: Soundcheck
Wir wollen unser Modern Talking wieder. Das aber geht nicht, denn Dieter Bohlen und Thomas Anders sind abgrundtief verfeindet, Thomas Anders soult relativ unerfolgreich durch die Sonnenbänke und Dieter Bohlen tut, was er am wenigsten kann, singen nämlich, und dazu gibt's Disco-Gebimse, als hätte es die 80er nie gegeben, zehn Alben hat er derart vollgeheisert. Da jedoch Dieter Bohlen eifrig ist mit Millionenklagen, fällt es schwer, den grausamen Abend zu schildern. Daher lieber ein Interview mit einem Fan.
taz: Magst Du den Dieter Bohlen doll?
Fan: Also, der Dieter, der hat sich echt gebessert. Früher war der ja ein Arschloch, hat gesagt, daß er die Musik erfunden hätte, aber momentan hat er wirklich eine gute Phase, also jetzt menschlich.
Und musikalisch?
Auf seinem neusten Album sind so ein paar Sachen drauf, die sind so richtig mit Techno. Da kämste normalerweise nicht drauf, daß die echt von Bohlen sind, wenn da nicht diese Stimme wäre.
Hm, aber die ist ja nun da!
Das macht ja auch nichts, er macht –ne gute Show.
Ist das nicht Playback?
Nee, das hat er nur früher gemacht, jetzt ist alles echt. Aber früher, da hat er auch seine Fans beschimpft und so.
Uiuiui.
Naja, aber er hat ja auch enorm was um die Ohren.
Klar. Heute abend ist es ja recht leer, hat er denn immer noch so großen Erfolg?
Ja klar. Und wenn nicht in Deutschland, dann eben in Spanien oder so, das ist doch egal.
Ja, stimmt. Sag mal, warum ruft der Gitarrist dauernd „Ich will alle Hände sehen, come on!“?
Wegen der Stimmung.
Ach so. Ben
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen