ab bestimmmten Ebenen Betriebsblindheit erzeugt.

    Schön, daß selbst ohne Quote ein sogenanntes christlich - konservativ geprägtes Land mit der Ministerpräsidentin Malu Dreyer eine überwiegend weibliche Regierung stellt.

    Rot - Grün funktioniert hier gut, ein Land, das für die Bundesebene Hoffnung macht.

    Rheinland - Pfalz auf das Nürburgring - Debakel zu reduzieren, ist billige Polemik, zumal die Opposition da kräftig mitgeholfen hat.