Sonntagsspiel Bundesliga: Rudi Völler schüttelt nur den Kopf
Bayer Leverkusen belohnt sich nicht. Obwohl drückend überlegen, reicht es gegen Mönchengladbach nur zu einem 1:1. Beide Mannschaften bleiben im Mittelfeld der Tabelle.
LEVERKUSEN dpa | Bayer Leverkusen hat den ersehnten Heimsieg im 61. Westderby verschenkt und den schlechtesten Bundesliga-Start seit sieben Jahren hingelegt. Trotz eines Sturmlaufs über 91 Minuten und Chancen im Fünf-Minuten-Takt kam die Werkself am Sonntag gegen Borussia Mönchengladbach nicht über ein 1:1 (1:1) hinaus.
Bereits in der 3. Minute hatte Patrick Herrmann die Gäste nach einem Zuckerpass von Juan Arango in Führung gebracht. Michal Kadlec glich neun Minuten später vor 27.640 Zuschauern in der BayArena aus (12.), wo die Gladbacher zuletzt zweimal gewonnen hatten.
Der überragende Gäste-Keeper Marc-André ter Stegen hielt das schmeichelhafte Remis fest. Zudem setzte André Schürrle einen Handelfmeter an den Pfosten (70.). Nach dem Remis am 4. Spieltag hängen sowohl Gladbach (5 Punkte), das nur eine einzige Torchance hatte, als auch Leverkusen (4) weiter im Mittelfeld der Liga fest.
Nürnberg - Frankfurt 1:2 (0:1)
Schalke 04 - München 0:2 (0:0)
Wolfsburg - Greuther Fürth 1:1 (1:1)
Mainz 05 - FC Augsburg 2:0 (2:0)
Hamburger SV - Dortmund 3:2 (1:0)
Düsseldorf - SC Freiburg 0:0
Leverkusen - Gladbach 1:1 (1:1)
Werder Bremen - VfB Stuttgart
1899 Hoffenheim - Hannover 96
1. Bayern München 4 14:2 12
2. Eintracht Frankfurt 4 11:4 12
3. Hannover 96 3 9:4 7
4. Borussia Dortmund 4 8:5 7
5. FC Schalke 04 4 7:5 7
6. 1. FC Nürnberg 4 6:5 7
7. Fortuna Düsseldorf 4 2:0 6
8. SC Freiburg 4 6:6 5
9. Mönchengladbach 4 5:5 5
10. VfL Wolfsburg 4 2:5 5
11. FSV Mainz 05 4 4:5 4
12. Bayer Leverkusen 4 4:6 4
13. Greuther Fürth 4 2:6 4
14. Werder Bremen 3 5:5 3
15. Hamburger SV 4 5:8 3
16. FC Augsburg 4 1:7 1
VfB Stuttgart 3 1:7 1
18. 1899 Hoffenheim 3 4:11 0
Drei Tage nach ihren enttäuschenden Nullnummern in der Europa League präsentierten sich beide Teams für die Bundesliga neu motiviert - und wie erwartet mit veränderten Startformationen: Bei Bayer 04 spielten die gegen Metalist Charkow eingewechselten Schürrle und Gonzalo Castro wieder von Anfang an. Daniel Carvajal und Kadlec rückten in die Abwehrreihe. Borussia-Coach Lucien Favre ließ nach dem 0:0 in Limassol sogar auf fünf Positionen rotieren: Der Coach setzte von Anfang an auf Zwölf-Millionen-Stürmer Luuk de Jong, Arango, Granit Xhaka, Martin Stranzl und Filip Daems.
Nach zweieinhalb Minuten fiel bereits das erste Tor: Einen 40-Meter-Diagonalpass nahm Herrmann in vollem Lauf an und überwand Bernd Leno im Bayer-Tor aus 13 Metern mit dem Außenrist. Rudi Völler schüttelte auf der Tribüne den Kopf. In der Vereinszeitung hatte der Sportdirektor nach dem schwachen Bundesliga-Start noch eine „Initialzündung“ gefordert.
Aggressive Spielweise
Bayer zeigte sich nach dem Rückstand keineswegs geschockt, sondern setzte auf Offensive und fand zur aggressiven Spielweise zurück: Neun Minuten nach dem 0:1 wurde Kadlec von den Kollegen für sein erstes Saisontor gefeiert. Gegen den Linksschuss des Tschechen nach feinem Querpass von Stefan Reinartz war ter Stegen chancenlos. Von Gladbach kam kaum Gegenwehr, der Niederländer de Jong tauchte völlig ab und musste nach 65 Minuten vom Platz. Vor dem Handelfmeter ging Pechvogel Roel Brouwers mit dem Ellbogen zum Ball.
Der Ausgleich gab der Mannschaft des Trainerduos Sami Hyypiä/Sascha Lewandowski Auftrieb. Leverkusen erhöhte den Druck, Gladbach stand mit dem Rücken zur Wand: Abwehr-Routinier Daems musste nach Kopfbällen von Schürrle und Stefan Kießling gleich zweimal innerhalb von Sekunden auf der Linie klären (27.). Philipp Wollscheid versuchte es mit einem Schuss aus der Drehung – ter Stegen schnappte sich den Ball (33.) und ist auch gegen Kießling auf der Hut (39.). Schürrle scheiterte nur knapp (41.).
Bayer war auch nach der Pause forscher und zweikampfstärker – doch das 2:1 wollte einfach nicht fallen. Karim Bellarabi legte sich den Ball zu weit vor (52.), Ömer Topraks Kopfall war eine Beute ter Stegens (54.). Vor allem Kießling und Schürrle blieben bis zum Schluss torgefährlich.
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