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Sparen oder anderen geben?

■ Nordelbische Synode berät über brisante Themen

Sparzwang einerseits, mehr Entwicklungshilfe andererseits: In diesem Spannungsfeld werden sich die 140 Synodalen der Nordelbischen Kirche bewegen, die von heute bis Sonnabend in Rendsburg tagen. „Wir müssen mit Sorgfalt beraten, wo wir in Zeiten knapper werdender Mittel sinnvolle Schwerpunkte setzen wollen“, sagte gestern die Präsidentin des Kirchenparlaments, Elisabeth Lingner.

„Konnte die Nordelbische Kirche bislang von jährlichen Steigerungsraten ihrer Einnahmen in Höhe von rund fünf bis zehn Prozent ausgehen, so ist künftig ein jährliches Absinken der Kirchensteuereinnahmen von etwa drei bis fünf Prozent zu erwarten“, sagte der Vorsitzende der nordelbischen Kirchenleitung, Bischof Karl Ludwig Kohlwage aus Lübeck, betonte aber gleichzeitig: „An die Gehälter werden wir nicht 'rangehen.“

Die Synode wird außerdem darüber beraten, ob, in welchen Bereichen und wie die Mittel für den Kirchlichen Entwicklungsdienst gesteigert werden. Dabei wird auch über die Kürzung des Weihnachtsgeldes der Pastoren um ein Drittel nachgedacht. Eine weitere Vorlage betrifft die politische Abgeordnetentätigkeit von Geistlichen. Da ein solches Mandat laut Kirchengesetz nicht mit der Ausübung eines Kirchenamtes vermengt werden darf, gilt bislang strikt die Beurlaubung ohne Dienstbezüge. „Das ist aber in Hamburg mit seinem Feierabendparlament ein Problem, denn von den Bezügen kann man nicht leben“, sagte Kohlwage. Gedacht sei an Ausnahmen, in denen beurlaubten Geistlichen Zusatzzahlungen gewährt werden könnten. Bei der Bürgerschaftswahl '93 hatte Pastor Lutz Mohaupt aus finanziellen Gründen auf ein Mandat der CDU verzichtet. dpa

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