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Sowjetischer General für neues europäisches Sicherheitssystem

Brüssel (adn) — Der Generalstabschef der sowjetischen Streitkräfte, Moissejew, hat am Donnerstag im Nato-Hauptquartier in Brüssel für ein Europa ohne Militärblöcke plädiert. Die Vereinigung Deutschlands erfordere objektiv die Vereinigung Europas, sagte er in einer Ansprache an das Militärkomitee der Nato, dem die Generalstabschefs von 15 Nato- Staaten (außer Island) angehören. Mit der Unterzeichnung des Wiener Abkommens über die Reduzierung der konventionellen Rüstungen in Europa entfalle die Hauptursache des bisherigen Konfliktes — die militärische Konfrontation. Angesichts der Umgestaltung der Militärorganisation des Warschauer Paktes und der konventionellen Abrüstung werde die Nato zu einer Armee ohne Gegner. Die sowjetische Führung fuhr er fort, sei für die Schaffung eines neuen gesamteuropäischen Sicherheitssystems. In diese Richtung zielten die praktische Arbeit, die Militärreform, Aufbau und Ausbau der sowjetischen Streitkräfte. Der KSZE-Gipfel in Paris werde die Politisierung beider Bündnisse beschleunigen, die möglicherweise im Interesse eines stabilen Friedens in neuen europäischen Sicherheitsstrukturen aufgehen würden, meinte er.

Moissejew regte eine Diskussion über die Schaffung eines Komitees der Generalstabschefs der fünf Ständigen Mitglieder des UNO-Sicherheitsrates an, das dieses Gremium bei Gefahren für den Weltfrieden und die internationale Sicherheit beraten könnte.

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