Spannungen nach Grenzzwischenfall

ZAGREB/BELGRAD dpa ■ Schüsse jugoslawischer Grenzsoldaten auf ein Boot mit einer kroatischen Verhandlungsdelegation haben in Zagreb für politische Empörung gesorgt. Ministerpräsident Ivica Račan forderte nach Medienberichten von gestern eine öffentliche Entschuldigung Belgrads, weil eine jugoslawische Einheit am Vortag die Delegation nach Schüssen zeitweise festgenommen und auch auf ein kroatisches Polizeiboot gefeuert hatte. Die Kroaten wollten zu einem Treffen, bei dem über die zwischen beiden Staaten umstrittene Donau-Insel Šarengradska Ada geredet werden sollte. Belgrader Politiker bedauerten den Zwischenfall und entschuldigten sich. Nach kroatischen Angaben war das Treffen lange vereinbart. Die Armee in der jugoslawischen Hauptstadt Belgrad erklärte, die Truppen seien nicht informiert worden.