piwik no script img

Spiel ohne Sieger im Volksparkstadion

■ Der Hamburger SV einigte sich beim sonntäglichen Bundesligaspiel mit Dynamo Dresden auf ein I:I

einigte sich beim sonntäglichen Bundesligaspiel mit Dynamo Dresden auf ein 1:1

1

2å Einen anderen Menschen zu besiegen, durch seinen persönlichen Triumph also dem anderen eine Niederlage zuzufügen, ist im Bereich der Freizeitspiele schon seit geraumer Zeit „out“, wie man auf Neudeutsch sagt. Ein Trend, dem sich auch zunehmend Hamburgs Fußballer der oberen Chargen anpassen. In der Oberliga hat sich Altona 93 neunmal mit den Gegnern einvernehmlich auf Punkteteilung geeinigt, Hamburgs Zweitligist FC St. Pauli mochte gar 14mal seine Kontrahenden nicht düpieren. Und auch in der nationalen Eliteklasse erzielte der HSV am vergangenen Sonntag gegen Dynamo Dresden bereits das elfte Unentschieden der laufenden Saison.

Ein Geschenk zum 500sten Heimspiel in der Bundesliga hatten sich der HSV und sein 21000fach versammelter Anhang von den Gästen aus der neufünfländischen Partnerstadt erhofft. Doch in der ersten Halbzeit dominierten die Dresdener. HSV-Torhüter Richard Golz war der meistbeschäftigte Mann auf dem Platz. Es sah fast so aus, als sollten sich beiden Mannschaften auf ein Unentschieden zur Pause geeinigt haben. Das „fast“ war ein Flankenlauf vom Dresdener Thomas Rath, der von seinem Mannschaftskollegen Hans-Uwe Pilz zum 1:0 in der 42. Minute vollstreckt wurde.

Nach der Pause dominierte dann der HSV auf dem schmierig rutschigen Rasen des Volksparkstadions. Dem Polen Jan Furtok war es dann in der 64. Minute vergönnt, nach einer von Karsten Bäron weitergeleiteten Flanke von Yordan Letschkov dafür zu sorgen, daß auch dieses Spiel ohne Sieger endete.

„Die Bäume wachsen auch bei uns nicht in den Himmel, wie man heute gesehen hat“, resümierte HSV-Coach Benno Möhlmann die Begegnung. Ein wenig unzufrieden zwar, wegen der Leistung seiner Mannschaft, die gerade in der ersten Halbzeit konfus spielte, aber dennoch eingestehend, daß der HSV beim Ausgleichstor ein wenig Glück hatte und der vermeintliche Abstiegskandidat aus Sachsen eigentlich besser war. Kai Rehländer

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen