Staatskonzern mit Milliardenminus: Uniper erwartet lange Durststrecke
Die Bundesregierung hatte 2022 den angeschlagenen Energiekonzern verstaatlicht. Nun rechnet Uniper auch im laufenden Jahr mit hohen Einbußen.
„Aufgabe des neuen Vorstandes und des Aufsichtsrates wird es sein, Uniper weiterzuentwickeln und wieder profitabel zu machen“, sagte der scheidende Vorstandschef Klaus-Dieter Maubach. „Dabei werden Versorgungssicherheit und Dekarbonisierung die Leitplanken bilden, denn sie sind zwei Seiten derselben Medaille.“
Die frühere E.ON-Kraftwerkstochter war durch den Gas-Lieferstopp Russlands in Schieflage geraten. Der größte deutsche Gashändler musste am lange Zeit sehr teuren Spotmarkt Ersatzmengen kaufen, um die Verträge mit seinen Kunden, darunter zahlreiche Stadtwerke und Regionalversorger, einzuhalten.
Die Bundesregierung hatte Uniper 2022 retten müssen, weil der Konzern in Schieflage geraten war. Um die Kunden, zu denen mehr als 500 Stadtwerke zählen, weiter beliefern zu können, muss Uniper seit dem Stopp russischer Lieferungen Gas zu viel höheren Preisen auf dem Weltmarkt einkaufen. Die Staatshilfen belaufen sich auf bis zu 34,5 Milliarden Euro. Der Bund hält 99,1 Prozent an Uniper.
Im 2022 hat der Konzern einen Nettoverlust von 19,1 Milliarden Euro eingefahren. Dank der zuletzt gesunkenen Gaspreise fiel dieser damit aber nur etwa halb so hoch aus wie zunächst befürchtet.
Ein Kreditrahmen der staatlichen KfW-Bank von 18 Milliarden Euro sei durch eine KfW-Fazilität von zunächst 16,5 Milliarden Euro mit einer Laufzeit bis 2026 ersetzt worden. Diese werde im Laufe der Zeit bis zur Fälligkeit reduziert.
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