Spalter in Uniform: Platzverweis für Polizei
Von Rechts wegen sollte der DGB seiner Polizeigewerkschaft einen Platzverweis erteilen. Wegen Verrats an der vermeintlich gemeinsamen Sache. Eine Demonstration gegen die unsoziale Politik von Schwarz-Schill zu verweigern, schwächt jedoch die eigene Position und die der Partner. Das ist vorsätzliche Spaltung.
kommentarvon SVEN-MICHAEL VEIT
Es mag ja so sein, dass einige Polizisten die linke Szene in dieser Stadt als Gegner oder gar Feind betrachten. Was nicht unbedingt ein Zeichen demokratischer Reife ist. Wer als Arbeitnehmer und Staatsbürger in Zivil jedoch die eigene Meinung verrät, weil Leute, die man nicht mag, auch unter dieser Regierung zu leiden haben, gibt seinen Anspruch auf Ernsthaftigkeit auf.
Die willkürliche Einteilung in gute und böse Opfer nutzt nur den Tätern. Deren Terrorszenarien zu erliegen, ebenfalls. Mit ihrem gewerkschaftsfeindlichen Verhalten hat die GdP aus Opportunismus den Solidarpakt innerhalb der eigenen Organisation aufgekündigt.
Auch deshalb ist der Tiger DGB als Bettvorleger geendet. Geriert sich als größte und mächtigste Organisation der alten Arbeiterhochburg an der Elbe und lässt sich von den Gewaltphantasien dessen, gegen den sie demonstrieren wollen, mal so eben den Zahn ziehen. Wirklich beeindruckend, wie die samt und sonders sozialdemokratischen Gewerkschaftsfürsten sich vom gnadenlosen Ex-Richter den Weg weisen lassen.
Und dem wurde gestern kein Grund dafür geliefert, künftig gnädiger zu sein. Dazu bedürfte es eines starken Gegners.
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