: Sozialversicherungen - das Riesenloch
Berlin (taz) - Die Finanzierung der Sozialversicherungssysteme in der DDR erfordert allein in diesem Jahr rund 5,5 Milliarden DM zusätzlich. Wie die 'FR‘ aus dem Hause Blüm erfuhr, beläuft sich der aus dem Bundeshaushalt zu finanzierende Mehrbedarf für die Arbeitslosenversicherung der DDR auf rund sieben Milliarden DM, für die Rentenversicherung auf 4,5 und für die Krankenversicherung auf rund vier Milliarden DM. Das Arbeitsministerium lehnt jedes Einstehen der Versicherungsträger der BRD für die DDR-Defizite ab und hat durchgesetzt, daß die Systeme der DDR und der BRD bis auf weiteres institutionell getrennt bleiben. Im ersten Staatsvertrag hieß es, es solle eine „Anschubfinanzierung“ für die Arbeitslosen- und Rentenversicherung der DDR in Höhe von 2,75 Milliarden geben. Die Krankenversicherung würde sich selbst tragen. Später sprach Blüm von einem Defizit von sieben Milliarden. Für das nächste Jahr wird derzeit mit einem Defizit von 32,5 Milliarden gerechnet. Davon sind 10,6 durch die Finanzplanung gedeckt.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen