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Sparsame Reiche...

■ ... und arbeitsame Arme / Die Weltbank will vor allem die Armen, nicht die Armut abschaffen

Wahington (taz/ap) - Selbst wenn das Wachstum der Weltwirtschaft bis zum Jahr 2000 bei jährlich durchschnittlich 5,1 Prozent läge, würden dann immer noch 825 Millionen Menschen unterhalb der Armutsgrenze leben. Derzeit müssen 1,1 Milliarden Menschen, rund ein Viertel der Erdbevölkerung, mit einem Einkommen von unter einem Dollar täglich leben. So steht es im jüngsten Weltentwicklungsbericht der Weltbank.

Für sie fängt die Kausalkette beim Sparen an: Wenn die Verschuldung in den USA nicht abgebaut und die Sparneigung in den Industriestaaten nicht gesteigert wird, bleibt das Geld knapp. Dann bleiben auch ihre Zinsen hoch und ihr Wachstum niedrig. Und das drosselt wiederum die Nachfrage nach Gütern aus der „Dritten Welt“. Die Rohstoffpreise fallen weiter. Umgekehrt verschärfen höhere Zinsen die Schuldenkrise. Alles zusammen führt zu weiter nachlassender Bereitschaft der Industriestaaten, Entwicklungshilfe zu leisten. Lateinamerika erleide dadurch einen schweren Rückschlag, die bereits unerträgliche Situation in Afrika südlich der Sahara werde noch schlimmer.

Abhilfe empfiehlt die Weltbank durch eine Doppelstrategie: Die Arbeitskraft der Armen soll besser genutzt werden, und die sozialen Leistungen sollen verstärkt werden. Darunter versteht die Weltbank vor allem auch Familienplanung: die Abschaffung der Armen statt die Abschaffung der Armut also. Daß die Streichung von Sozialleistungen in der Dritten Welt oftmals ausgerechnet durch den Internationalen Währungsfonds, Schwesterorganisation der Weltbank, zustande kommt, erwähnt der Bericht allerdings mit keiner zeile.

diba

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