Spekulationen um neuen Bahnchef: Nachfolgedebatte eröffnet

In Berlin kursieren schon am Tag von Mehdorns Rücktritt diverse Namen für einen neuen Bahnchef. Wann die Entscheidung darüber fällt, ist aber noch offen.

Airbus-Chef Thomas Enders soll Merkels Kandidat gewesen sein. Regierungssprecher Wilhelm dementierte das. Bild: ap

BERLIN taz Einen Nachfolger für Hartmut Mehdorn zu finden, wird keine einfache Aufgabe: Formal liegt die Entscheidung beim Aufsichtsrat, doch faktisch legt die Bundesregierung als alleinige Eigentümerin die Personalie fest - und Union und SPD dürften durchaus unterschiedliche Vorstellungen haben. Eine Zwischenlösung wiederum, die die endgültige Entscheidung auf die Zeit nach der Wahl vertagen würde, lehnen die Gewerkschaften ab, die die Hälfte der Stimmen im Aufsichtsrat stellen.

Neben möglichen internen Nachfolgern kursieren in Berlin verschiedene Namen von außerhalb des Unternehmens.

Die Rheinische Post meldete am Montag unter Berufung auf Regierungskreise, dass Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) den bisherigen Airbus-Manager Thomas Enders als Nachfolger durchsetzen wolle. Er gilt als unionsnah und hatte in der Vergangenheit auch im Verteidigungsministerium und beim Luftfahrtkonzern EADS gearbeitet. Regierungssprecher Ulrich Wilhelm wies diese Meldung als falsch zurück.

Als aussichtsreicher Kandidat gilt auch Andreas Meyer, der schon früher bei der Deutschen Bahn tätig war und seit 2007 die erfolgreichen Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) leitet. Ein SBB-Sprecher erklärte am Montag zwar, Meyer habe "keine Absichten die Stelle zu wechseln". Zudem gilt Meyer als "Mehdorn-Schüler" - was derzeit nicht zwangsläufig eine Empfehlung darstellt.

Ein weiterer Vorschlag kommt vom SPD-Bahnexperten Hermann Scheer: Er wünscht sich den bisherigen Berliner Finanzsenator Thilo Sarrazin als Bahnchef. Dieser war von 2000 bis 2001 bei der Bahn tätig und gilt als Gegenspieler Mehdorns und Gegner der geplanten Privatisierung. Sarrazin will im Mai zur Deutschen Bundesbank wechseln. MKR

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