: Sorgenvolle Polizei
■ Die Angst der Polizeigewerkschaft vor dem Kubat-Dreieck / Wir dokumentieren eine bemerkenswerte Presseerklärung des Berliner Landesvorsitzenden Egon Franke
Sorgenvolle Polizei
Die Angst der Polizeigewerkschaft vor dem Kubat-Dreieck /
Wir dokumentieren eine bemerkenswerte Presseerklärung des
Berliner Landesvorsitzenden Egon Franke
Die Deutsche Polizeigewerkschaft Berlin (DPOLG) beobachtet mit großer Sorge das passive Verhalten der Britischen Schutzmacht am Lenne-Dreieck gegenüber den militanten Besetzern, Radikalen und Verfassungsfeinden, die ungehindert rund um die Uhr das dortige Gelände zu einem Wehrdorf ausbauen, ohne daran gehindert zu werden. Dazu erklärte der Berliner Landesvorsitzende der DPOLG, Egon Franke:
„Die am Lenne-Dreieck eingesetzten Polizeibeamten sind beunruhigt darüber, daß der weitere Ausbau dieses Geländes zu einer Festung von der britischen Schutzmacht tatenlos hingenommen wird.“
Es bestehe in der Zwischenzeit der Verdacht, daß sich auf dem Gelände bereits Schußwaffen und die dazugehörende Munition befinden. Bewiesen sei, daß auf dem Lenne-Dreieck Gräben gezogen wurden, die mit Stacheldraht abgedeckt wurden, um das Gelände für die Polizei unpassierbar zu machen.
Jeder, so Franke, könne sich an den zehn Fingern abzählen, was bei einer Räumung durch die Polizei geschieht, wenn man noch weitere Wochen verstreichen läßt. Scheinbar seien die Morde an den beiden Polizeibeamten an der Startbahn West schon wieder aus dem Bewußtsein der Öffentlichkeit gestrichen.
Franke wörtlich: „Die britische Schutzmacht ist im Gegensatz zur Berliner Polizei in der Lage, die Situation auf diesem, zur Zeit noch zu Ostberlin gehörenden Gelände zu klären, anstatt abzuwarten und zuzusehen, wie dieses Gelände zu einer militanten Festung ausgebaut wird.“ Hinzu käme, daß den Berliner Polizeibeamten völlig unverständlich sei, daß die Britische Schutzmacht in Berlin rechtsfreie Räume zulasse, die sie in ihrem eigenen Lande sicher nicht dulden würde.
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