Somalia: Massaker an Friedenstruppe
Die islamistische Shabaab-Miliz will in Somalia bis zu 150 Soldaten der AU-Friedenstruppe getötet haben. Die Afrikanische Union streitet dies ab - Fotos zum Trotz.
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MOGADISCHU afp/taz | Die islamistische Shabaab-Miliz in Somalia hat der Friedenstruppe der Afrikanischen Union (AU) ihre bisher schwersten Verluste zugefügt. Zahlreiche AU-Soldaten aus Burundi starben am Donnerstag bei Gefechten mit den Shabaab in Dayniile, einem nordwestlichen Außenviertel der Hauptstadt Mogadischu.
Die Shabaab sagten, sie hätten eine AU-Kolonne in einen Hinterhalt gelockt und die Panzerfahrzeuge beschossen. Sie hätten 70 bis 150 AU-Soldaten getötet.
Fotos, die eine somalische Webseite am Freitag veröffentlichte, zeigten eine lange Reihe toter Soldaten in Uniform im Sand, umgeben von bewaffneten Shabaab-Kämpfern.
Augenzeugen bestätigten gegenüber AFP, dass die Leichen am späten Donnerstag ausgelegt wurden und dass es keine Somalis waren. "Ich habe 63 burundische Soldaten gesehen, alle tot", sagte ein Anwohner. "Die Shabaab haben sie auf Lastwagen gebracht."
Die AU bestätigte lediglich den Tod von zehn ihrer Soldaten und behauptete, die Fotos zeigten verkleidete somalische Opfer. Nähere Kommentare waren allerdings nicht zu bekommen.
Die AU-Mission in Somalia (Amisom) unterstützt in Mogadischu Somalias Übergangsregierung im Kampf gegen die Shabaab. Zugleich hat Kenias Armee im Süden Somalias eine Offensive gegen die Shabaab gestartet, die allerdings wegen schweren Regens festgefahren ist.
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