Sonntagspiel Fußball-Bundesliga: Fehlpässe im Augsburger Frost
Trostlose Nullnummer im schwäbisch-fränkischen Fußball-Derby: Das 0:0 im Sonntagsspiel hilft weder dem FC Augsburg noch dem 1. FC Nürnberg im Kampf gegen den Abstieg.
AUGSBURG dpa | Bundesliga-Aufsteiger FC Augsburg bleibt in akuter Abstiegsnot. Trotz einer engagierten Leistung und deutlich mehr Chancen kamen die Gastgeber im schwäbisch-fränkischen Fußballderby nicht über ein torloses Remis gegen den 1. FC Nürnberg hinaus.
Das 0:0 gegen den "Club" war für den FCA schon das vierte Unentschieden in den vergangenen fünf Partien. Nach der kalten Nullnummer am Sonntag warten die Schwaben nun schon seit 36 Jahren auf einen Punktspielsieg gegen Nürnberg.
Augsburg (18 Punkte) bleibt Tabellen-Vorletzter. Der eine Zähler hilft aber auch den Franken kaum weiter, die vor 30.660 Zuschauern in der ausverkauften Augsburger Arena eine dürftige Vorstellung ablieferten. Nürnberg (22 Punkte) kommt vom 14. Rang nicht weg.
"Wir haben uns das sicher anders vorgestellt. In der zweiten Halbzeit haben wir das Spiel endlich angenommen", sagte Nürnbergs Trainer Dieter Hecking und bilanzierte: "Die Spielsicherheit ist uns ein bisschen verloren gegangen. In der Endphase waren wir sicher näher dran, aber insgesamt ist das Remis ein gerechtes Ergebnis. Wir wissen, dass wir da unten nur mit Dreiern wegkommen", meinte Hecking. Das sah auch sein Augsburger Kollege Jos Luhukay so: "Wir wissen, dass wir nur mit Siegen weiterkommen. Aber die Mannschaft hat in der ersten Halbzeit gut gespielt."
Kleine Fouls statt Spielfluss
Nicht nur die prekäre Tabellensituation beider Clubs, auch die schlechten Platzverhältnisse machten das Kellerduell wie erwartet zum Kampfspiel. Technische Finessen waren bei minus 10 Grad Celsius ohnehin nicht gefragt, viele Fehlpässe und kleine Fouls hemmten immer wieder den Spielfluss. Bemerkenswert: Vor der Pause wurde die höchste Fehlpass-Quote in der laufenden Bundesliga-Saison registriert.
Luhukay beorderte seinen Wintereinkauf Ja-Cheol Koo erstmals in die Startelf. Der aus Wolfsburg ausgeliehene Südkoreaner sollte im linken offensiven Mittelfeld für zusätzlichen Druck sorgen. Der Aufsteiger agierte vor heimischer Kulisse zwar schwungvoller und engagierter, konnte sein Übergewicht aber nicht nutzen. Dazu fehlten die Ideen, um die sichere Nürnberger Abwehr vor Probleme zu stellen.
Die Schwaben dominierten die schwache Partie bis zur 75. Minute, konnten aus ihren wenigen guten Chancen aber nichts machen. Tobias Werner war in aussichtsreicher Strafraum-Position einfach nicht clever genug (10./14. Minute). Nach schönem Pass von Werner hatte der Japaner Hajime Hosogai die Chance zur Führung, doch Timmy Simons blockte in höchster Not ab (28.). Sascha Mölders, Augsburgs Top-Torschütze und einzige Spitze, war vorn auf sich allein gestellt und bekam kaum einen Ball. Dagegen überzeugten die flinken Werner und Hosogai, die fast jede gute Aktion einleiteten.
Die Nürnberger wachten zu spät auf, erst nach 75:30 Minuten hatte der "Club" durch "Joker" Alexander Esswein die erste Torgelegenheit. Doch der frühere Dresdner verzog um wenige Zentimeter und vergab fünf Minuten vor dem Abpfiff eine weitere Chance zum (unverdienten) Sieg. FCN-Keeper Raphael Schäfer verhinderte mit einem Reflex nach einem Werner-Freistoß das überfällige 1:0 (53.). Hoffnungsträger Hanno Balitsch stand nach seiner Muskelverletzung zwar erstmals wieder im Kader, blieb aber auf die Bank.
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