: Sonntag bleibt heilig
■ Verkaufsoffener Sonntag bleibt umstritten / Bei Sail „geflopt“
Erfolg oder Flop – auch nach Ende der Sail bleibt der verkaufsoffene Sonntag umstritten. Zur Sail blieben die Geschäfte in Bremerhaven geöffnet. Aber: „Es ist geradezu absurd, anzunehmen, daß bei dem ausgesprochen schönen Wetter die Besucher der Sail sich in Kaufhäusern tummeln, anstatt sich das Spektakel anzusehen“, meinte Richard Schmid von der Gewerkschaft Handel, Banken und Versicherungen. „Kein Sailbesucher wird sich bei dieser Gelegenheit einen Fernseher kaufen.“
Dennoch: Vor allem Getränke, Essen, T-Shirts und Souvenirs seien sehr gut gegangen. Allerdings wurden diese Waren an Straßenständen vor den Geschäften und am Hafen verkauft. Dort schoben sich die TouristInnenmassen, in die Kaufhäuser verirrten sich wenige, sagt Schmid. „Deshalb wäre es für die Geschäftsführungen der großen Kaufhäuser bestimmt kostengünstiger gewesen, die Häuser geschlossen zu lassen.“ Manfred Beyer, Geschaftführer bei Karstadt widerspricht: „Wir waren sehr zufrieden. Der Stundenumsatz lag über dem eines normalen Alltags.“ Genaue Zahlen will aber auch er nicht preisgeben.
Beim Bürgerbummel 1996 sollen die Läden wieder am Sonntag geöffnet sein. Dann sollen nicht die Touris, sondern die BremerhavenerInnen selbst einkaufen. kaba
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