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Später streiten

144 Takte halten die Opernwelt in Atem, obwohl noch niemand weiß, ob sie überhaupt Applaus wert sind. Daran dürfen (historisch desinteressierte) Miesepeter sogar zweifeln: Die 144 Takte, die das Finale des vierten Akts von Jacque Offenbachs Oper Hoffmanns Erzählungen bilden, wurden noch vor der Uraufführung 1881 aus dem Werk herausgestrichen. Lange galten sie als verschollen und sind bis heute nicht öffentlich gespielt worden. Das soll an diesem Sonntag anders werden: Die Hamburgische Staatsoper nimmt sich die Ehre unter der musikalischen Leitung Ingo Metzmachers erstmals das vollständige Werk zu spielen. Diese Uraufführung, so betonten sowohl die Oper als auch der Mainzer Musikverlag Schott gestern noch einmal, stehe

außer Frage. Eine vom dem Frankfurter Urheberrechtsanwalt Stefan Mumme geforderte Unterlassungserklärung hätten weder der Verlag noch die Oper unterschrieben. Mumme vertritt den französischen Musikwissenschaftler Jean-Christophe Keck, der behauptet, die Takte zuerst veröffentlicht zu haben, und damit die Rechte an ihnen beansprucht. Der Fall geht nun vor Gericht, wird dort aber erst nach der Uraufführung wirklich aufgerollt werden.

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