: Solidarität
■ Geldstrafe gegen Antifaschisten mit Spenden finanziert
Der Angriff auf den Bremerhavener DVU-Abgeordeten Altermann hat für den „Anarchisten“ Mike D. keine finanziellen Konsequenzen. Am 24.4. hatte das Amtsgericht Mike D. zu 500 Mark Geldstrafe verurteilt, weil er im Oktober 1987 die Parole „Nazis raus“ ernstgenommen und Altermann während der Sitzung der Stadtbürgerschaft am Kragen gepackt und vor die Tür geschleift hatte. Die taz bedankt sich bei den SpenderInnen für insgesamt 500 Mark. Auch die Gerichtskosten von etwa 1.000 Mark sind abgedeckt. Auf anderen Wegen kamen noch einmal 1.500 Mark zusammen.
Die taz hatte den Aufruf damit begründet, daß Mike D. nicht als einziger in Bremen wegen Anti-DVU-Aktionen verurteilter Antifaschist auf der Strafe sitzen bleiben solle. Der Aufruf bedeutete allerdings nicht, daß die taz die Aktion und das Umfeld in dem diese stattfand, mit Sympathie betrachtet. Während der Sitzung hatten Autonome Bierflaschen und Knallkörper durch die Gegend geworfen, unter Inkaufname von schweren Verletzungen auch bei den zahlreich anwesenden Antifaschisten. Tenor eines taz-Kommentars damals: Eine Aktion, die Entsolidarisierung provoziert. Der Erfolg der Spenden-Aktion ist kein Beweis für das Gegenteil.
hbk
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